Was ist eigentlich Glück? Kann man das überhaupt allgemein sagen? Jeder Mensch versucht irgendwie, glücklicher zu sein. Viele sind es trotzdem nicht. Woran liegt das? evidero-Bloggerin Stefanie Heinrich hat angefangen, sich mit der Jagd nach dem Glück zu beschäftigen und sie wird nach und nach versuchen, eine Antwort zu finden.
Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne. Er sagte:
“Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich …”
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
“Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?”
Er sagte wiederum:
“Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich … ”
Wieder sagten die Leute:
“Aber das tun wir doch auch!”
Er aber sagte zu ihnen:
“Nein –
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.” (Autor unbekannt)
Auf den Text kommen wir später noch einmal kurz zurück. Vorher fragen wir uns aber „Was ist eigentlich Glück?“ Kann man es definieren und an Worten fest machen?
Glück bedeutet für jeden Menschen etwas anderes
Manch einer wird sagen, Freude, Urlaub, Zufriedenheit, viel Geld, Liebe, Sex, Familie — das ist Glück. Sicher, das alles bildet eine gute Basis für Glück, machen sie aber das Glück selbst aus? Darüber könnten wir uns jetzt streiten. Und das liegt daran, dass die oben genannten Umstände für den einen das pure Glück bedeuten, für den anderen das große Glück nur unterstreichen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ sozusagen.
Woran das liegt, ist ganz einfach. Die Glücksforschung nennt es ganz unspektakulär „subjektives Wohlbefinden“. Glück ist also nicht objektiv messbar, sondern nur für jeden selbst einzuschätzen. Ob ich glücklich bin, weiß also nur ich selbst. Wieder deutlich unspektakulär und wieder aus der Glücksforschung — eine Definition, die so banal klingt, dass sie diesem enormen Ziel, dem wir alle hinterher jagen, dem Glück, eigentlich gar nicht gerecht werden will:
Glücklich ist, wer zufrieden ist und mehr angenehme als unangenehme Gefühle hat
Das ist ja einfach! Wir brauchen also gar nicht darauf zu schauen, was wir noch alles haben wollen oder brauchen. Einmal fix auf unsere Gefühle geschaut und wir wissen, wie glücklich wir eigentlich sind. Oder eben auch nicht. Generell darf die Menschheit aber aufatmen. Verschiedene Studien haben durch einfache Fragen wie „Würden Sie sagen, Ihr Leben ist im Augenblick a) ziemlich oder sehr unglücklich b) ziemlich glücklich oder c) sehr glücklich?“ ergeben, dass weltweit die meisten Menschen glücklich sind.
Aber diese Studien haben noch mehr ergeben, als dass es die Regel zu sein scheint, dass wir uns alle unseres Lebens freuen. So sind Frauen nicht glücklicher als Männer. Diese wiederum sind aber auch nicht unglücklicher als Frauen. Je älter der Mensch wird, umso glücklicher wird er. Woran das liegen mag? Vielleicht an der Lebenserfahrung, die uns zeigt, dass nicht nur alles schwarz oder weiß ist, sondern auch Grautöne beinhaltet.
Und schöne Menschen sind nicht glücklicher als der Durchschnittsmensch. Schönheit — die bekanntlich ohnehin im Auge des Betrachters liegt — macht nämlich nicht glücklicher. Glück dagegen macht schöner. Warum? Weil Schönheit von Innen kommt.
Wer jetzt noch nicht vor Glück überschäumt, muss sich einfach nur einen Weg suchen, der ihm positive Gefühle vermittelt.
Gefühle sind der Schlüssel zum Glück
Ohnehin sind Gefühle also der Schlüssel zum Glück. Und in Verbindung mit Glück treffen wir auch immer wieder auf die Achtsamkeit.
Achtsamkeit sehe ich als Persönlichkeits-Eigenschaft. Bewusstes Wahrnehmen der eigenen Taten, aber eben auch Gefühle. Fühle ich mich gut? Läuft alles besten? Und wenn nicht? Gefühle können eine echte Plage sein! Sie begleiten uns über den Tag, lassen uns manchmal nicht arbeiten und nachts nicht schlafen. Und manchmal wissen wir gar nicht, warum das so ist und was wir mit unseren Gefühlen anfangen sollen.
Warum also nicht mal achtsam mit den eigenen Gefühlen umgehen? Lerne sie bewusst wahrzunehmen und sie dann einfach mal sein lassen, was sie sind. Gefühle. Unser Schlüssel zum Glück. Um das zu lernen, unterziehe ich mich selbst einem Sieben-Tage-Programm. Das Buch „Das Einmaleins der Achtsamkeit“ von Jessica Wilker begleitet mich dabei. Ob ich hinterher glücklicher bin? Das sehen wir dann.