Wir kommunizieren wie die Weltmeister! Wir telefonieren, simsen, twittern, mailen oder posten bei facebook noch schnell mal das Neuste, die Befindlichkeit oder Bilder. Im Job läuft immer mehr über Mail als über das Telefon und wir kommentieren gemeinsam Konzeptentwürfe in der digitalen Wolke. Dass die moderne Kommunikation auch Tücken birgt, wird uns dann klar, wenn wir ein Smiley, mit oder ohne Kniep-Auge anfügen müssen um sicher zu gehen, dass der Empfänger uns nicht falsch versteht und verärgert oder eingeschnappt ist.
Moderne Technik und ihre Tücken
Wir sind immer erreichbar. Auch unterwegs bekommen wir die Mail aufs Handy um schnell reagieren zu können und immer auf dem neusten Stand zu sein. Damit einher geht allerdings auch das Gefühl, gar nicht mehr zur Ruhe zu kommen. Der stete Druck zu reagieren, überfordert uns. Zudem setzten wir uns durch Internet und Medien einer Informations-Dusche aus, die kaum zu bewältigen ist.
Aber nicht up to date zu sein, ist für viele privat und im Beruf ein Wettbewerbsnachteil! Die Kommunikation verknappt sich auf ein Minimum. Wir fühlen uns gehetzt, bedrängt und überfordert. So manch einer hat das Gefühl, sein Leben nicht mehr selbst zu steuern. Das macht unzufrieden. Dazu kommt noch die allgemeine Angst, den Job zu verlieren, Freunde oder die Beziehung. Das führt ganz allgemein zu einem aggressiveren Kommunikations-Stil und damit zu Missverständnissen und Problemen.
Wir erleben es immer wieder: Eine eigentlich harmlos gemeinte Bemerkung treibt den anderen völlig unerwartet auf die Palme, eine harmlose Frage am Frühstückstisch führt urplötzlich zu einem heftigen Streit.
Warum Kommunikation nicht immer funktioniert
evidero-Experte Fred Maro reist seit über 20 Jahren durch die Welt, um als „trouble shooter“ fehl-laufende Kommunikation in großen Unternehmen, kleineren Betrieben wieder in Gang zu bringen, in Seminaren und Vorträgen Interessierten zu erfolgreicherer Vermittlung ihrer Anliegen zu verhelfen oder Einzelne zu coachen.
Als Kommunikations-Stratege geht Fred Maro Kommunikations-Dissonanzen auf den Grund. Seine Erfahrung zeigt ihm: „In der Regel klappt die Kommunikation nicht, weil einem oder beiden Gesprächspartnern irgendwelcher Ärger den Blick vernebelt.“
Ausgehend von dieser Erkenntnis entwickelte Fred Maro sein „FM-Prinzip®“ der roten und grünen „Emotionswährung“, um menschliche Verhaltensweisen einfach darstellbar, verstehbar und vor allem jederzeit einsetzbar zu machen.
Rote und grüne Chips
Jeder Mensch sammelt im Laufe seines Lebens auf seinen emotionalen Konten kleine und große negative Erfahrungen und Enttäuschungen, die Fred Maro mit roten roulette-ähnlichen Chips beschreibt. Grüne Chips stehen entsprechend für alle positiven Erfahrungen, wie zum Beispiel Bestätigung, Anerkennung etc..
Fred Maro sieht in diesen Chips eine Maßeinheit, die durchaus wissenschaftlich, aber eben stark vereinfacht ist, damit man die im Alltag mit sich herumtragen könne. Der Vorteil dieser bildlichen Vereinfachung besteht darin, dass sie international anwendbar ist. Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Bildungsstandards lernen in kürzester Zeit verstehen, warum Menschen unterschiedlich reagieren. „Wenn die roten Chips zunehmen, dann fangen wir an zu reagieren und zwar alle weltweit nach dem gleichen Strickmuster. Sich zusammen zu reißen funktioniert nicht oder nur extrem schlecht. Was wir dann tun, ist national unterschiedlich. Ein Japaner echauffiert sich mit anderen Signalen als ein Europäer. Aber wann das eintritt, kann man mit etwas Übung voraussagen“, weiß der international erfahrene Kommunikationsstratege.
Rote Chips sehen wir früher als grüne! Vor Hunderttausenden von Jahren sind wir Menschen noch durch die Savanne geschlichen war es wichtig, ständig auf der Hut zu sein, die Umgebung argwöhnisch zu betrachten und zu belauschen. Diese überlebenswichtige Fähigkeit ist heute nicht mehr im ursprünglichen Sinn wichtig. Die Gefahren unserer Zeit sehen ganz anders aus. Trotzdem ist das grundlegende Bedürfnis, pausenlos nach Gefahren zu suchen und Angriffe abzuwehren, in unseren Genen verankert und immer präsent. Je höher nun der rote Stapel und je kleiner der grüne, desto aggressiver und emotionaler wird kommuniziert. „Jedes Wort wird als potentieller Angriff gewertet“ stellt Fred Maro fest, „deshalb sollte man sich im Vorfeld klar machen, wie der eigene rot-grüne Kontostand und auch der des anderen aussieht. Sonst passiert es schnell, dass man sozusagen aus Selbstschutz eine ganze Ladung roter Chips auf sein Gegenüber abfeuert anstatt erstmal zu zu hören.“
Höchste Zeit also den eigenen Kontostand zu überprüfen. Wie das geht und welche Strategien selbst bei „hochrot geladenen“ Gesprächspartnern zum Erfolg führen, lesen sie in Kürze hier bei evidero.
Aufgezeichnet von: Nadja Gawrisewicz