Glück, wollen wir das nicht alle, immer jederzeit abrufbar, schnell herstellbar, ohne Zusatzstoffe, unkompliziert… Wenn es so einfach wäre, hätten viele Menschen mehr Freude im Leben.
Gibt es Möglichkeiten, sich selber glücklich zu stimmen, oder muss immer ein bestimmtes Ereignis eintreten, damit man dieses Gefühl erreicht? Das ist wohl bei jedem unterschiedlich, doch wenn man selber weiß, wie man sich glücklich machen kann, ist man vielen einen großen Schritt voraus.
Immer nach mehr zu streben, mehr besitzen zu wollen, mehr Reichtümer anzusammeln, immer mehr reisen zu wollen und so weiter, ist sicher keine Glücksstrategie.
Was bedeutet Glück?
Die meisten Menschen, die diesen Artikel lesen, kennen Glücksgefühle, die allerdings nicht permanent anhalten. Für manche bedeutet Glück
- Zeit mit der Familie
- spazieren gehen in der Natur
- gesund sein
- Urlaub zu haben
- Sonnenuntergang
- ein Abend mit guten Freunden
- gemeinsames Lachen
- Autofahren mit guter Musik
- im See zu schwimmen
- in wunderbare Seelen zu schauen
Die Liste könnte unendlich lang sein, oft nimmt jeder einzelne diese Momente nicht mehr bewusst wahr, sondern sie werden so selbstverständlich, dass wir sie nicht mehr richtig genießen. Diesen einen Augenblick, wie gerne würden wir ihn einfrieren und immer wieder auftauen.
Und genau das geht. Sich immer wieder innere Dias abrufen und versuchen, den Moment noch einmal zu fühlen. Es funktioniert, bedarf jedoch eines Momentes der Besinnung.
Wie entsteht Glück im Körper?
Glück aus medizinischer Sicht ist eine Freisetzung bestimmter Hormone. Sei es beim Verliebtsein, beim Schokolade essen, beim Yoga oder Meditieren, bei gutem Sex, beim Umarmen von Freunden, bei Betrachtung vom Meer, bei einer Autofahrt mit dem Traumauto et cetera.
Ihre Wirkung beeinflusst unser psychisches und physisches Wohlbefinden und sie werden daher häufig als körpereigene Drogen bezeichnet. Als Botschafter in unserem Körper, leiten sie Nervenerregungen über die Synapsen an das Gehirn weiter und sind so Basis jeder Emotion, jedes Gedankens und jeder Bewegung.
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Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Endorphine, Phenethylamin und Oxytocin – sechs der Botenstoffe, die bei uns Glücksgefühle hervorrufen.
(“Glückshormon” ist kein fachlich korrekter Begriff. Der Begriff wird lediglich populärwissenschaftlich gebraucht und eignet sich in diesem sehr gut zum Verständnis.)
1. Serotonin bringt uns in Balance
Serotonin ist an sehr vielen Prozessen maßgeblich beteiligt und somit eines der wichtigsten Glückshormone. Unter anderem wirkt sich Serotonin auf unser Schmerzempfinden, Schlaf- und Sexualverhalten und den emotionalen Zustand aus. Serotonin bringt außerdem unsere Neurotransmitter in Balance und sorgt damit für mehr Elan. Auf Dauer macht es uns stressresistenter und weniger ängstlich.
Wenn die Tage kürzer werden produziert unser Körper verstärkt Melatonin, denn dieses wird ausschließlich nachts produziert und fördert den Schlaf.
2. Dopamin lässt uns Glück empfinden
Dopamin ist der entscheidende Botenstoff für unsere Glücksempfindungen. Genau wie Serotonin brauchen wir Dopamin als Botenstoff. Im Frontallappen und Mittelhirn sorgt es dafür, dass Gefühle und Empfindungen weitergeleitet werden, steuert die Durchblutung der inneren Organe und leitet Impulse an die Muskeln weiter.
Die Kombination aus Serotonin und Dopamin sorgt für emotionale Stabilität und lässt uns neue Bewegungsabläufe lernen.
3. Endorphine machen uns robust
Endorphine braucht der Körper als körpereigenes Schmerzmittel. Sie haben eine ähnliche Wirkung wie Opium und Morphin und können den Körper in eine Art Rauschzustand versetzen. Deshalb werden sie zum Beispiel bei Verletzungen ausgeschüttet. Außerdem können sie unser Hungergefühl und unsere allgemeine Stimmung regulieren. Sportlerinnen und Sportler bekommen die Wirkung von Endorphinen zu spüren, wenn die zweite Luft einsetzt. Das Gefühl der Erschöpfung wird gelindert und der Körper bekommt einen Energieschub.
4. Noradrenalin lässt uns Stresssituationen gut meistern
Diesen Botenstoff brauchen wir besonders in stressigen Zeiten. Im zentralen Nervensystem und in den Nebennieren wird es in Verbindung mit einem Enzym aus Dopamin hergestellt. Bei körperlichem und bei emotionalem Stress wird Noradrenalin ausgeschüttet und lässt uns konzentrierter, aufmerksamer und sogar motivierter sein. Nicht nur unsere Leistungsbereitschaft soll der Botenstoff positiv anregen, auch an unserer Fettverbrennung ist er maßgeblich beteiligt.
5. Oxytocin braucht der soziale Mensch
Oxytocin ist auch als das Kuschelhormon bekannt und daher in erster Linie für seine Auswirkungen auf das soziale Miteinander bekannt. Nicht nur soziale Kompetenzen und kognitive Empathie sollen gesteigert werden. Gefühle wie Angst und Stress werden reduziert und das allgemeine Wohlbefinden wird durch Oxytocin gesteigert.
Auch die Bindung zwischen Mutter und Kind soll es von Beginn an positiv beeinflussen. Es fördert das Auslösen der Wehen bei der Geburt und die Milchabgabe beim Stillen. Später fördert es das Vertrauen in andere Menschen.
6. Phenethylamin macht Bauchkribbeln
Nach starker körperlicher Anstrengung kann ein rauschähnlicher Zustand aufkommen, denn das Hormon Phenethylamin wird ausgeschüttet. Es ist für unsere Glücksempfinden und für unsere Lustempfindungen verantwortlich. Dieses Gefühl kennen auch Verliebte, denn es wird nicht nur durch körperliche Anstrengungen aktiviert. Folgen sind Bauchkribbeln, ein verstärktes Lustgefühl und Konzentrationsstörungen.
So kannst du schnell einige Glückshormone aktivieren
Sich bewusst machen, woran man Spaß hat, ist also das eine. Der zweite Schritt ist zu wissen, wie man aktiv Glückshormone freisetzt.
Beispielsweise braucht das Hormon Serotonin, das gerne auch das Gute-Laune-Hormon genannt wird, Licht. In der kalten Jahreszeit ist es also wichtig, dass man sich dem Tageslicht ausreichend aussetzt, etwa in Form von Spaziergängen. Sollte das nicht möglich sein, gibt es künstliche Möglichkeiten, etwa ein Lichtwecker.
Sport stellt für einen sportbegeisterten Menschen ohne Frage eine Form von Glück dar, für einen weniger bewegungsfreudigen Menschen im ersten Moment wohl nicht. Sicher ist jedoch, dass Endorphine durch sportliche Aktivitäten freigesetzt werden können.
In manchen Situationen reicht ein Spaziergang an der frischen Luft, an anderen Tagen spürt man erst die sportliche Belastung und im Anschluss die schmerzlindernde und stimulierende Wirkung der Endorphine.
Also viel Freude bei der Aktivierung deiner Hormone.