Lange war die dicke Wurzel der Pastinake auch in Deutschland ein Grundnahrungsmittel. Erst mit der Einführung der Kartoffel in der Mitte des 18. Jhdt. wurde die Pastinake aus der heimischen Küche verdrängt.
Dabei lässt sich die süßliche Wurzel sehr gut mit Mohrrüben und Kartoffeln kombinieren. Aber immer noch wird man das Wurzelgemüse, das aus einem Wiesenkraut für die Kultivierung entwickelt wurde, eher selten im Angebot eines Gemüsehändlers finden. Eher schon bei Gemüsebauern der ökologischen Landwirtschaft.
Immerhin wurde die Pastinake durch den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) in Deutschland zum „Gemüse des Jahres“ 2011/2012 gekürt.
Pastinake gehört zu den alten Gemüse-Sorten und wird schon seit der Antike in Europa kultiviert. Die essbare Wurzel ist spindelförmig und ähnelt der Petersilienwurzel. Die Wurzel ist aber kräftiger als die der Petersilie, so dass die Pastinake in vielen Ländern auch aus wirtschaftlichen Gründen der Petersilie vorgezogen wird. Anstelle von Petersilie greift man dann auf die Pastinake zum Würzen von Suppen zurück. Mit ihrer glatten Oberfläche und einem süßen, würzigen Geschmack ähnelt die 16-22 cm lange Wurzel der Möhre. Die Wirkstoffe dagegen sind denen der Petersilie ähnlich. Geerntet wird im Herbst oder nach den ersten Frösten, danach können die Wurzeln an einem frostfreien Ort den Winter über gelagert werden.
Pastinaken als Nahrung für Darmbakterien
Wichtige Bakterienstämme unserer Darmflora werden oft nicht ausreichend ernährt und verhungern im Dickdarmbereich, weil ihnen mit der Nahrung zu wenige Faserstoffe zugeführt werden. Diese cellulosehaltigen Fasern werden erst spät im Verdauungstrakt durch Bakterien im Bereich des Dickdarms in kleinere Moleküle zerlegt, quellen durch die Aufnahme von Wasser auf und üben dadurch Druck auf die glatte Muskulatur des Darms aus. Die natürliche Darmbewegung (Peristaltik) kommt in Gang.
Die Pastinake hat einen viermal so hohen Gehalt an Faserstoffen als Karotten und gleichzeitig ist der Nährwert mit knapp 60 kcal/100g nicht sehr hoch. Neben einem durchschnittlichen Gehalt an Vitamin C ist noch der Kaliumgehalt erwähnenswert, der für die Muskelarbeit von Bedeutung ist.
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Aus feingeschnittenen Wurzeln kann man einen Teesud brühen, der harntreibende und krampflösende Wirkungen hat. Der Tee wird daher für die Behandlung bei Nieren- und Gallensteinen sowie bei Magenerkrankungen eingesetzt.
Lebkuchen mit besonderem Geschmack durch die Pastinake
Früher wurde die Pastinake getrocknet und daraus Mehl produziert, die Zugabe dieses Mehls zum Lebkuchenteig gab den Lebkuchen einen besonderen Geschmack.
Ansonsten verwendet man Pastinaken beim Eintopf, gebraten oder gekocht. Sie finden Verwendung in Suppen und Saucen, als Beilage, feingeschnitten in Salaten oder zum Pürieren zusammen mit Kartoffeln und Mohrrüben.
Rezept: Überbackenes Ofengemüse
- 1 Fenchel
- 1/2 Kürbis (Hokkaido)
- 1 Zucchini
- 3 Pastinaken
- 1 Zwiebel
- 200 g Bergkäse oder Käse nach Geschmack
- Olivenöl
- 50 ml Weißwein
- 100 ml Gemüsebrühe
- 1 gehäufter TL Thymian
- Salz und Pfeffer
Zubereitung für 4 Personen
- Den Ofen zu Beginn auf 200° C vorheizen.
- Die Zwiebel, den Kürbis, die Pastinaken (frische müssen nicht geschält werden) und die Zucchini in grobe Würfel schneiden und in eine Ofenform geben. Die Fenchelknolle von den Stängeln befreien, den harten Knollenboden entfernen, die Knolle halbieren und in Spalten schneiden. Ebenfalls in die Ofenform geben. Das Ganze mit Olivenöl, Thymian, Salz und Pfeffer würzen und für 40 Minuten in den Ofen geben.
- Wenn das Gemüse etwas Farbe angenommen hat, mit Gemüsebrühe und Weißwein ablöschen
- Nach 40 Minuten mit dem Käse der Wahl bestreuen (Bergkäse gibt dem Auflauf einen besonders würzigen Geschmack) und weitere 10 bis 15 Minuten in den Ofen geben.