Wer hat im Leben die besseren Karten: Derjenige, der dem Verstand folgt oder derjenige, der seiner Intuition mehr vertraut? Untersuchungen dazu gibt es viele, die Ergebnisse sind konträr. Am besten kommen nach meiner Erfahrung die Menschen klar, die beide Seiten heranziehen und keine missachten. Dabei kommt es auf die richtige Gewichtung und Strategie an.
Bist du ein Bauchmensch? Das Bauchgefühl allein reicht für wichtige Entscheidungen nicht aus
Du stehst vor einem Problem und willst nicht groß grübeln. Du fällst einen Entschluss aus dem Bauch heraus. Wie dir geht es vielen Menschen und nicht selten liegen sie mit ihrer Wahl richtig. Das Unterbewusste reagiert sofort, verarbeitet das Problem ganzheitlich, ohne dass wir denkend eingreifen.
Zweifellos ein bequemer Weg – bei banalen Entscheidungen im Alltag auch der Richtige. Doch nicht immer führt uns die spontane, die erste Intuition zum Erfolg. Noch dazu, wenn Letztere durch andere Einflüsse geschickt beeinflusst wird.
Nur zu gut sind Beispiele bekannt, wo windige Berater Sparer in riskante Geldanlagen getrieben haben. In vielen Fällen ist der Jammer bei Betroffenen groß und ein “hätte man doch den Verstand benutzt” ist nicht zu überhören. Hätte man – sollte man auch, wenn es um wichtige Fragen geht. Gefühl und Ratio sind im Grunde zwei Seiten ein und derselben Medaille. Beide müssen sinnvoll kombiniert werden. Erst nach gründlichem Faktencheck kommst du zu einem verwertbaren Ergebnis.
Was ist ein Gefühlsmensch? Was ist ein Kopfmensch?
Kopfmenschen hingegen verlassen sich auf ihre Ratio, den Verstand. Sie überdenken Probleme, wägen Vor- und Nachteile ab und lassen ihr Bauchgefühl in der Regel außer acht. Sie können gut analytisch denken und entscheiden rational statt emotional.
Reinformen von Kopfmenschen und Gefühlsmenschen gibt es jedoch selten – und beide haben sowohl Vorteile als auch Nachteile
Verstand und Gefühl sind in jedem Menschen vorhanden
Der Verstandesmensch schaltet die Emotionen nach Möglichkeit aus, der Gefühlsbetonte verachtet Entscheidungen aus reiner Ratio. Doch damit ist jeder von ihnen auf dem Holzweg: Die sinnvolle Kombination beider Ebenen ist entscheidend für die bestmöglichen Entschlüsse – Irrtümer sind hier wie bei einseitigen Beschlüssen immer möglich.
NEU bei evidero - anders arbeitenEntdecke Jobs & Unternehmen, die dich zeitlich und örtlich flexibel arbeiten lassen, deine familiäre Situation berücksichtigen und/oder deinem Verständnis von Sinnhaftigkeit, Zweck und Nachhaltigkeit von Arbeit entsprechen.Jeder Mensch trifft Entscheidungen in Bezug auf die Zukunft, die er niemals klar erkennen kann. Daher muss immer ein Rest Unsicherheit einkalkuliert werden. Das heißt aber nicht, dass du dann die Hände in den Schoß legst und überhaupt nicht mehr handelst, bis entweder dein Verstand oder dein Gefühl eine klare Meinung haben.
Du kannst dennoch lernen, das Beste aus all deinen Möglichkeiten herauszuholen und wirklich fundierte Entscheidungen zu treffen. Es ist gar nicht so schwer. Lass dich von beidem leiten.
So können Kopfmenschen und Gefühlsmenschen bessere Entscheidungen treffen
1. Spontane Intuition ist eine gute Entscheidungsgrundlage
Stehst du vor einer Herausforderung, meldet sich die erste Eingebung in der Regel sofort. Ohne den Verstand zu bemühen, kennst du die Richtung. Du weißt, so oder so muss du die Angelegenheit regeln. Im ungünstigsten Fall bist du unentschlossen. Zur weiteren Beurteilung der Lage nimmst du am besten die erste Intuition als Entscheidungsgrundlage zur Kenntnis. Bleibe neutral und lasse dich nicht, vor allem bei gewichtigen Entscheidungen, zu übereilten Handlungen verleiten.
2. Jetzt ist der Verstand gefragt, schalte deine Gefühle aus
Analysiere das Problem, nimm es auseinander und untersuche die einzelnen Aspekte. In Tabellenform solltest du alles, was für und was gegen deine instinktive Option spricht, notieren. Kennzeichne, welche Punkte dabei unbedingt erfüllt werden müssen, welche sollen oder können.
Auch andere Meinungen sind belangvoll, ebenso wenn du Fakten sammelst und Fachbeiträge liest. Bewerte im letzten Schritt die Ergebnisse, fasse sie zusammen und gleiche sie mit deinen Anforderungen ab.
Von eminenter Bedeutung: Du musst in diesem Prozess objektiv bleiben. Vermeide ein “Schönrechnen”, sonst kannst du dir die Mühe sparen und lieber gleich der ersten Intuition folgen.
3. Die Entscheidung finden, handeln und reflektieren
Lasse dir genügend Zeit, aber nicht zu viel. Du hast genug Wissen, um auf Basis der Verstandesarbeit ein Resümee zu ziehen und deiner zweiten Intuition zu folgen. Perfekt, wenn das rationale Herangehen zum selben Ergebnis kommt wie das erste Bauchgefühl. Es gibt keine Zweifel mehr und die Devise heißt Handeln.
Dein Verstand kann dein Vorhaben allerdings auch ablehnen. Das ist zwar ärgerlich, doch du kannst stolz sein, dich nicht selber belogen zu haben. Nimm das Resultat hin, bewerte es und suche nach alternativen Lösungen. Die schlechteste Variante allerdings: Es kommt ein Patt heraus. Vieles sagt ja, genauso viel nein zu deinem Projekt.
Dein Unterbewusstsein hat einen harten Brocken zu schlucken. Gehe in dich und frage, was passiert, tritt das eine oder andere Ergebnis ein. Kann ich mit beiden Konsequenzen leben? Sind die Alternativen äquivalent und von geringer Tragweite? Sagst du ja, entscheide dich nach Belieben, es macht vermutlich keinen Unterschied. Ansonsten bleibt dir nur das Risiko und bei positivem Entscheid die Beruhigung,wenigstens nicht untätig gewesen zu sein.