Zucker ist fast überall versteckt – dabei ist es entscheidend in welcher Form er auftaucht. Für eine gesunde Ernährung solltest du deswegen zwischen den verschiedenen Zuckervariationen unterscheiden können. Gesundheitsexperte Daniel Wieczorek hilft dir dabei, deinen Zuckerkonsum besser beurteilen zu können.
Zucker ist wirklich raffiniert und die Rede ist hier nicht nur von industriell hergestellten Zucker, denn Zucker kommt in unterschiedlichen Arten in unserer Ernährung vor.
Jeder kennt Naschkatzen in seiner Umgebung oder zählt sich vielleicht selbst dazu. Mal hier ein Schokoladenstück, mal da etwas Obst und, ach ja, der Teelöffel Zucker im Kaffee oder Espresso darf natürlich auch nicht fehlen.
Schaut man sich das Bild von Deutschland mal genauer an, so fällt nicht nur den Statistikern hierzulande auf, dass der Zuckerkonsum in den letzten Jahren immens gestiegen ist. Im Durchschnitt verbraucht der Deutsche im Jahr ca. 35 kg Zucker. Das sind 11.680 Würfelzucker pro Jahr pro Kopf oder knapp 32 Zuckerwürfeln pro Tag und dabei liegt der eigentliche maximale Verzehrwert bei 8 Würfelzucker pro Tag.
Aber warum ist das so und vor allem, ist das denn wirklich so schlimm? Um diese Frage zu beantworten müssen wir zunächst verstehen, was Zucker in unserem Körper macht und was es heißt unserem Körper einer zu hohen Zuckerdosis auszusetzen.
Zucker ist doch Zucker, oder?
Tatsächlich, und das ist kein Scherz, nehmen wir ständig Zucker zu uns, denn die jedem bekannten Kohlenhydrate sind nichts anderes als eine Verkettung von Zuckermolekülen. Dabei sind Struktur und Aufbau (biochemisch) oft entscheidend, wenn es um die Wirkung in unserem Körper geht. Die Faustregel ist einfach: Je einfacher ein Zucker ist, umso schneller wird er im Körper verstoffwechselt. ABER VORSICHT: Das heißt nicht, dass dieser einfache Zucker der gute Zucker sei, ganz im Gegenteil.
Die Komplexität entscheidet hier oft über die Qualität des Zuckers
Als Beispiel nehmen wir den Haushaltszucker, der in seinem Aufbau sehr einfach ist. Der übermäßige Verzehr von Haushaltszucker, so wie ihn jeder als kleine Kristalle kennt und wir er oft in vielen süßschmeckenden Lebensmitteln vorkommt, ist schädlich.
Je einfacher ein Zucker ist, desto schneller geht dieser in die Blutbahn über. Genau das passiert mit dem klassischen Haushaltszucker. Er wird relativ rasch vom Körper aufgenommen und über die Blutbahn an die entsprechenden Zielzellen und Organe verteilt, um daraus Energie zu gewinnen. Das heißt aber auch, dass der Blutzuckerspiegel rasch ansteigt und genauso schnell wieder abfällt. Denn an dem Zucker ist nichts Komplexes, an dem sich der Körper aufhalten müsste oder länger dran zu knabbern hätte.
Heißhungerattacken können die Folge sein.
Jeder kennt zudem das Gefühl, wenn durch den Genuss von Süßem kurzzeitig die Laune steigt. In diesem Moment werden Wohlfühlhormone freigesetzt, die in unserem Gehirn Belohnungspfade anregen. Man bekommt Lust auf mehr. Kommt es nun zu einem regelmäßig übermäßigen und sogar unkontrollierten Verzehr von Zucker, so reagiert unser Belohnungssystem über und das kann wiederum zu Kontrollverlusten, Essgelüsten und einer erhöhten Zuckertoleranz führen. Mit anderen Worten, wir werden zuckersüchtig!
Aber was passiert, wenn ich zu viel Zucker esse?
Um den Zucker aus der Blutbahn zu entfernen bedient sich unser Körper eines speziellen Hormons, dem Insulin.
Kommt es nun zu einem ständigen Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln, so schießt unser Insulinspiegel in die Höhe. Ein ständig erhöhter Insulinspiegel wirkt im Körper entzündungsfördernd und somit ganz pauschal beschleunigend auf die Entwicklung vieler chronischer Krankheiten.
- Adipositas
- Diabetes mellitus Typ 2
- Hyperinsulinämie
- Alzheimer usw.
Ein weiteres Problem: Einfache Zucker enthalten deutlich weniger Vitamine und Mineralstoffe. Der Körper allerdings verlangt nach genau diesen „komplexen Zuckern“, um seinen Bedarf an wichtigen Vitalstoffen zu decken. Er verlangt also nach mehr. Das ist der einfache Grund dafür, warum der Körper und somit wir uns nicht mit einem Stückchen Schokolade zufrieden geben können.
Für unseren Körper gilt immer noch Lebensmittelknappheit
Für unseren Körper dient Zucker, ob einfacher oder komplexer Zucker, als Energiequelle. Wobei Einfach-Zucker eher kleine Stromschläge sind und komplexe Zucker die Kraftwerke darstellen. Aber unser Körper macht erstmal keinen Unterschied, denn sein Ziel ist seit Zehntausenden Jahren gleich: Lebenswichtige Körperfunktionen aufrechterhalten und unser Gehirn mit Energie versorgen.
Den großen Unterschied macht aber mittlerweile die Versorgung. Heutzutage bekommen wir zu jeder Zeit, an fast jedem Ort der Welt einfach alles und wie ganz oben aufgeführt, gehören dazu auch zuckerreiche Lebensmittel! Und damit führt der Ur-Instinkt unseres Körpers ins Gegenteil. Denn in der modernen Gesellschaft stellt sich nicht die Frage: Wo kriege ich den nächsten Stromschlag her? Wir sind überversorgt mit Energie, doch für unseren Körper herrscht immer noch Lebensmittelknappheit.
Schaut man sich zudem die Energiebilanz eines durchschnittlichen Menschen an, so stellt man fest, dass über Zucker viel Energie in den Körper gelangt. Wie anfangs gesagt verzehren wir Unmengen Zucker pro Tag, also erhält unser Körper auch viel zu viel Energie.
Unser Organismus beherrscht die Fähigkeit, diese Energie zu speichern und für schlechtere Zeiten bereit zu halten, allerdings gibt es diese schlechteren Zeiten nicht mehr. Wir werden überlagert von Energie und die Folge ist oft eine ungesunde Fettleber. Nicht das Fett in Lebensmitteln ist das Problem, sondern der übermäßige Konsum von Zucker!
Doch wie entzieht man sich diesem Teufelskreis, immer mehr Zucker zu essen?
Für ein gesundes Leben muss man alte Ess- und Lebensgewohnheiten ein wenig auf den Kopf stellen und einen besonnenen Umgang mit seinen täglichen Zuckerkonsum an den Tag legen. Nur wer langfristig auf große Mengen an Zucker verzichtet, kann seinem Körper wirklich helfen seinen natürlichen Prozess ohne Behinderungen durchzuführen.
Aber wie soll man damit starten, denn immerhin ist unser Umgang mit Zucker seit Kindesbeinen geprägt, die Industrie fügt Zucker in fast jedes industriell hergestellte Lebensmittel hinzu und die Wahrheit ist schlicht, dass ein Großteil von uns zuckersüchtig ist.
Der Anfang sollte immer eine Entgiftung sein, die unserem Körper dabei hilft sich auf einen ausgeglichenen Insulinspiegel einzustellen und uns die Möglichkeit gibt, uns stärker und intensiver mit unserer Ernährung und unseren Gewohnheiten auseinander zu setzen zum Beispiel mit dem 22 Tage Zucker Detox Programm