Nach dem Essen wölbt sich der Bauch stark nach vorne. Die Hose kneift und in unserem Magen gluckert und rumort es. Vermutlich hat jeder von uns schon einmal Erfahrung mit dem so genannten Blähbauch gemacht und weiß, wie unangenehm er sein kann. Die Ursachen für dieses störende Gefühl können ganz unterschiedlich sein.
Fatulenz, umgangssprachlich Blähungen, ist ein Thema, das die meisten nur ungern ansprechen, selbst bei ihrem Arzt. Sie treten in den unterschiedlichsten Situationen auf und sind dabei meist mehr als unpassend. Wann hast du das letzte Mal einen Blähbauch bei dir bemerkt? Nach einem besonders fettigen Essen? Als du in Eile warst? Oder als du besonders viel Stress um die Ohren hattest?
Auch wenn der Blähbauch sehr unangenehm ist, sind seine Ursachen meist eher harmlos. Sobald aber neben dem Völlegefühl, dem aufgeblähten Bauch und den komischen Geräusche im Magen noch weitere Symptome hinzu kommen, solltest du die Ursachen für deine Beschwerden genauer abklären lassen.
Blähbauch: Zu viel Luft im Bauch nach den Mahlzeiten
Der Blähbauch tritt meistens schnell nach den Mahlzeiten auf. Falls du also hier Probleme hast, ist es hilfreich, dir zu notieren, was genau du gegessen hast, bevor dein Bauch sich nach vorne wölbt. Die Blähungen in unserem Bauch entstehen, weil sich in diesem Moment sehr viele Gase in unserm Verdauungstrakt befinden.
Es ist ganz normal, dass diese Gase bei der Verdauung gebildet werden – nämlich wenn bestimmte Einzelteile unserer Nahrung aufgespalten werden. Dabei entsteht dann zum Beispiel das Gas CO2. Einen Teil davon atmen wir aus, der restliche Teil wird mit anderen Gasen durch den Darm geleitet.
Diese Lebensmittel verursachen Blähungen
Manche Lebensmittel sind aber dafür bekannt, genau diese Gasproduktion besonders zu fördern. Dazu gehören zum Beispiel
- Zwiebeln
- Bohnen
- Bier
- Kohl
- fettiges Fleisch
- Käse
Besonders Fertigprodukte oder solche, die mit Light gekennzeichnet sind, können dem Magen Probleme bereiten. Aber auch eigentlich gesunde Lebensmittel sind manchmal die Übeltäter bei zu viel Luft im Bauch. Diese enthalten dann besonders viele Ballaststoffe, die unsere Verdauung zusätzlich anregen und für noch mehr Gase in unserem Verdauungstrakt sorgen.
Stress, Hektik und Nervosität fördern den Blähbauch und Blähungen
Wie sagt man so schön: Unser Bauch ist unser zweites Gehirn. Hier merken viele Menschen ganz schnell, wenn etwas nicht stimmt. Vor einem wichtigen Termin kneift es in der Magengegend und es verschlägt uns glatt den Appetit, wenn wir aufgeregt sind. So ist es nur logisch, dass diese Faktoren auch Einfluss auf den Blähbauch haben können.
Seine Mahlzeit in Zeitnot oder unter Stress einzunehmen, war noch nie eine gute Idee und kann gegebenfalls auch einen aufgeblähten Bauch begünstigen. Wer also in Ruhe isst und sich Zeit für seine Mahlzeiten nimmt, kann dieses Riskio minimieren. Außerdem schlucken wir so auch nicht so viel Luft beim Essen. So reduzieren wir das Völlegefühl nach der Mahlzeit und merken auch rechtzeitig, wann wir wirklich satt sind.
Die Psyche kann aber auch Ursache für ein ganz anderes medizinisches Phänomen sein – nämlich den Reizdarm. Hierbei handelt es sich trotzdem nicht um eine psychische Erkrankung. Viele Faktoren können das Syndrom auslösen, doch spielen Stress und Trauer häufig eine wichtige Rolle. Bei einem Reizdarm leiden die Patienten wohl an einem sehr empfindlichen Magen-Darm-Bereich und müssen mit Symptomen wie starken Bauchschschmerzen, Durchfall oder eben auch Blähungen kämpfen.
Nachdem chronische Entzündungen oder andere Krankheiten ausgeschlossen werden konnten, werden beim Arzt die Symptome individuell behandelt. Auch wenn die Folgen eines Reizdarmes die Betroffenen häufig stark belasten, ist die Krankheit nicht gefährlich oder gar lebensbedrohlich.
Eine Lebensmittelintoleranz kann ein Grund für einen Blähbauch und Blähungen sein
Lebensmittelintoleranzen erlangen immer mehr an Aufmerksamkeit in Deutschland. Bei dieser Krankheit können bestimmte Bestandteile in den Lebensmitteln nicht richtig verwertet werden. Wenn die Zuckerverbindungen Lactose oder Fructose nicht vom Körper im Magen aufgespalten werden können, spricht man von einer Lactose- beziehungsweise Fructoseintoleranz.
Die Lactose und die Fructose gelangen dann unverarbeitet weiter Richtung Darm, wo sie von Bakterien zersetzt werden müssen. So entstehen sehr viele Gase, die zu dem Blähbauch führen können. Allerdings reihen sich in die Liste einer Lebensmittelintoleranz auch immer Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit ein.
Auch eine Glutenunverträglichkeit, bei der der Klebereiweiß in Weizenprodukten nicht richtig verdaut werden kann, könnte eine mögliche Ursache für den Blähbauch sein. Doch auch hier werden noch andere Symptome zu den Blähungen hinzukommen. Falls du vermutest, an einer Lebensmittelintoleranz zu leiden, solltest du dich unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen, denn unbehandelt kann vor allem die Zöliakie, eine Art der Glutenunveträglichkeit, schwere gesundheitliche Folgen haben. Dennoch ist zu beachten, dass eine Unverträglichkeit eher seltener vorkommt.
Was kann man selbst gegen Blähungen tun?
Wer beim Arzt Entzündungen, eine Lebensmittelintoleranz und andere Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich ausschließen konnte, kann mit ein paar Tipps und Tricks den Blähbauch einschränken.
Wie bereits oben erwähnt, verursachen manche Lebensmittel besonders viele Gase im Darm. Wenn du weißt, dass du heute noch einen wichtigen Termin hast, könntest du also auf die Lebensmittel an dem Tag verzichten. Dazu zählen:
- Alkohol & Kaffee
- Gerichte mit viel Ei
- Zwiebeln, Paprika, Gurken
- Obst mit Kern
- Milchprodukte
- fettiger Käse
- Hefeprodukte
- Fertiggerichte
- sehr fettige Speisen
Der richtige Tee gegen Blähungen
Wer bereits an Blähungen leidet und ein schnelles Hausmittel sucht, ist mit Tees immer gut bedient. Besonders Pfefferminztee ist dafür bekannt, Unruhen im Bauch zu besänftigen. Aber auch Kümmel, Fenchel und Anis als Tee sind wahre Wunderwaffen bei Magenproblemen. Wer seine Gerichte außerdem mit Kümmel würzt, macht diese allgemein bekömmlicher.
Neben der richtigen Ernährung hilft auch regelmäßige Bewegung gegen eine träge Verdauung. Schon ein kleiner Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen kann Blähungen und Völlegefühl vorbeugen.
Meist haben Blähungen ganz harmlose Ursachen, doch sollten die Symptome auch nicht harmlos abgetan werden. Treten die Beschwerden sehr plötzlich, auch mit Durchfall, starken Bauchkrämpfen, Erbrechen, Atemnot oder anderen unüblichen Krankheitserscheinungen auf, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen!