Die Geschichte der ätherischen Öle begann vor rund 6000 Jahren im alten Ägypten. Dort wurden zum ersten mal Pflanzen destilliert. Mit Maria Magdalena gelangte das Wissen um die Pflanzendestillation nach Frankreich. Als Isis-Priesterin war sie in die ägyptischen Heilkünste eingeweiht. Dieses alte Wissen vereinte sich dann später in Frankreich mit der Tradition der Druiden, welche ebenso über ein hochentwickeltes Pflanzenwissen verfügten. Über Jahrhunderte wurde dieses Wissen von sogenannten „Kräuterfrauen“ weitergetragen. Hildegard von Bingen war eine dieser Kräuterfrauen.
Im Mittelalter tauchten auch immer mal wieder ätherische Öle auf. In der Neuzeit gelten die Franzosen René-Maurice Gattefossé und Jean Valnet als Begründer der Aromatherapie mit Ölen. In den letzten 20 Jahren entdecken immer mehr Heilberufler und gesundheitlich interessierte Menschen die „Kraft der Essenzen“ neu.
Die meisten von uns haben die Kraft der ätherischen Öe bereits erlebt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Der Spaziergang durch den Wald, das belebende Aroma einer Orangenschale oder der beruhigende Duft des Lavendels – ätherische Stoffe begegnen uns fast überall im Alltag.
Welchen Nutzen haben ätherische Öle?
Die konzentrierten, natürlichen Aromen werden aus Flüssigkeiten der Blätter, Wurzeln, Samen und Blüten gewonnen. Die Pflanzen entwickeln die ätherischen Öle sowohl für ihr eigenes gesundes Wachstum, als auch zur Abwehr von Insekten und Krankheiten. Wirklich reine, unverfälschte Öle bieten eine Vielzahl möglicher positiver Wirkungen. Deren positive Effekte wurden vielfach wissenschaftlich untersucht.
Den größten Nutzen haben die Öle auf uns, wenn sie weder verschnitten, verdünnt, künstlich gemischt oder auf eine andere Weise verändert wurden. Nur in der natürlichen Gesamtheit entsteht eine Essenz, die gesundheitsfördernde Wirkung haben kann.
Alles was in der Natur geschaffen wurde, hat einen Sinn – so heißt es auch schon in der Volksweisheit „Gegen jedes Übel ist ein Kraut gewachsen“. Der amerikanische Chemiker und Aromatherapeut David Stewart hat die ätherischen Öle therapeutischer Qualität einmal treffend als „Gottes Liebe in der Gestalt der Moleküle“ genannt.
Wie wendet man therapeutische Öle an?
Ätherische Öle können entweder direkt eingeatmet oder auf die Haut aufgetragen werden. In vielen Ländern dieser Welt, beispielsweise in den USA, dürfen ätherische Öle therapeutischer Qualität auch innerlich angewendet werden (innerhalb der EU ist dies gesetzlich untersagt).
Die Qualität der ätherischen Öle
Durch Dampfdestillation werden konzentrierte Auszüge aus Pflanzenessenzen schonend gewonnen und um das 100- bis 2.000-fache konzentriert. Öle therapeutischer Qualität können eine starke Wirkung auf körperlicher, emotionaler und spiritueller Ebene haben. Die meisten Öle, die man kaufen kann, sind einfache „Duftöle“, die synthetisch hergestellt werden und keinen therapeutischen Nutzen haben. Potentiell können diese Billigöle sogar schädlich sein, beispielsweise wenn durch die Erhitzung chemische Verbindungen freigesetzt werden.
Auch kommerzielle ätherische Öle, wie sie oft in der Duft- und Parfümindustrie genutzt werde, sind oftmals nicht wirklich rein. Die Prioritäten der Hersteller liegen nicht selten im wirtschaftlichen Bereich und weniger im Qualitätsbewußtsein. Therapeutische Öle sind tatsächlich 100%ig rein. Immer mehr Aromatherapeuten und bewusste Verbraucher genießen die volle Kraft der Pflanzen, so wie die Natur sie geschaffen hat.
Was sind die wichtigsten Kriterien für diese therapeutischen Öle?
- Die Böden, auf denen die Pflanzen wachsen, sollten 100%ig schadstofffrei sein. Auf Kunstdünger, Pestizide etc., muss verzichtet werden, denn genau diese Bestandteile findet man später in den Ölen
- Der Ernteprozess erfordert ein hohes Maß an Fachkenntnis. Die „günstigsten Erntezeiten“ zu kennen ist unerlässlich. Ebenso entscheidend ist die richtige Verarbeitungszeit der Pflanzen. Je nach Pflanze „ruhen“ diese unterschiedlich lang, bevor sie destilliert werden – nur so konsolidieren sich die pflanzlichen Wirkstoffe optimal
- Die Dampfdestillation erfordert ein hohes Maß an „Know-How“. Jede Pflanzenart wird unterschiedlich lang verdampft. Der geringstmögliche Dampfdruck hat ebenso eine entscheidende Rolle.
In der kommerziellen Praxis spielen oben genannte Faktoren oftmals eine untergeordnete Rolle. Das Ergebnis sind meist Öle, die zwar gut riechen, aber keinerlei therapeutischen Nutzen aufweisen. Weltweit gibt es momentan nur einige wenige Hersteller, die auf hohem Niveau Öle gewinnen.
Erfüllt jedoch ein gewissenhafter Hersteller alle wichtigen Anforderungen, so erhält der Anwender ein unvergleichliches Duft-Erlebnis, welches im wahrsten Sinne des Wortes beLEBEND sein kann.