An Weihnachten riecht es immer ganz besonders lecker. Das liegt vor allem an den Gewürzen, die ganz typisch zu dieser Zeit benutzt werden. Unsere Bloggerin weiß aber: die Weihnachtsgewürze passen nicht nur zur Weihnachtszeit gut in unseren Speiseplan.
Lebkuchen, Spekulatius und Co. — lecker, aber meist nur in der Weihnachtszeit angesagt. Schade, denn unsere Weihnachtsgewürze haben viel Potential! Hier eine Auswahl der Klassiker unter ihnen und ein paar Tipps, um sie im restlichen Jahr nicht zu vergessen:
Piment passt nicht nur zu Lebkuchen, sondern auch zu Fleisch
Auch bekannt als Nelken- oder Jamaica-Pfeffer: Der Baum, mit dem alles beginnt, kann bis zu zwölf Meter hoch wachsen und bis zu 100 Jahre alt werden. Seine roten Beeren werden im halbreifen Zustand gesammelt und getrocknet. Die Körner, die uns als Gewürz bekannt sind, wurden schon von den Mayas genutzt, um ihre Schokolade zu würzen.
Wurde Piment früher unter anderem in den Lebkuchenteig gemischt, um den Geschmack von ranziger Butter zu übertünchen, so gehört es heute unweigerlich zu diesem klassischen Weihnachtsgebäck dazu.
Genauso findet es aber auch in vielen Fleischgerichten und Marinaden seinen Platz. Die Chermoula beispielsweise ist eine nordafrikanische Marinade für Fischgerichte und könnte eine vielversprechende Entdeckung sein.
Übrigens: Piment aus Mexiko ist meist weniger aromatisch, dafür etwas schärfer als der aus anderen Regionen.
Zimt ist das beliebteste Weihnachtsgewürz
Zimt ist wohl das bekannteste aller Weihnachtsgewürze. Es besteht aus der Rinde von Zimtbäumen, in Europa ist das vor allem der Ceylon-Baum. Hierfür wird zunächst die Innenrinde von der Außenborke befreit und anschließend getrocknet. Hauptlieferanten sind unter anderem Indonesien, China und Brasilien.
In der Weihnachtszeit ist Zimt sowohl als Gewürz als auch in Stangenform zur Dekoration beliebt. Letzteres wird auch „Canehl“ genannt. Die Stangen entfalten ihren Geschmack erst, wenn sie zerbrochen oder in Flüssigkeit gekocht werden. Je dünner die Rinde ist, desto besser soll das Aroma sein.
Rezepte mit Zimt findet man zu Hauf für Süßspeisen, vor allem natürlich für Weihnachtsplätzchen. Mir persönlich läuft jedoch auch bei dieser Tomatensuppe (siehe weitere Informationen) das Wasser im Mund zusammen.
Übrigens: Sogar die Coca-Cola Rezeptur enthält Zimt!
Ingwer ist ein tolles Hausmittel bei Übelkeit
In der Weihnachtsbäckerei dient Ingwer als Gewürzgrundlage für Gebäck jeglicher Art. Die Knolle, die manchmal auch „Gewürzlilie“ oder „Schnapswurzel“ heißt, wird mittlerweile in fast allen tropischen Gebieten angebaut; ursprünglich stammt sie vermutlich aus Indien.
Wer auf ein Stückchen frischen Ingwer beißt, hat nicht gut lachen: Er steckt voller Scharfstoffe, die die Haut reizen können. Schädlich ist er aber nicht. Im Gegenteil, denn bei uns wird Ingwer mittlerweile gern als Heilmittel genutzt. Egal ob bei Übelkeit, Herpes oder Kopfschmerzen, die Knolle soll Abhilfe schaffen.
Und obwohl der Ingwer ein klassisches Weihnachtsgewürz ist, scheint er mir heutzutage auch in herzhaften Rezepten immer öfter über den Weg zu laufen. Das ist gut so, denn die scharfe Wurzel ist sehr vielseitig einsetzbar: Ingwer schmeckt sehr gut zu Fleisch, wird in Indien auch gern zu Fisch und Meeresfrüchten gegessen.
Übrigens: als Gewürz nutzen wir nur den unteren, wurzel-artigen Teil der Pflanze.
Kardamom hilft bei Kater – Nicht nur an Neujahr
Kardamom ist eines der ältesten bekannten Gewürze der Welt. Es gehört zu den Ingwergewürzen; jedoch werden bei ihm die Samen der Frucht ganz oder gemahlen genutzt. In vielen arabischen Gerichten spielt Kardamom eine wichtige Rolle.
In Deutschland nutzt man ihn vor allem für Lebkuchen, Spekulatius und Printen. Als herzhafte Variante findet man ihn in manchen Brot- und Wurstsorten, beim Kochen habe ich ihn bislang eher selten entdeckt. Tatsächlich werde ich bei meiner Rezeptsuche auch nicht so bald fündig, und die meisten Rezepte, die ich finde, stammen doch klar aus Indien.
Übrigens: Kardamom soll angeblich auch bei Katerbeschwerden behilflich sein…
Natürlich ist das Repertoire an Weihnachtsgewürzen damit noch nicht ausgeschöpft. Da ich immer etwas sentimental werde, wenn Weihnachten wieder vorbei ist, dachte ich, könnte ich so das Weinhachtsgefühl noch etwas verlängern. Vielleicht kommt beim Kochen mit den typischen Gewürzen der Weihnachtszeit ja bereits im Frühling die Vorfreude auf? Vielleicht bringen sie aber auch einfach ein paar neue Entdeckungen mit sich, und dürfen fortan zu keiner Jahreszeit mehr fehlen. Ich bin jedenfalls gespannt — das neue Jahr kann kommen.