Die Haut ist unser größtes Organ. Sie atmet durch jede Pore, ermöglicht uns, Dinge zu ertasten und so direkten Kontakt mit unserer Umwelt aufzunehmen. Dementsprechend sollten wir sie auch richtig pflegen. Wenn wir schon bei unseren Lebensmitteln auf Herkunft und Qualität achten, sollten wir das auch bei unserer Kosmetik tun. Hier sind fünf gute Gründe für Kosmetik aus der Natur.
1. Naturkosmetik verzichtet auf Giftstoffe
Synthetische Inhaltsstoffe sind in der Naturkosmetik tabu. Künstliche Konservierungsstoffe stellen ein besonders hohes Allergie-Risiko dar, obwohl sie eigentlich antibakteriell wirken sollen. Häufig werden Abfallprodukte der Mineralölindustrie einfach in unserer normalen Kosmetik weiterverarbeitet und schaden damit über die Haut unserem ganzen Körper.
Beispiele dafür sind Parabene, Paraffine oder Silikone. Bei den Parabenen handelt es sich um hormonell wirksame Chemikalien, welche häufig als Konservierungsmittel in Lippenstiften oder Lotionen verwendet werden. Der Inhaltsstoff hat bereits mehrmals Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da ihm die Begünstigung von Brustkrebs sowie die Beeinflussung des Hormonspiegels ab einer gewissen Konzentration nachgesagt wird.
Paraffine und Silikone sorgen zwar dafür, dass Haut und Haare auf den ersten Blick praller wirken, stauen aber Feuchtigkeit in unseren Zellen an. Das hat dann eher den gegenteiligen Effekt und wirkt auf Dauer spröde. Abgesehen davon, dass Paraffine zusätzlich die Poren verstopfen und somit die natürliche Hautregeneration stören, gelangen mit jedem Duschen die Stoffe in unser Abwasser. Als Abfallprodukt der Mineralölindustrie sind die Chemikalien nicht biologisch abbaubar und belasten unsere Umwelt.
2. Tiere und Umwelt durch natürliche Kosmetik schonen
Seit 2013 gilt das Verbot für Tierversuche in der EU auch für konventionelle Kosmetik. Die Naturkosmetik achtet allerdings schon länger auf die Rechte der Tiere. Die Richtlinien sind umfassender und strenger und verbieten jegliche Art von Tierversuchen bereits seit mehreren Jahren.
Rohstoffe aus toten Tieren – wie zum Beispiel Murmeltierfett oder Emuöl – dürfen überhaupt nicht verwendet werden. Veganer sollten allerdings besonders genau auf die Inhaltsstoffe achten. Tierische Produkte wie Milch oder Honig sind nämlich erlaubt.
3. Allergien lassen sich vermeiden, wenn man auf Chemie verzichtet
Neben den synthetischen Konservierungsstoffen sollte man die künstlichen Duftstoffe der konventionellen Kosmetik nicht unterschätzen. Diese können empfindliche Nasen schnell reizen. In der Naturkosmetik werden nur natürliche Duft- und Farbstoffe verwendet. Als Alternative werden ätherische Öle, Blütenwasser oder Farbpigmente aus Carotin verwendet.
Allergiker sollten aber genau nachlesen, welche Stoffe enthalten – denn wenn man allergisch auf Pflanzen reagiert, sollten diese im Shampoo oder der Lotion besser nicht vorkommen!
4. Auf natürliche Schönheit setzen mit Naturkosmetik
In normaler Kosmetik werden häufig natürliche Lebensmittel chemisch behandelt, wodurch nicht mehr viel von ihrer positiven Wirkung für unsere Haut übrig bleibt. In der Naturkosmetik versucht man, die natürlichen Mineralien möglichst naturbelassen weiterzuverarbeiten und somit aus Heilpflanzen, wie zum Beispiel der Ringelblume, das Beste für uns herauszuholen. Hierbei wird meistens auch auf einen biologischen Anbau gesetzt. Allerdings sollte man beachten, dass der Bio-Anteil in der Kosmetik sehr unterschiedliche ist und von 10% bis zu mehr als 95% reichen kann.
Abgesehen davon ist der Begriff Naturkosmetik nicht gesetzlich definiert. Qualitätssiegel der Verbände BDIH oder NATRUE geben Aufschluss über die Qualität der Produkte. Die meisten Organisationen kennzeichnen dabei die Bio-Qualität der Inhaltsstoffe gesondert.
5. Frisch und frei fühlen durch natürliche Kosmetik
Benutzt man normales Make-Up, bemerkt man schnell den “Maskeneffekt”. Es fühlt sich so an, als könnte die Haut unter all den Schichten, die man aufgetragen hat, nicht mehr richtig atmen. Je nach Hauttyp bietet dir die Naturkosmetik auch hier Vorteile. Die natürlichen Inhaltsstoffe können deinen Look frischer und leichter aussehen lassen.
Aber wie bei herkömmlichen Produkten auch, variiert die Beschaffenheit der Make-Ups von Typ zu Typ. Zunächst musst du also erstmal das zu deinem Hauttyp passende Naturkosmetik Make-Up finden.
Die verschiedenen Qualitätssiegel für Naturkosmetik und ihre Bedeutung
BDIH: Wie bei fast allen Qualitätssiegeln muss auch bei dem BDIH auf synthetische Duft- und Farbstoffe, Silikone, Praffine und alle Stoffe aus der Erdölproduktion verzichtet werden. Der Einsatz von Rohstoffen von toten Wirbeltieren ist nicht gestattet, dafür müssen Veganer aufpassen. Tierische Produkte wie Milch und Honig dürfen verwendet werden. Ein Produkt darf nur dann als “Bio” bezeichnet werden, wenn die biologischen Inhaltsstoffe 95% des Produktes ausmachen.
NATRUE: Die Kriterien zur Zertifizierung zählen zu den anspruchsvollsten des gesamten Marktes. In einem Produkt soll immer so viel Natur wie möglich stecken. NATRUE unterteilt seine Qualitätssiegel in drei Stufe: Naturkosmetik, Naturkosmetik mit Bio-Anteil und Biokosmetik. Der Prozentsatz der biologischen Inhaltsstoffe erhöht sich bei jeder Qualitätsstufe.
Ecocert: 95 Prozent aller Inhaltsstoffe müssen natürlichen Ursprungs sein. Bei der Kategorie “Naturkosmetik” sind dabei die Hälfte biologisch, unter der Bezeichnung “Ökologische und biologische Kosmetik” 95% der Bestandteile.