Unser Mund ist der Spiegel unserer körperlichen Gesundheit. Zahnhygiene ist für uns völlig selbstverständlich, was aber noch lange nicht heißt, dass wir es auch immer richtig machen. Dazu gehören auch die Fragen: Womit putzt man sich eigentlich am besten die Zähne? Wie wird man störenden Mundgeruch los? Und schützt gute Mundhygiene wirklich nur vor Karies?
Karies ist die gefährlichste Krankheit für die Zähne
… aber noch lange nicht die einzige. Tatsächlich ist Karies der Grund, warum die meisten Menschen täglich ihre Zähne putzen, schließlich wissen wir alle, dass Karies unsere Zähne zerstören kann. Man nennt Zahnkaries auch Zahnfäule und der Hauptgrund für das Erkranken der Zähne ist unüberraschenderweise der Zucker.
Nun könnte man annehmen, wer für Karies nicht anfällig ist, sei aus dem Schneider. Doch unsere Mundhygiene ist noch aus ganz anderen Gründen wichtig. Zum Beispiel wegen Paradontose (Paradontitis), einer Entzündung des Zahnfleisches. Warum die so bedeutend ist? Weil man mittlerweile davon ausgeht, dass eine andauernde Entzündung im Mundraum Auswirkungen auf den gesamten Körper hat und verschiedene Krankheiten fördern kann.
Entzündungen im Mund schaden dem Immunsystem
Paradontose, abgestorbene Zähne oder Zahnwurzelentzündungen sind andauernde Entzündungsherde im Mund, die unser Immunsystem schwächen können. Durch sie können Bakterien in die Blutbahn gelangen, das Immunsystem ist kontinuerlich unter Dauerbelastung. Vor allem tote Zähne können sogar zu einer Blutvergiftung führen, wenn sie nicht behandelt und entfernt werden.
In der ganzheitlichen Zahngesundheit geht man davon aus, dass kranke Zähne und ein geschädigter Mundraum der Auslöser für so manche chronische Krankheit sein können, vielleicht sogar für gefährliche Leiden wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Und in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) geht man davon aus, dass jedem Zahn ein Organ im Körper zugeordnet werden kann. Mundhygiene ist also nicht nur eine Schönheitsfrage.
Wie verhindert man Paradontose?
Paradontose wird durch Zahnbelag, den Plaque, ausgelöst, also ebenfalls durch Bakterien. Der Körper versucht, diese zu beseitigen, dabei werden Entzündungsprozesse angestoßen. Erkennen kann man sie zum Beispiel am Zahnfleischbluten beim Zähneputzen, am besten kann einem jedoch ein Zahnarzt sagen, ob man Probleme mit dieser Zahnerkrankung hat. Da sie nämlich schmerzfrei verläuft, wird sie vom Patienten oft nicht erkannt.
Zum Verhindern der Paradontose ist wiederum die richtige Mundhygiene entscheidend. Neben dem Zähneputzen ist auch das Verwenden von Zahnseide wichtig, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen. Denn hier können sich sonst Bakterien ungestört vermehren. Besonders gefährdete Menschengruppen sind übrigens Raucher und Diabetiker.
Zahncreme ohne Sorbit bei Fructoseintoleranz
Nun sollte man meinen, solange man ausreichend putzt und regelmäßig den Zahnarzt aufsucht, sei alles unproblematisch. Doch natürlich gilt bei der Zahnhygiene genauso wie bei Haut- oder Haarpflege: Nicht nur das WIE ist entscheidend, sondern auch das WOMIT.
So enthalten viele herkömmliche Zahncremes beispielsweise Sorbit, einen Zuckerersatzstoff, der für Menschen mit einer Fructoseintoleranz kritisch ist. Allerdings ist es fraglich, ob Sorbit über die Mundschleimhaut aufgenommen wird, ob Zahnpasta mit Sorbitgehalt also unbedingt vermieden werden sollte, ist nicht eindeutig. Anders sieht es bei sorbithaltigem Mundwasser aus, denn hier ist die Gefahr des Verschluckens größer.
Es gibt jedoch auch Zahnpasta ohne Sorbit, die für Menschen, die sicher gehen wollen, eine gute Alternative sein kann.
Wie gefährlich ist Fluorid in Zahnpasta?
Der Stoff Fluorid ist in fast allen Zahncremes für Erwachsene vorhanden. Er soll die Zähne besonders gut vor Karies schützen, ist jedoch in Gesundheitskreisen nicht völlig unumstritten. Tatsache ist: Fluorid schützt unsere Zähne, kann in einer zu hohen Dosierung jedoch gesundheitsschädlich sein. Dass man diese Menge an Fluorid zu sich nimmt, ist zwar unwahrscheinlich, jedoch nicht unmöglich, denn es ist beispielsweise auch in Wasser oder Salz enthalten. Kinder sollten jedenfalls keine fluoridhaltige Zahnpasta nutzen – und verschlucken sollte sie niemand!
Wer den Stoff gerne vermeiden würde, kann jedoch auch einfach auf Zahncremes ohne Fluorid umsteigen. Diese reinigen die Zähne stattdessen mit natürlichen Mineralstoffen oder auch Pflanzenextrakten und vermeiden chemische Zusatzstoffe.
Zähneputzen ganz ohne Zahnpasta – Mit Kokosöl oder Natron
Wer komplett auf fertige Zahncreme verzichten möchte, kann seine Zähne auch mit Produkten direkt aus der Natur reinigen. Hier sind einige Tipps:
- Kokosöl: Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften eignet sich Kokosöl zum Reinigen der Zähne und des Mundraumes. Einfach etwas Kokosöl auf den vorderen Zähnen verteilen und anschließend mit einer Zahnbürste alle Zähne damit reinigen. Mit Kokosöl kann man auch gut das Ölziehen aus dem Ayurveda durchführen. Dazu etwas Kokosöl in den Mund nehmen und für einige Minuten durch die Zähne ziehen. Anschließend nur ausspucken, nicht mehr ausspülen. Das tolle daran: Da man Kokosöl auch beim Kochen verwenden kann, ist es völlig unproblematisch, wenn man etwas verschluckt.
- Natron: Natron (baking soda) ist in Pulverform erhältlich und kann ebenfalls für die Zahnreinigung verwendet werden. Es ist manchmal sogar in Zahncremes vorhanden. Natron wirkt basisch und neutralisiert so Säuren im Mund, die Karies fördern können. Es soll außerdem gegen Mundgeruch helfen können. Wer etwas Natron in Wasser auslöst, kann es auch als Mundspülung verwenden.
Gute Mundhygiene durch Mundspülung mit Kräutern
Neben dem Zähneputzen kann man die Mundhöhle jedoch auch noch anders pflegen, etwa durch eine natürliche Mundspülung. Wie bereits erwähnt kann man sich einfach selbst eine herstellen, mit Natron und Kokosöl beispielsweise.
Ansonsten eignen sich auch Mundspülungen auf Kräuterbasis gut, um den Mundraum frei von schlechten Keimen zu halten. Salbei hat etwa eine altbekannte antibakterielle Wirkung und ist deshalb ein guter Bestandteil für eine Mundspülung. Pfefferminz hingegen sorgt für einen frischen, angenehmen Geschmack.
Durch Aufkochen der entsprechenden Blätter kann man sie selbst herstellen, es gibt jedoch auch fertige Kräuter-Mundspülungen zu kaufen.
Weniger Bakterien im Mund durch den Zungenschaber
Auch aus dem Ayurveda bekannt ist der Zungenschaber oder Zungenreiniger. Er ist schlichtweg dafür da, den weißlichen Belag von der Zunge zu entfernen, ganz ohne irgendwelche zusätzlichen Produkte. Das reduziert nicht nur die Anzahl der Bakterien in der Mundhöhle, sondern vermindert auch Mundgeruch, der häufig von genau den Bakterien auf der Zunge ausgelöst wird.
Außerdem ist das Entfernen der Zungenbelages auch eine gute Vorsorge für die Paradontose. Es gibt sie als reine Zungenschaber oder auch in Kombination mit einer Zahnbürste in jedem Drogeriemarkt.