Ein langjährig erfolgreicher Selbstversuch unserer evidero Mitarbeiterin und Yogalehrerin (BDY/EYU) Annette Coumont.
Schon lange bevor ich 2008 nach vierjähriger Ausbildung meinen Abschluss als Yogalehrerin (BDY) machte, bin ich regelmäßig gelaufen. Das Laufen ist für mich die ursprünglichste aller Bewegungsarten. Zum Sport gemacht kann sie, bis auf ein paar Turnschuhe, völlig ohne Hilfsmittel und unabhängig von Ort und Zeit durchgeführt werden.
Laufen geht einfach immer und vermittelt mir ein Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit: Einfach loslaufen und alles hinter sich lassen. Das hat auch viel mit Loslassen zu tun, nicht zuletzt darum lässt sich das Laufen besonders wirkungsvoll mit Yoga kombinieren.
Unmittelbarkeit beim Laufen in der Natur und auf der Yogamatte
Seitdem ich ländlich wohne, laufe ich anders als in der Stadt oder im Park: Freestyle sozusagen. Es geht im Wechsel über Straßen und Wege, bergauf und –ab, durch Wälder und Wiesen. Das ist ein besonderes Naturerlebnis und fordert alle meine Sinne, denn ich spüre den Boden unter den Füßen, muss konzentriert sein und aufpassen auf Wurzeln oder Matsch, leise sein, um keine Rehe oder gar Wildschweine aufzuschrecken und gewappnet sein für den nächsten anstrengenden Steilhang.
Dieses aufmerksame Laufen hat für mich eine besondere Unmittelbarkeit, ebenso wie eine gelungene Yoga-Praxis. Und es macht mich immer wieder glücklich und zufrieden.
Yoga und Laufen sind asketisch
Vielleicht ist es auch ein Stück weit die Freiheit von und vor allen kommerzialisierten Aspekten und Zwängen rund um das Laufen: Der richtige Schuh, die richtigen Klamotten, die richtige Pulsmessung, die richtige Zeit, … diese Liste der „must-dos“ und „must haves“ für Läufer könnte unendlich fortgesetzt werden.
Es ist natürlich nicht so, dass ich nicht weiß, was einen gesunden Laufstil ausmacht, aber dieses Wissen läuft sozusagen nur mit, es bestimmt nicht meine Motivation zum Laufen.
Und wie das Laufen ist auch der Yoga eine asketische Disziplin, die nahezu unabhängig von äußeren Faktoren durchgeführt werden kann. Einen guten Lehrer sollte man anfangs natürlich suchen, vor allem auch, wenn man alleine üben möchte. Dazu noch eine gute Matte und etwas Zeit und Ruhe. Das wars dann aber auch.
Yoga nach dem Laufen ist gesund für Körper und Geist
Wenn ich nach meinem meist einstündigen Lauf nach Hause komme, dann spüre ich meine Füße und meine beanspruchten und verkürzten Muskeln und Bänder. Damit sich beim Laufen keine langfristigen Verkürzungen der Muskulatur einstellen, ist immer ein gewisses Maß an Dehnung sinnvoll und notwendig.
Dies mache ich ohnehin immer gerne, solange der Körper vom Laufen noch schön aufgewärmt ist. Ich dehne dann bewusst mit einem Programm geeigneter Yoga-Übungen, die zudem meine körpereigene Wahrnehmung schärfen, meinen Atem regulieren und meinen ganzen Körper nach dem Laufen wieder mobilisieren und energetisieren.
Yoga und Laufen: Was beim Yoga nach dem Laufen beachtet werden muss
Als Yogalehrerin und aus eigener Erfahrung kann ich einige Yoga-Übungen empfehlen, die sich besonders für Läufer und nach dem Laufen eignen. Vor dem Üben gilt aber immer: Unbedingt etwas Trockenes anziehen! Nasse Haut bringt den warm-trainierten Körper sonst zum Auskühlen. Muskeln und Bänder wollen sich dann eher zusammenziehen und das ist für die folgenden Yoga Übungen kontraproduktiv.
Alle Yoga-Haltungen werden in etwa +15-20 Atemzüge lang gehalten, damit die Muskeln ausreichend Zeit haben, sich in der gedehnten Haltung zu entspannen. Zwischen den einzelnen Übungen immer für etwa 10-12 Atemzüge den Körper in eine entspannte Haltung (z.B. Totenstellung oder Bergstellung) bringen und bewusst dem Gefühl nach der jeweiligen Haltung nachspüren.