Das Vorurteil, den Stromanbieter hin zu Ökostrom zu wechseln sei aufwändig, bürokratisch und viel zu teuer, hält sich hartnäckig. Dabei sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Gerade die Ökostromanbieter können vielerorts mit günstigen Preisen aufwarten und den Bezug von nachhaltigem Ökostrom im Vergleich zu konventionellem Strom attraktiv machen. Zeit, genauer hinzuschauen und einen Vergleich der Stromanbieter zu betreiben, um mehr Energie und Kosten einzusparen! Wir zeigen, wie einfach es ist und worauf du beim Stromwechsel achten musst.
Die politische Umsetzung der globalen Klimaschutzziele fängt mit jedem Einzelnen an. Eine Stromumstellung kostet heute nur noch wenig Aufwand und hat eine große Wirkung.
Ökostrom ist nicht teurer als konventioneller Strom
Zwar steigen die Strompreise insgesamt, aber die Preise für grünen Strom moderater als die für konventionellen Strom. Höchste Zeit also, über einen Wechsel des Stromanbieters, am besten zu Ökostrom, nachzudenken.
Aber auch für die Nutzer von Erdgas bieten sich zur Zeit gute Chancen auf einen lohnenden Wechsel, so sind z.B. die Preise für Gas gerade besonders günstig. Leider ist der Strom-Markt sehr unübersichtlich. Wer nicht stundenlang Websites von Einzelanbietern durchforsten möchte, der sollte sich zunächst ein geeignetes Stromvergleichsportal suchen, was sicher und seriös beim Wechsel hilft.
Beim Stromwechsel Geld sparen und mit Ökostrom gleichzeitig Gutes tun
Gerade beim Thema Strom sollte Nachhaltigkeit in Zukunft das wichtigste Auswahlkriterium sein. Würden sich alle Menschen aktiv für einen Wechsel des Stromanbieters entscheiden müssen, sähe die Energieverteilung vielleicht tatsächlich anders aus. Vor allem dann, wenn sie wüssten, dass Ökostrom nicht nur nachhaltiger, sondern häufig auch schon günstiger ist.
Energieerzeugung verursacht generell Kosten. Und zwar nicht nur bei uns Endverbrauchern sondern auch gesamtgesellschaftliche Kosten zu Lasten unserer Umwelt – vor allem, wenn der Strom auf konventionelle Art und Weise, z.B. durch den weiteren Abbau von Kohle, erzeugt wird.
Die Rechnung dafür bezahlen wir, die nächste Generation und unsere Kindes-Kinder durch Verlust der Lebensqualität auf der Erde. Doch noch haben wir ein Wahlrecht, wie wir mit der Erde der Zukunft umgehen, und ob wir weiterhin konventionell erzeugten Strom nutzen, oder doch lieber auf Ökostrom setzen.
Was genau ist Ökostrom oder grüner Strom im Vergleich zu konventionellem Strom?
Stammt der Strom aus regenerativen Energiequellen, dann können wir von Ökostrom sprechen. Dazu zählen Wasserkraft, Windkraft, Sonnenkraft oder Energie aus Biomasse. Im Gegensatz zu konventionellem Strom tragen diese erneuerbaren Energien deutlich zu einer nachhaltigeren Energieversorgung bei, in dem sie den CO2-Verbrauch verringern und die Klimaschutzziele unterstützen.
Jeder, der sich für grünen Strom entscheidet, fördert darüber hinaus auch automatisch den Ausbau weiterer regenerativer Energieerzeugung. Denn die Nachfrage am Markt für Ökostrom steigert das Angebot. Leider ein Grund, warum immer mehr konventionelle Anbieter die Chance nutzen und die Verbraucher durch eine Umetikettierung von Atom- oder Kohlestrom zu Ökostrom täuschen. Für eine echte Energiewende sind solche Geschäftsgebaren äußerst kontraproduktiv, da kein Cent aus den Kassen der großen Stromunternehmen in den Bau von Ökokraftwerken fließt.
Umso wichtiger einen wirklichen seriösen Vergleichsanbieter für den Stromwechsel zu finden, der die “schwarzen Schafe” der Energiebranche direkt herausfiltert.
Woran kann ich echten grünen Strom und seriöse Strom-Anbieter erkennen?
Es gibt viele Siegel und fragwürdige Ökozertifikate, die den Verbraucher zunächst in die Irre führen können. Denn ein hübsches Siegel ist schnell erstellt und es ist nicht verboten, Produkte damit zu kennzeichnen.
Aber um wirklich zu wissen, woran man ist, muss man die relevanten Ökozertifikate kennen. Diese offiziellen Siegel geben Aufschluss über die tatsächliche ökologische Bilanz des Stromprodukts und werden nur vergeben, wenn ein Stromproduzent seine Einnahmen zu einem festgelegten Teil in die Entwicklung nachhaltiger Energieproduktion investiert.
Mit dem Tarifvergleichsportal wechsel-bo.de und dem Energiesparshop energiespar-bo.de kümmern sich Bo und sein Team darum,
dass du den zu dir passenden Strom aus der Steckdose bekommst und einfach und übersichtlich verstehst, was dir die Energiewelt zu bieten hat.
Diese Ökozertifikate und Label stehen für echten grünen Strom
Wir zeigen euch die vier relevanten Ökozertifikate für Strom. Sie sind von oben nach unten gelesen immer weniger streng. Wir empfehlen eine gute Abwägung bei der Berücksichtigung der Siegel für Ökostrom zugunsten einem strengeren Umgang mit den Auflagen für die Erzeugung von grünen Stromquellen.
Grüner Strom Gütesiegel der Umweltverbände NABU und “Die Verbraucherinitiative”
- Bei dem seit 1998 bestehenden Siegel muss der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen.
- pro verkaufter kwH Strom muss ein fester Betrag in neue Anlagen und Energieprojekte investiert werden
- Strenge Umwelt-Auflagen für die Integration von Wind-, Wasser- und Photovoltaikanlagen in die Landschaft
- Keine eigene Produktion von Atom- oder Kohlestrom und keine Beteiligung eines konventionellen Stromerzeugers möglich
- Inhaber des Labels geben ihren Kunden konkrete Energiespartipps
Das Gütesiegel OK Power vom Öko-Institut e.V. und HIR Hamburg Research GmbH
- Das Label steht zu 100 Prozent für Ökostrom und fördert den Ausbau erneuerbarer Energien mit 0,3 Cent pro verkaufter kwH
- Hohe Ansprüche an die neuen Energiequellen, z.B. keine Stromerzeugung in der Nähe von Naturschutzgebieten oder Biosphärenreservaten
- Der Stromanbieter darf keine wesentliche finanzielle Beteiligung an Atom-, Braunkohle oder neuen Steinkohlekraftwerken besitzen
- Der Ökostromanbieter selber darf keinen Atom- oder Kohlestrom erzeugen
- Die Tarifbedingungen für den Endkunden müssen fair uns transparent sein
- Wahlweise Förderung von neuen Energien, innovativen Projekten zur Energiewende oder Unterhaltung bereits bestehender Anlagen
- Extra Siegel für Anbieter, die ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien anbieten: ok-power-plus
EKOEnergy – Ökostromlabel gilt Europaweit
- Nur Strom aus erneuerbaren Energie-Quellen, Kernkraft ist untersagt
- Fall zu Fall Abstimmung über Naturschutzkriterien beim Bau neuer Stromanlagen in Naturschutzgebieten
- Aufbau eines EKOEnergiy Fond mit 0,1 Cent pro verkaufter kwH Energie
- Keine Transparenz über die Beteiligung konventioneller Anbieter von Atom- oder Kohlestrom gewährleistet
TÜV Nord und TÜV Süd Ökostrom Siegel
- TÜV Nord und TÜV Süd warten mit unterschiedlichen Siegeln auf und haben unterschiedliche Kriterien
- TÜV Nord – Geprüfter Ökostrom erlaubt nur 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien und 0,25 Cent pro kwH müssen in den Ausbau neuer Ökostromquellen investiert werden. Alternativ muss mind. ein Drittel des Stromes aus neuen Stromanlagen kommen, die maximal sechs Jahre alt sein dürfen
- TÜV Süd – EE01 und EE02 Siegel: Das EE01 Siegel fördert Neuanlagen bei denen 30 Prozent der Strom-Liefermenge aus neuen Kraftwerken stammt. Das EE02 Siegel verpflichtet den Erzeuger nur den eigenenen Anteil an erneuerbaren Energiequellen zu fördern. EE02 grüner Strom kann also auch von einem Unternehmen kommen, das Atomstrom verkauft. Beide TÜV Siegel garantieren nicht, dass der Strom-Anbieter in irgendeiner Form an Atom- oder Kohlekraftwerken beteiligt ist
Das solltest du beim Stromanbieter-Wechsel wissen: Tipps und Antworten auf wichtige Fragen beim Stromwechsel
- Einen schnellen Tarifvergleich kannst du zunächst mit einem seriösen Energie-Rechner machen
- Ein Tarifvergleich und anschließender Anbieterwechsel sollte kostenlos sein. Auch Energieversorger dürfen dafür per Gesetz keine Wechselgebühren erheben.
- Beim Stromanbieterwechsel vergehen von der Antragsstellung bis zur endgültigen Umstellung meist vier bis zehn Wochen. In bestimmten Fällen, wie beim Wohnungsumzug, kann ein Wechsel auch schneller rückwirkend zum Einzugsdatum erfolgen. Es kann aber auch länger dauern, wenn der bisherige Strom- oder Gasvertrag noch aktiv ist und kein Sonderkündigungsrecht besteht. Dann kann ein neuer Vertrag erst nach Ablauf des alten beginnen. Während einer Stromumstellung ist die durchgängige Stromversorgung garantiert.
- Du findest die Zählernummer deines Stromzählers nicht? – Wenn du in einem Einzel-, Doppel- Reihenhaus wohnst, dann ist dieser meist im Hausflur oder bei den Hauptsicherungen im Wirtschaftsraum, ggfs. auch im Keller. Wende dich im Zweifelsfall an deinen Vermieter oder den Hausmeister.
- Die Zählernummer ist mehrstellig. Du findest sie vorne am Stromzähler, in der Nähe des Barcodes. Aber auch auf deiner letzten Stromrechnung müsste sie angegeben sein.
- So liest du deinen Zählerstand ab: die letzten Ziffern des Stromzähler drehen sich langsam und fortlaufend, darüber oder darunter steht “kWh” (Kilowattstunde). Die mehrstellige angezeigte Zahl ist der aktuelle Zählerstand.
- Strom kannst du nicht nur durch den Anbieterwechsel sparen, sondern auch durch die Nutzung stromsparender Elektrogeräte. Hier findest du eine Auswahl zertifizierter Stromspargeräte, deren Nutzung sich auszahlt.