Einfach nur weniger essen reicht meistens nicht aus, um abzunehmen. Das hat verschiedene Gründe: Stress oder zu wenig Schlaf etwa. Fitness-Coach Leslie Oppatja hat euch vier Faktoren herausgesucht, die das Abnehmen verhindern oder erschweren können.
1. Zu viel Stress verhindert die Fettverbrennung
Immer unter Strom, immer im Stress, immer unter Anspannung – wer kennt das nicht? Emotionaler Stress, körperliche oder finanzielle Belastungen, Existenzängste oder Beziehungsstress. Hinzu kommt die ständige Erreichbarkeit durch die mobilen Medien, wie Handy oder Computer.
Fest steht: Diese Stressphasen dauern insgesamt alle zu lange an und führen dazu, dass der Körper vermehrt Cortisol (dies ist eigentlich ein Kampf und Flucht-Hormon, welches die Muskeln katabolisiert) ausschüttet. Dadurch verschlechtert sich aber auf Dauer Deine Insulinresistenz.
Dieser Vorgang fördert daraufhin die Einspeicherung von Fettdepots. Eine gute Fettverbrennung kann mit einer hohen Cortisolausschüttung nicht parallel laufen. Hier beginnt der Teufelskreis. Bist Du einmal in diesem Prozess hinein geraten, ist es schwer, dort wieder heraus zukommen!
Früher war Stress notwendig, heute schadet uns Dauerstress
Früher, vor Millionen von Jahren, bedeutete Stress im Allgemeinen nur eines: Dein Leben wurde bedroht, Überlebenskampf oder Todessituationen! Dies passierte natürlich nicht täglich, sondern wenn, dann eher selten, dafür aber wiederum sehr intensiv!Die hohe Cortisolausschüttung war in einer lebensbedrohlichen Situation,wie beim Kampf mit Feinden und wilden Tieren, einzig und allein dazu da, Deine Überlebenschancen zu verbessern, Dich schneller rennen zu lassen, Dich stärker zu machen, Deine Sinne zu schärfen, Dich wacher und kampfbereit zu machen!
Heute jedoch wird unser Körper leider ständigem Stress ausgesetzt. Zu viel Arbeit, tobende Vorgesetzte, ein Meeting nach dem anderen, ewiger Leistungsdruck aus der Chefetage und von der Gesellschaft….schneller, höher, weiter und besser.
Im Hinterkopf immer der Gedanke und die Angst, die Ansprüche der anderen Menschen nicht erfüllen zu können. Depressionen oder Burnout treten nicht umsonst immer öfter mit Übergewicht zusammen auf. Hier kommen wir direkt zu Punkt Nummer zwei….
2. Schlaf ist das Zauberwort – Ohne Schlaf geht nichts
Kennst Du diese Sprüche?
- Schlaf wird überbewertet
- Schlafen kann ich, wenn ich tot bin
Nun, das ist alles leider: Totaler Unsinn! In unserer Gesellschaft wird Schlaf schon fast als etwas Negatives bewertet. Wer pausiert, zeigt Schwäche und wer einfach mal nur entspannt, gilt direkt als faul.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich gehöre wohl auch eher zu der Art *Duracel Hase* und bin ein sehr aktiver Mensch, aber ich weiß garantiert: Ohne genügend und guten Schlaf
- keine Leistung / Leistungssteigerung
- keine Energie
- keine Konzentrationsfähigkeit
Der Schlaf ist die wichtigste Phase für Reproduktionen und Reparaturen im Körper! Die Schlafphase versorgt Deinen Körper mit neuer Energie und verschafft auch Deinem Gehirn die Regeneration und die wichtige Pause, die es nach einem langen, anstrengenden und stressigen Tag benötigt.
In der Nacht können wir, wenn wir uns abends vernünftig und ohne Kohlenhydrate ernähren, zudem gut Fett verbrennen. Doch nicht nur die Dauer, sondern auch die Zeiten des Schlafs beeinflussen das Gewicht.
Der Schlafrhythmus beeinflusst das Gewicht
Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen mit einem späten Tagesrhythmus – Personen die lange schlafen und erst sehr spät zu Bett gehen, sich weniger bewegen und leider auch über den Tag verteilt viel mehr Kalorien zu sich nehmen.
Tipp: Versuche möglichst vor 23 Uhr ins Bett zu gehen und spätestens um 7 Uhr aufzustehen. Genau in diesem Zeitfenster liegt für uns Menschen der optimale Rhythmus.
Halte Dein Schlafzimmer dunkel, kühl und mit so wenig Technik und elektronischen Geräten wie möglich! Fernseher raus und das Handy ausschalten oder besser erst nicht mit in die Schlafräume nehmen.
3. Dein Umfeld bremst dich aus
Die spitze Bemerkung von der Kollegin in der Kantine: “Ach, Du isst schon wieder keinen Nachtisch?” Die hoch gezogenen Augenbrauen des Partners: “Wie, es gibt ab jetzt abends keine Kohlenhydrate mehr?”Oder gar Deine Freundin: “Du gehst schon wieder zum Sport?”
Es ist manchmal wirklich nicht so einfach, einen gesunden Lebensstil zu verteidigen oder durchzuführen, ohne bei den Mitmenschen anzuecken. Die Frage ist: Warum ist das so? Du musst natürlich niemanden überzeugen, genau denselben Weg einzuschlagen und auch niemanden dazu zwingen mitzumachen. Aber:
- Lasse Dein Umfeld wissen, informiere sie klar und deutlich darüber, dass Du auf ihre Unterstützung und ihren Support angewiesen bist, wenn Du Dein Ziel erreichen willst.
- Diskutiere nicht. Gehe Deinen Weg und lasse Dich nicht beirren.
- Suche Dir Mitstreiter und Mitkämpfer.
- Den Menschen, die Dich lieben und gerne haben, müsste es doch eigentlich ebenfalls wichtig sein, dass Du gesund bleibst und das Du keine Folgeerkrankungen aufgrund von Übergewicht bekommst.
- Oft handelt es sich leider auch um Neider, weil sie eben nicht die Stärke und die Geduld haben und konsequent genug sind, endlich selbst aus ihrem alten, gewohnten Trott heraus zu kommen und ihre Komfortzone zu verlassen.
- Bleibe stark!
4. Inkosequenz oder der innere Schweinehund
Hoch motiviert starten wir mit vielen guten Absichten ins neue Training und in eine neue Ernährungsweise. Leider lässt der Ehrgeiz bei den meisten Menschen relativ schnell nach und man verfällt wieder zurück in alte Muster. Leider kann man so aber langfristig und dauerhaft keine Erfolge verbuchen.
Erst, wenn Du regelmäßig trainierst, werden sich Dein Körper und Deine Muskeln anpassen und an das Training gewöhnen. Erst, wenn Du das Training und die Bewegung konsequent in Deinen Alltag integrierst, wird es ein fester Bestandteil Deines Lebens werden. Doch das dauert nun einmal ein paar Wochen.
Sei geduldig und gib Dir Zeit!
Man kann nicht 20, 30 oder 40 Jahre Schindluder und Raubbau an seinem Körper betreiben und dann erwarten, dass sich in 3-4 Wochen alles ändert oder verbessert.
Wenn Du Training UND Ernährung gleichzeitig veränderst, wirst Du natürlich schneller Erfolge verbuchen können. Hast Du einmal etwas Ungesundes gegessen, dann akzeptiere es und mache am nächsten Tag unbeirrt gesund weiter. Ein Fehltritt ist noch lange kein Grund, aufzugeben und das Handtuch zu schmeißen.
Warst Du krank oder konntest mal eine Woche nicht zum Sport, dann verfalle nicht in Lethargie, sondern setze dort an, wo Du aufgehört hast! Gehe wieder zurück auf Kurs, setze die Segel neu und lasse Dich nicht von Deinem neuen und besseren Weg abbringen!