Fernbeziehungen werden immer häufiger, obwohl sie meist sehr herausfordernd sein können. Manchmal zwingt uns der Job aber einfach dazu oder wir haben unseren Partner über das Internet kennengelernt. Hier sind Beziehungs-Tipps, mit denen ihr eure Fernbeziehung trotz aller Widrigkeiten aufrecht erhalten könnt.
1. Social Media in einer Fernbeziehung wenig nutzen
Natürlich ist es bequem, über Chat-Funktionen den ganzen Tag in Verbindung zu bleiben – zumal, wenn man sich vielleicht sogar im Internet kennengelernt hat. Das Chatten birgt jedoch eine viel höhere Wahrscheinlichkeit zu Missverständnissen in einer Beziehung, da Mimik, Gestik und Tonlage der Stimme in der Unterhaltung fehlen.
Besprecht also vor allem wichtige Themen wie Zukunftspläne oder Gefühle besser über das Telefon oder wartet mit besonderen Gesprächsanliegen, bis ihr euch das nächste Mal trefft. Wirklich private Dinge haben im Internet eigentlich eh nichts zu suchen.
Social Media bergen außerdem die Gefahr, dass man verfolgt, was der andere tut, etwa über den Whatsapp-Status oder das Facebook-Profil. Das wird dann problematisch, wenn man den anderen in seiner Freiheit einschränkt oder ihm nahezu nachspioniert. Hier ist ein bewusster Umgang mit den sozialen Medien vonnöten. Dein Partner ist nicht dazu verpflichtet, über alles Rechenschaft abzulegen, genauso wenig wie du das bist.
Wenn ihr euch schon besser kennt, eine gute Vertrauensbasis habt und euch auch den nötigen Freiraum lasst, könnt ihr die sozialen Medien natürlich ebenso nutzen, wie Chatprogramme oder andere Kommunikationsmöglichkeiten im Internet. Wenn man schon weiß, was die Eigenarten des anderen sind, kann dies die Gefahr von Missverständnissen schon gut reduzieren. Bleibt euch jedoch darüber im Klaren, dass eine rein schriftliche Kommunikation immer etwas anderes ist.
NEU bei evidero - anders arbeitenEntdecke Jobs & Unternehmen, die dich zeitlich und örtlich flexibel arbeiten lassen, deine familiäre Situation berücksichtigen und/oder deinem Verständnis von Sinnhaftigkeit, Zweck und Nachhaltigkeit von Arbeit entsprechen.2. Durch gemeinsame Erinnerungen die Fernbeziehung aufrecht erhalten
Ganz klar, gemeinsame Erinnerungen festigen jede Art von Beziehung. Das ist besonders wichtig in einer Partnerschaft, in der man sich nicht jeden Tag sieht – vielleicht sogar über Wochen und Monate gar nicht. Zwar kann man sich häufig austauschen und so am Leben des anderen wenigstens in Gedanken teilnehmen, doch es ist wichtig, sich immer wieder auf eine gemeinsame Basis zurückzubesinnen.
Das können gemeinsame Erlebnisse wie Urlaube und Ausflüge sein, über die man sprechen kann. Oder auch Freunde, mit denen man gemeinsam Kontakt hat. Es kann auch gut funktionieren, parallel eine Serie zu schauen, ein Buch zu lesen oder ein Hörbuch zu hören, worüber man sich am Ende des Tages austauschen kann. Dies schafft ein stärkeres Gefühl, dass man am Leben des anderen tatsächlich teilhat, ein Bestandteil ist.
Durch ein “Weißt du noch, wie…” erinnert man sich selbst daran was man mit dem anderen bereits erlebt hat und warum man eigentlich zusammen sein möchte. So kann man sich auch schon wieder darauf freuen, die nächsten gemeinsamen Erfahrungen zu machen.
3. In einer Fernbeziehung sollte man täglich telefonieren
Emotionale Nähe ist in einer Fernbeziehung besonders wichtig, da die körperliche Nähe fehlt. Daher solltet ihr täglich miteinander sprechen. Der Vorteil gegenüber dem Chatten ist, dass man an der Stimme des anderen Nuancen wahrnehmen kann, die einem vermitteln, wie es ihm tatsächlich gerade geht, auch unabhängig davon, was er sagt.
So kann man besser feststellen, ob der andere gerade einer super Tag hatte, sehr müde ist oder ob es vielleicht Probleme gab. So ist es auch leichter, die Aussagen des anderen zu interpretieren und Missverständnisse zu vermeiden.
Täglich miteinander zu sprechen ist außerdem wichtig, um sich weiterhin als Bestandteil des Lebens deines Partners zu fühlen. Ganz wichtig: Es geht nicht ums Ausspionieren oder darum, dass der andere alles erzählen müsste, was er am Tag erlebt hat. Ihr könnt euch auch genauso gut über politische Themen, den neuesten Kinofilm oder die letzte Familienfeier unterhalten, solange ihr Zeit miteinander verbringt und die Stimme des anderen hört.
4. Freiraum und Vertrauen statt Verlustangst
Dein Partner hat sein eigenes Umfeld und kann nicht jede Minute des Tages mit dir teilen. Er hat einen Job, Freunde und eigene Hobbys und all seine Aktivitäten in diesen Bereichen werden größtenteils ohne dich stattfinden. Auch wenn es schwerfällt, musst du dies akzeptieren – genauso wie dein Partner dir entsprechenden Freiraum zugestehen muss.
Besonders Menschen mit Eifersuchtsproblemen werden sich hiermit schwertun. Eifersucht ist vor allem eine Verlustangst, die bei Fernbeziehungen besonders oft auftreten kann, immerhin muss man sich voll und ganz darauf verlassen, dass der Partner einem immer die Wahrheit sagt. Das kann jedoch eine Chance sein – nämlich dafür, völliges Vertrauen zu lernen. Wenn du Schwierigkeiten damit hat, dann besprich das am besten mit deinem Partner, damit ihr gemeinsam eine Lösung finden könnt.
Außerdem kann man die Distanz auch nutzen, das generelle Konzept Freiraum zu verinnerlichen. In vielen Partnerschaften kann es zum Problem werden, dass man zu viel Zeit miteinander verbringt und keine eigenen Hobbys oder Freunde mehr hat. Wer in der Fernbeziehung gelernt hat, dem anderen seine eigene Freizeit zu lassen, dem wird dies auch später leichter fallen, was Unabhängigkeit und Entspannung in die Beziehung bringt.
5. Rituale festigen die Beziehung
Rituale sind immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits soll natürlich kein Alltagstrott in eine Beziehung einziehen, durch den Langeweile entsteht. Vor allem bei einer Beziehung über Distanz kann genau so ein Trott andererseits auch nützlich sein, denn er schweißt zusammen und bringt einem kleine Momente ein, die nur dir und deinem Partner gehören – und das Tag für Tag. Seid kreativ und überlegt euch etwas, das sehr regelmäßig durchführbar ist, jedoch nicht langweilig wird.
Ihr könntet zum Beispiel jeden Abend einen Spaziergang machen, bei dem ihr miteinander telefoniert. Oder ihr lest euch abwechselnd etwas aus einem Buch vor, das euch beide interessiert. Ihr könntet euch auch an jedem Wochenende einen längeren Brief schreiben, den der andere dann am Montag oder Dienstag erhält.
Entwickelt ein Ritual, das euch Spaß macht und durch das ihr so einen festen Moment am Tag oder in der Woche habt, an dem ihr mit eurem Partner auf jeden Fall Kontakt habt. Etwas, das nur euch gehört.
6. Pläne für die Zukunft geben der Fernbeziehung ein Fundament
Legt nach jedem Treffen schon einen ungefähren oder konkreten Zeitpunkt fest, an dem ihr euch das nächste Mal sehen werdet. Plant Ereignisse wie einen Urlaub, Konzertbesuche oder Familientreffen, auf die ihr euch freuen könnt. Überlegt auch, ob und wann es euch möglich sein wird, näher beieinander zu wohnen, oder gar irgendwann zusammen zu ziehen. Wenn das (vorerst) nicht möglich ist, mietet oder kauft beispielsweise ein gemeinsames Ferienhaus.
Eine Fernbeziehung bringt besondere Herausforderungen mit sich, aber es ist wichtig, dass ihr euch immer wieder vor Augen führt, dass es kein Provisorium ist, sondern denselben Status wie jede andere Beziehung hat. Wenn ihr nur für eine begrenzte Dauer auf Distanz lebt, ist das super – aber auch, wenn es um einen sehr langen Zeitraum geht, ist das kein Grund, nicht weit in die Zukunft zu denken und zu planen.