Iyengar Yoga ist eine spezielle Unterform des klassischen Hatha Yoga. Hier geht es vor allem um das präzise Ausführen bestimmter Körperhaltungen, sogenannter Asanas. Um auch die kompliziertesten Positionen problemlos zu erreichen und sich dann ganz in die veränderte Körperhaltung einfühlen zu können, bedient man sich beim Iyengar Yoga bestimmter Hilfsmittel.
Als sogenannte “Props” werden zum Beispiel Kissen, Gurte, Stühle oder Schaumstoffklötze bezeichnet. Wenn du sie unter Anleitung eines entsprechend ausgebildeten Yogalehrers einsetzt, helfen sie dir, über korrekt ausgeführte Asanas ein verbessertes Körperbewusstsein zu erreichen. So gelingt es dir auch, zu innerer Ausgeglichenheit zu finden.
Iyengar Yoga: Exakte Haltungen mit Hilfsmitteln erreichen
Durch die Verwendung von Hilfsmitteln für die korrekten Yogahaltungen wird es einfacher, Blockaden sichtbar zu machen oder Ungleichgewichte festzustellen. So kann dein Yogalehrer schwache Körperstellen schnell erkennen und dir helfen, diese gezielt zu stärken. Ebenso lernst du durch die Haltungen, steife Körperpartien beweglicher zu machen.
Yoga mit Hilfsmitteln kann dir nicht nur zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit verhelfen. Wenn du diese Methode regelmäßig ausübst, schenkt dir Iyengar Yoga auch Körperkraft, Flexibilität und Ausdauer. Gerade wenn du den ganzen Tag im Büro sitzt, verschaffst du deinem Körper mit dieser Yogaart einen wohltuenden Ausgleich.
So entstand die Yoga-Methode
Namensgeber und Entwickler des Iyengar Yoga war B. K. S. Iyengar, ein indischer Yogalehrer, der die Asanas in all ihren Einzelheiten erforschte und zahlreiche Bücher über die Philosophie und die Praxis des Yoga verfasste. Schon als er in den 1930ern begann, Yoga zu unterrichten, verwendete B. K. S. Iyengar Hilfsmittel. Mit Stühlen, Kissen, Seilen oder Holzblöcken sollte nicht nur die Wirkung der Asanas intensiviert werden – auch Menschen mit Behinderung oder Krankheiten waren so in der Lage, die Yogaübungen auszuführen.
1952 freundete sich Iyengar mit dem Star-Violinisten Yehudi Menuhin ab, der ihn überredete, auch im Westen zu lehren. In den USA und Europa erfreuten sich Iyengars Methoden schnell großer Beliebtheit. 1966 veröffentlichte er das Buch “Light on Yoga”, das sich zum internationalen Bestseller entwickelte. Heute ist das Wort “Iyengar” als Bezeichnung für die von ihm entwickelte Form des Hatha Yoga mit Hilfsmitteln sogar im renommierten Oxford English Dictionary zu finden.
Für wen ist Iyengar Yoga geeignet?
Iyengar Yoga ist für alle Menschen geeignet. Dadurch, dass schwierige Positionen mit Hilfsmitteln ausgeführt werden, können auch ältere Menschen oder Schwangere die meisten Übungen ohne Probleme durchführen. Leidest du unter gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck, Rückenbeschwerden, Herzerkrankungen, Knieproblemen oder schweren Menstruationsbeschwerden, solltest du jedoch Rücksprache mit deinem Arzt halten und auch deinen Yogalehrer informieren, bevor du mit den Übungen beginnst.
Damit du dich ohne gesundheitliche Bedenken auf die Übungen des Iyengar Yoga einlassen kannst, sind die Anleitungen eines korrekt ausgebildeten Yogalehrers besonders wichtig. Als Iyengar-Lehrer darf sich nur bezeichnen, wer eine dreijährige Ausbildung durchlaufen hat, in der das nötige anatomische und philosophische Wissen vermittelt wird. Durch ein abschließendes Zertifikat wird ein Qualitätsstandard gewährleistet, der garantiert, dass du dich einem ausgebildeten Iyengar-Lehrer entspannt anvertrauen kannst.
Das erwartet dich in einer Iyengar-Stunde
Eine Iyengar-Session beginnt in der Regel mit einer kurzen Zeit der Stille, während der du dich auf die darauf folgenden Übungen einstimmen kannst. Danach beginnt der Unterricht meist mit Asanas, die im Stehen durchgeführt werden. Diese Standpositionen vermitteln wichtige Grundlagen, die dir überhaupt erst ermöglichen, anspruchsvollere Haltungen auszuführen.
Nach den Standübungen kommen dann komplexere Haltungen an die Reihe. Dabei kann es sich zum Beispiel um Rückwärts- und Vorwärtsstreckungen, dehnende Drehübungen, Balancehaltungen oder Umkehrhaltungen handeln. Für diese Körperpositionen werden dann auch die Hilfsmittel herangezogen. Die Iyengar-Stunde endet mit einer regenerativen Phase, in der energiespendende Asanas durchgeführt werden. Manchmal kommen hier auch leichte Atemübungen, sogenannte Pranayamas, hinzu.