Wer wünscht sich nicht ab und zu eine entspannende Massage? Warum aber fühlen wir uns eigentlich danach wie neugeboren? René Mengel, Massage-Experte bei medicoreha Köln erklärt, was währenddessen bei uns im Körper passiert.
Ein typischer Tag: Morgens in aller Eile ein Frühstück zu sich nehmen, dann schnellen Schrittes ins Büro, wo schon der Computer wartet. Abends warten dann ein nettes Essen mit Freunden oder ein Kino-Besuch. Erst wenn wir dann später zur Ruhe kommen, spüren wir, wie verspannt wir sind. In der Schulter oder am Rücken.
Stress ist der Auslöser dieser Verspannungen. Und alles, was wir uns in solchen Augenblicken wünschen, sind die erfahrenen Hände eines Therapeuten, die über unsere Haut streichen und sie durchkneten. So eine Wohlfühl-Massage tut gut, aber warum eigentlich? Was passiert in unserem Körper, dass es uns nach einer Massage deutlich besser geht als vorher?
Stress einfach wegmassieren
Das Wohlgefühl beginnt schon, wenn der Masseur das warme, gut duftende Massage-Öl auf unserem Körper verteilt. Die geschickten Griffe stimulieren die Nervenzellen unserer Hautschichten sowie das Bindegewebe und die Muskulatur. Dabei werden wir immer entspannter und können uns endlich mal so richtig fallen lassen.
Die durchgekneteten Stellen unserer Körpers werden immer mehr durchblutet. Unsere verspannten und harten Muskeln reagieren schnell auf die Behandlung. Sie schwämmen die übersäuerten Substanzen aus unseren Muskeln einfach aus, sodass künftige Verspannungen erst gar nicht aufkommen können. Der Alltag rückt immer mehr in weite Ferne und unser Körper ist durchflutet von positiven Gefühlen. Die Verspannungen, die wir vor der Massage hatten, lösen sich allmählich auf. Verklebungen werden einfach reduziert.
Wir können unglaublich gut entspannen, wenn der Masseur mit seinen Händen über unsere Haut streicht. Es ist ein Gefühl, von dem wir hoffen, dass es niemals aufhört. Unsere Schmerzen erscheinen uns wie weggeblasen. Das passiert durch die Stimulation, die bewirkt, dass Schmerz-Rezeptoren gedämpft werden. Bei richtiger Dosierung und therapeutischer Kenntnis des Masseurs können sogar Wundheilungs-Prozesse in Gang gesetzt werden.
Für uns ist das wichtigste bei einer Massage, dass wir uns wohl fühlen, entspannen können und einfach mal an nichts denken müssen. Unser Körper arbeitet aber weiter und vollbringt währenddessen wahre Wunder. So schüttet er das Hormon Oxytozin aus, das ein wahrer Stresskiller für den Körper ist. Es hilft uns zu entspannen, nicht nur für unseren Körper sondern auch für unseren Geist und die Seele. Wir beginnen, langsamer und gleichmäßiger zu atmen. Unser Herz schlägt nicht mehr so schnell. Sogar unser Blutdruck sinkt.
Eine Massage entspannt auch dann noch, wenn sie schon vorbei ist
Leider geht auch mal die schönste Massage vorüber. Wohl oder Übel muss jeder die Massagebank irgendwann verlassen. Doch die gute Nachricht ist: Das wunderbare “Ich fühl mich Pudelwohl-Gefühl” hört nicht in der Massage-Praxis auf. Es bleibt noch für einige Stunden in uns und wir können es sozusagen mit nach Hause nehmen. Massagen sind deshalb gerade für Leute geeignet, die sehr unter Stress stehen. Wenn Sie sich wünschen, sich mal dem Alltag für einige Zeit entziehen zu können, dann ist eine Präventions-Massage genau das richtige für Sie!
Bei all der schönen Wirkung einer Entspannungsmassage darf aber eines nicht vergessen werden: Sie ist eine passive Maßnahme. Nur in Kombination mit Aktivität und gezieltem Muskelaufbau kann der Körper sich dauerhaft auf die Belastungen des Alltags einstellen.