Wenn die Lücke zwischen verstehen und fühlen, zwischen mentaler und emotionaler Welt, zu groß geworden ist, spüren wir eine innere Unruhe. Um sie zu überwinden, brauchen wir Antworten, die wir nur in uns selbst suchen und finden können. Der Weg zum Selbst ist umso länger und schwieriger, je mehr wir uns von ihm entfernt haben. Doch es lohnt sich: am Ende stehen Liebe und Mitgefühl für sich selbst und ein zufriedenes Dasein.
Man könnte sich fragen: „Warum muss ich etwas finden, das ich schon habe?“. Ich bin doch da. Ich bin als ein Selbst vorhanden, so wie ich aktuell im Leben dastehe. Was genau ist damit gemeint? Ich meine das Selbst hinter dem, was in der äußeren Welt als Rolle von Ihnen gefordert wird. Das Selbst, wie es das Leben und die Evolution es in seiner Ursprünglichkeit anbietet. Ein Mensch voll Freude, voll Vertrauen in sich, der sich annimmt, wie er ist – sich in der Tiefe kennt und sich verbunden fühlt mit allem.
Verstehen und Fühlen passen nicht mehr zueinander
Schaut man in die alten Schriften, in die Bücher der Weisheitslehrer, bekommt man einen ähnlichen oder leicht abgeleiteten Zustand beschrieben. Egal wie er dann benannt wird, als Erleuchtung, Erwachen, Bewusstheit oder Agape – dahinter steht immer ein Gefühl. Nicht mehr und nicht weniger. Dieses tiefe Gefühl ist für uns Menschen von heute, mit all dem was uns ausmacht in der Welt, leider überlagert und ein wenig wegtrainiert. Wir spüren das und merken, welche Lücke es in uns reißt: die Lücke zwischen Verstehen (mentale Welt) und Fühlen (emotionale Welt). Ein kleines Feuer der Zerrissenheit, das in uns wütet. Mal stärker und mal weniger stark.
Was liegt hinter den mentalen Konstrukten?
In der Regel gehen wir dann auf die Suche, motiviert durch einen Anlass, der gerne auch mal eine persönliche Krise sein kann, bewusst oder weniger bewusst, je nachdem wie stark wir schon durch alte oder neue Prägungen geleitet sind. Der Grund dafür ist auch nicht so wichtig. Die Tatsache ist: Sie suchen. Und Sie werden auch finden. Yoga, Meditation, Joggen, Flow, Musik, Achtsamkeit – es gibt tausend Wege, eine Idee davon zu bekommen, was hinter unseren mentalen Konstrukten der Welt liegt. Mit ein wenig Glück oder der richtigen Anleitung werden Sie bewusster und der Weg geht weiter.
Persönliches Wachstum wird oft gehemmt
Ihr Nervensystem und Ihre Wahrnehmung werden feiner und damit Ihr allgemeines Wahrnehmungsverhalten. Sie nehmen die Welt anders wahr. Ihr Bewusstsein wächst und Sie sind kurz davor: das Suchen scheint vorbei. Doch plötzlich melden sich Zweifel. Dann ist meistens das Kohärenzbewusstsein zwischen Verstand und Emotion noch nicht so weit. Die globale Resonanz passt nicht. Dann sind gerne die anderen Schuld an der Situation. Die Opferhaltung ist einfacher als Verantwortung zu übernehmen und die Arbeit am persönlichen Wachstum.
Liebe und Mitgefühl sind der Lohn für die Suche
Der Weg zu sich selbst wird kein leichter sein. Er ist radikal und nicht einfach. Er bedeutet Verantwortung zu übernehmen und sich der Realität stellen, annehmen und reflektieren, Integration und Selbstliebe. Wenn Sie auf dem Weg sind, wird Ihnen die Größe der Aufgabe bewusst und Sie leisten enorm viel. Die schwerste Arbeit, die wir in unserem Leben auf uns nehmen. Ich nenne es auch gerne: Ich zahle ein auf die zweite Währung – Liebe und Mitgefühl. Es ist die sinnvollste, freudigste und die vertrauteste Arbeit. Und auf dem Weg finden Sie Ihr wahres Selbst.
„Behalte dir die Freude auf diesem Weg, in der Gelassenheit, die du im Moment leben kannst. Es ist schon alles in dir, du wirst es entdecken!“