Zweifelsfrei hast du schon von Yogamatten und Yogatüchern gehört. Beim Yogateppich wirds dann schon mysteriöser, außer du praktizierst vielleicht Ashtanga. Aber auch unter den Ashtanga-Yoga-Praktizierenden gibt es nur wenige, die wissen, was und wofür ein Mysore-Yogateppich ist. Ich werde in diesem Artikel erklären, wie sich der Trend vom Yogateppich wegbewegte und was für unbewusste aber negative Effekte die modernen Yogamatten und Tücher auf Yogis und den Planeten haben.
Ein Yogateppich ist eigentlich nichts neues, es ist nicht der aktuellste und tollste Schrei. Es ist eher der alte tollste Schrei, denn so hat man früher praktiziert. Und mit früher meine ich die Zeit bis 1980. Hast du schon mal von Krishnamacharya gehört? Er ist der Grund, wieso du und ich heute Yoga üben.
Krishnamacharya ist bekannt als der Urvater der Yogalehrer, er lehrte die fünf Yogateacher, die Yoga schließlich in den Westen brachten. Diese fünf sind Sri K Pattahbi Jois, B.K.S. Iyengar, Indra Devi, AG Mohan und sein Sohn T.K.V. Desikachar.
In seinem Buch beschreibt AG Mohan die Art und Weise von Krishnamacharyas Unterricht. Es gab keine Yogamatten, für stehende Positionen diente der Boden und für Asanas im Sitzen benutzte man einen Teppich.
Wieso man die Yogamatte gegen einen Yogateppich tauschen sollte
Jetzt ist es ein paar Jahrzehnte später und wir benutzen klebrige Plastikmatten? Bei meinen Besuchen in Indien habe ich nie Böden voller Plastik-Yogamatten gesehen. Deshalb schlage ich etwas vor, nach einem Satz, den mir ein weiser Mann einst mitgab: “Menschen sollten einfach nur das tun, was für sie am besten funktioniert.”
Probiere folgendes aus und finde heraus, ob es für dich funktioniert: Tausche deine Yogamatte gegen einen Yogateppich aus!
Sicher denkst du dir jetzt: Klar empfiehlst du mir einen Yogateppich, du verkaufst sie ja auch. Aber es ist eher andersrum. Ich verkaufe sie, weil ich sie benutze. Ich benutze Mysore-Teppiche seit 13 Jahren in meiner eigenen Praxis und ich teile nur meine Erfahrungen und was ich dadurch gelernt habe.
Was dabei am wichtigsten war, ist und bleibt ist die Praxis. Das unterscheidet Ekaminhale von anderen Firmen. Die Praxis steht über allem, sonst könnte ich diesen Artikel gar nicht schreiben.
Hier sind 12 Gründe für einen Yogateppich, die dich vielleicht überzeugen:
1. Yoga ist nicht Fitness. Es ist eine spirituelle Praxis.
“This yoga is not for exercise. It is for looking at the soul. That is all” Sri K Pattahbi Jois
Yoga ist kein Sport. Ich hoffe, da sind wir uns alle einig. Über dieses Thema könnte ich 100 Blogposts schreiben. Shalas in Indien sehen ganz anders aus als Yogastudios im Westen. Das “westliche Yoga” ist nicht wirklich Yoga, es sind Fitnessübungen, die als Yoga verkauft werden. Im Yoga benutzt man zwar den Körper, das Ziel ist aber immer die spirituelle Verbindung. Aus diesem Grund ist ein Teppich spiritueller als Plastik-Fitness-Equipment.
Die Oberfläche auf der ich praktiziere muss sauber, natürlich und funktionell sein. Dazu kommt, dass es mich glücklicher macht zu wissen, dass mein Yogateppich handgemacht ist, anstatt aus einer Fabrik zu kommen. Unsere Teppiche wurden alle in kleinen indischen Dörfern per Hand gefertigt.Hier kannst du mehr über die Produktion der Teppiche erfahren und sehen.
2. Baumwolle ist natürlicher
Plastik oder Baumwolle? Eigentlich gibt es da keinen wirklichen Wettbewerb. Ich kann keinen herabschauenden Hund auf meiner Matte ohne Teppich üben. Das synthetische Gefühl und der Geruch von Plastikmatten halten mich davon ab. Ich lebe nach dem Prinzip, immer die Natur über Technologie zu stellen und das funktioniert auch ziemlich gut. Was fühlt sich besser auf deiner Haut an? Ein bequemes Baumwollshirt oder ein synthetischer Windbreaker?
Bei einem Teppich spürst du die Baumwollstruktur an deiner Haut, aber ausschließlich mit Worten lässt es sich nicht annähernd gut beschreiben. Man muss es spüren. Noch entscheidener wird es bei der Reduzierung unseres Umwelteinflusses (mehr dazu unter Punkt Nr.12).
3. Krishnamacharya benutzte niemals eine Yogamatte
Wie schon erwähnt benutzte bis 1980 niemand eine Yogamatte, wie man sie heutzutage kennt. Yogis übten jahrelang gut ohne sie. Wie haben sie das gemacht? Laut Sharat Jois und Mark Darby haben sie einfach auf Teppichen praktiziert. In einigen Videos von damals kann man es sehen. Aber wieso ist das wichtig? Siehe Punkt 5.
4. Asanas meistern – Einfacher zurück- und durchspringen
Meinst du, eine griffige und rutschhemmende Oberfläche oder eine aus Baumwolle lässt dich diese Übung besser meistern?
Knifflig ist vor allem die Stelle, bei der die Füße rutschen sollen, kurz bevor man zurück springt. Aus meiner Erfahrung und durch meine langen Beine habe ich gelernt, dass es mit einer Matte ziemlich schwierig und auch schmerzhaft für die Füße sein kann. Bis ich zum Teppich wechselte und meine Füße mir sehr dankbar waren.
5. Yoga auf einem Teppich stärkt die Beinmuskeln und Füße
Eine griffige Matte ist eine Unterstützung für die Praxis, aber die Griffigkeit stoppt deine Füße davor zu rutschen und dadurch benutzt du weniger die Beininnenseiten.
Durch die Praxis mit einer Matte habe ich lange Zeit nicht die nötigen Bein- und Fußmuskeln gebildet. Dadurch war ich dann in den Ashtanga-Serien nicht fähig, mich in Positionen zu entspannen, mit den nötigen Muskeln ist das möglich.
Die griffigen Matten wurden von einer Person erfunden, die nicht schwitzen konnte. Wenn das bei dir nicht der Fall ist, dann brauchst du eigentlich keine Matte. Es wird am Anfang schwieriger im herabschauenden Hund sein, die Beine und Füße da zu halten, wo sie sein sollen, aber genau dabei werden die Muskeln gebildet, die du sonst nicht erreichst, wenn du durch die Matte gehalten wirst.
6. Ein Yogateppich sieht besser aus
Eigentlich finde ich die Funktion eines Gegenstands wichtiger als das Aussehen. Bei unseren Yantra-Shirts dachte ich anfangs auch, dass sie wegen der Bedeutung der Yantras gekauft wurden. Aber die Menschen mochten einfach nur das Aussehen der Prints und nur wenige zogen sie wegen der Bedeutung an.
Das gleiche passiert bei den Teppichen. Manche benutzen sie wegen der Funktionalität, anderen ist der Look wichtig. Für wieder andere ist es ein Teil des morgendlichen Rituals. Zur Praxis meiner Freundin gehört das Anzünden einer Kerze, ein sauberer Boden und dann wird ein frischer Yoga-Teppich ausgerollt.
7. Yogamatten können stinken
Mein Lehrer Sharath meint, dass ein sauberer Teppich ein Teil der Niyamas ist, eine davon ist die Yoga-Regel über Sauberkeit.
Ich schwitze viel während meiner Praxis. Nach einer Weile bekommt die Yogamatte dann schon mal einen unangenehmen Geruch. Bei einem Teppich passiert das genau so, aber diesen kann man viel öfter und besser waschen.
Eine Matte richtig sauber zu bekommen ist fast unmöglich. Anstatt irgendwann eine neue Matte zu kaufen oder auf der dreckigen alten zu üben, benutzt man lieber drei Teppiche in Rotation. So macht man immer auf frischen sauberen Oberflächen Yoga.
Nun gibt es ja noch die Yogatücher aus Mikrofasern, die man einfach über die Matte legen und danach waschen kann. Das geht auch, nur das Waschen der Mikrofaser-Handtücher ist alles andere als umweltbewusst (Siehe unter Punkt Nr.12)
8. Yogateppiche sind Pflicht in Mysore
Wenn du zu KPJAYI in Mysore gehst, um Ashtanga Yoga zu üben, dann ist es Pflicht einen Teppich zu benutzen. Es wird sonst einfach zu glitschig, wenn alle anfangen zu schwitzen. Das kann für dich und die Lehrer gefährlich werden, vor allem bei Positionen wie Dropbacks.
9. Macht das Fließen zwischen Asanas einfacher
Wenn die gewöhnlichen Yogamatten zu griffig sind, ist es schwer von der Position heraufschauender Hund zum herabschauenden Hund zu fließen. Ich erinnere mich noch an das erste Mal, dass ich nach jahrelanger Benutzung eines Yogateppichs wieder auf eine Matte trat. Die Gefahr ist groß, dass man die Fußrücken verletzt, außerdem wird die Matte an den Stellen, wo Hände und Füße im heraufschauenden Hund aufliegen, porös. Früher sah meine Matte so aus:
10. Teppiche liegen besser als Handtücher
Ich habe Yoga-Handtücher ausprobiert, sie sind ok, aber für mich persönlich viel zu leicht. Sie rutschen zu sehr auf der Matte hin und her, auch wenn sie Antirutsch-Noppen auf der Rückseite haben. Teppiche sind schwerer und rutschen deshalb nicht zu viel herum.
11. Geld sparen
Gute Yogamatten werden immer teurer. Die gute Nachricht: Wenn du einen oder mehrere bezahlbare Yogateppiche benutzt und sie über deine Matte legst, dann wird die Matte nicht so schnell oder garnicht abgenutzt. So sparst du auf lange Sicht Geld, denn du brauchst dir die teuren Matten nicht mehr neu anzuschaffen.
12. Mikrofasern sind schlecht für die Umwelt
Hast du dich schonmal gefragt, wieso es keine biologischen Yoga-Handtücher gibt? Ich habe es hinterfragt und folgendes herausgefunden:
99% der Yoga Handtücher sind aus Mikrofasern hergestellt. Was genau sind Mikrofasern?
“Mikrofasern sind aus Erdölchemikalien. Die Polyester- und Polyamid Fasern sind 100 mal dünner als menschliche Haare. Sie sind nützlich um Staub, Fett und Schmutz ohne Putzmittel zu beseitigen. Aber der große Minuspunkt: Sie sind aus einer nicht-erneuerbaren Ressource und können sich nicht biologisch abbauen. Nur die Fasern, die aus Polypropylen hergestellt sind, kann man recyclen.” David Suzuki
Leider wird es nur noch schlimmer. Je mehr die synthetischen Kleidungsstücke oder Handtücher gewaschen werden, desto mehr Plastik gelangt in unsere Ozeane.