In unserer Reihe “Gelassenheit erlernen” veröffentlichen wir Auszüge aus dem Buch “100mal gelassener” von Thomas Hohensee, Autor und Coach für Persönlichkeitsentwicklung. Darin werden die wichtigsten Fragen zum Thema Gelassenheit beantwortet. In unserem ersten Teil fragen wir: “Warum sind wir immer so gestresst?”
Stress ist oft nur eine schlechte Gewohnheit
Für die meisten ist Stress heute zu einer Gewohnheit geworden. Auf bestimmte Herausforderungen des Lebens reagieren wir automatisch gereizt, obwohl es eigentlich nicht nötig wäre.
Es fehlen die Vorbilder, unter äußerem Druck innerlich entspannt zu bleiben. Die wenigsten haben Alternativen vor Augen, um anders als ärgerlich, verängstigt oder deprimiert auf Situationen antworten zu können, die sich nicht so entwickeln, wie sie das gerne hätten.
Unsere Einstellung zu Stress ist positiv und negativ zugleich
Die Einstellung zu Stress ist in unserer Gesellschaft zwiespältig. Man kommt sich wichtig vor, wenn man sehr eingespannt ist, wenig Zeit hat und alle Aufgaben des Alltags gerade so eben auf die Reihe bekommt. Dann kann man sich gegenseitig erzählen, wie schwer man es hat. Kaum jemand möchte da abseitsstehen.
Es wird beispielsweise allgemein erwartet, dass Menschen vor Prüfungen aufgeregt sind. Ist es jemand nicht, wird dies mit Verwunderung, ja Misstrauen gegenüber seiner Einstellung vermerkt.
Wer mit dem Stress kokettiert, spielt mit dem Feuer
Erst wenn der Stress ernsthafte Schäden an Körper, Geist und Seele nach sich zieht, ändert sich die Bewertung. Während man zuvor noch halb damit kokettierte, so unter Druck zu stehen, will man plötzlich alle Lasten loswerden. Man hat mit dem Feuer gespielt. Jetzt merkt man, dass es ungemütlich heiß geworden ist.
Chronischer Stress kann nur durch durch Veränderungen im Denken und Handeln aufgelöst werden
Wenn der Stress chronisch geworden ist, kommt man jedoch nicht so schnell aus seinen Mustern heraus. Der bloße Vorsatz, das Leben zu ändern und mehr Entspannung zuzulassen, reicht jedenfalls nicht. Die alten Gewohnheiten im Denken, Fühlen und Handeln holen einen schnell wieder ein.
Nur große Entschlossenheit kann Wege zur Gelassenheit öffnen. Halbherzige Versuche führen dagegen zu nichts. Erst wenn man die eigenen Stressmuster im Denken und Handeln Situation für Situation auflöst, wird dauerhafte Entspannung zur gelebten Realität.
Gelassenheit kann man trainieren
Gelassenheit kann man genauso wie körperliche Fitness trainieren. Das wissen viele noch nicht. Manchmal sind sie auch einfach zu bequem, aktiv zu werden. Sie hoffen, der Stress möge sich von allein auflösen. Diese Hoffnung ist jedoch illusorisch.