Die Sonnenblume ist eine einjährige groß wachsende Pflanze. Ihre Eigenart, sich immer der Sonne zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. Nur Blätter und Knospen drehen sich Richtung Sonne und nicht die ganze Pflanze. Dieser Eigenschaft verdankt die Sonnenblume auch ihren Namen.
Die Sonnenblume zählt zu den ersten Pflanzen, die in Amerika von den Indianern kultiviert wurden. Die Indianer haben die Samen vermutlich schon vor hunderten Jahren als Nahrungsmittel verwendet. Sie schätzten nicht nur ihre Samen, sondern auch den Rest der Pflanze für unterschiedlichste Zwecke.
Die heute bekannte Sonnenblume stammt aus Mexiko und den südlichen Landstrichen der USA und wurde erst im 16.Jahrhundert von den Spaniern als Zierpflanze in Europa eingeführt. Die Kerne finden in Europa seit dem 17. Jahrhundert Verwendung, geröstet als Ersatz für Kaffee oder Trinkschokolade.
Als Ölpflanze wird die Sonnenblume überraschenderweise erst seit dem 19. Jahrhundert genutzt. Inzwischen hat sie sich auf der ganzen Welt verbreitet.
Je nach Verwendungszweck unterscheidet man bei der Sonnenblume zwischen Öl-, Futter-, Zier- und Speisetyp. Genutzt werden vorwiegend die Kerne (Samen) der Sonnenblume, aus denen auch das Sonnenblumenöl gewonnen wird.
Die Sonnenblumen-Kerne – Ursprung der Heilwirkung
Sowohl die Kerne als auch das aus ihnen gewonnene Öl haben heilende Wirkung. Das aus den Sonnenblumen-Kernen gewonnene Öl wird in der Pharmazie und Medizin verwendet, so zum Beispiel in Salben oder Crèmes, sowie als Füllmaterial in Weichgelatinekapseln.
Inhaltsstoffe aus der Sonnenblume schützen vor Erkältungen, sind wundheilend, helfen bei Neurodermitis und verstärken die Immunabwehr. Ihr Öl stärkt das Zahnfleisch, hilft bei Darmreizungen, bei hohem Cholesterinspiegel und äußerlich gegen Hautprobleme.
Ihre Kerne haben eine vitalisierende Wirkung und fördern die Verdauung. In der Naturheilkunde wird Sonnenblumenöl unter anderem bei Verstopfung oder äußerlich zur Wundbehandlung eingesetzt.
Die wertvollen Inhaltsstoffe der Sonnenblume befinden sich im Samen der Pflanze und dem daraus gepressten Öl, das einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aufweist. Die ungesättigten Fettsäuren enthalten im Gegensatz zu den gesättigten Fettsäuren kein Cholesterin und sind somit für einen gesunden Körper sehr verträglich.
Aufpassen bei Omega-6-Fettsäuren aus Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl enthält viele Omega-6-Fettsäuren. Diese sind zusammen mit Omega-3-Fettsäuren essentiell, das heißt wir können sie ausschließlich über die Nahrung aufnehmen.
Beide Fettsäuren sind wichtig für unser Wohlbefinden.
Aber es gilt zu beachten: Nur weil sie gut für uns sind, heißt es nicht „ Mehr ist besser“. Die beiden Fettsäuren können miteinander konkurrieren. Je mehr Omega-6 du hast, umso mehr Omega-3 benötigst du – und umgekehrt. Der schlimmste Fall ist ein zu hoher Omega-6 Anteil und ein geringer Omega-3 Anteil, dieses Verhältnis führt zu Entzündungen.
Die durchschnittliche Ernährung enthält schon viel Sonnenblumenöl, durch Chips, Fertigprodukte und Saucen, zusätzlich noch mehr Omega-6-Fettsäuren durch rotes Fleisch, Milchprodukte, Maisöl, Rapsöl, Erdnüsse, Sojaöl und Eigelb. Wenn das bei dir der Fall ist, sei achtsam im Umgang mit Sonnenblumenöl, die kaltgepresste Version ist übrigens weniger entzündlich, und sorge für genügend Omega-3-Fettsäuren in Form von Hanfsamen und Hanföl, Lachs, Walnüssen und Leinsamen.
Diese Inhaltsstoffe haben Sonnenblumenkerne
Die Kerne der Sonnenblume sind äußerst gesund und nahrhaft. Es ist wirklich beeindruckend, wie viel in diesen kleinen Kernen steckt – sie enthalten sehr viele Vitamine, allerdings auch sehr viele Kalorien. 100 g Sonnenblumenkerne enthalten etwa 24 g Eiweiß, 20 g Kohlenhydrate, 47 g Fett und 524 kcal.
Die Sonnenblumenkerne setzen sich zu 90 % aus ungesättigten Fettsäuren sowie den Vitaminen A, B(Folsäure), D, sehr viel Vitamin E, F und K zusammen. Weitere Inhaltsstoffe sind Calcium, Magnesium, Eisen, Jod, Selen, Flavonglykoside, Lecithin, Carotinoide und Linolsäure.
Calcium trägt zum Erhalt der Knochen bei, bietet Prävention vor Zahnfleischbluten und Paradontose, Magnesium ist für die Arbeit der Muskeln unverzichtbar, Eisen bringt den Sauerstofftransport in Trab und Selen wirkt im Körper antioxidativ.
Vitamin A ist gut für Augen und Haut, Vitamin B stärkt die Nerven und die Immunabwehr und Vitamin D regelt den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel. Vitamin E neutralisiert freie Radikale und senkt das Herzinfarktrisiko, Vitamin K normalisiert die Blutgerinnung.
In der Kosmetik finden die Öle aus den Sonnenblumenkernen Anwendung in Produkten, die für eine glattere Haut und glänzendes Haar sorgen.
Sonnenblumen-Tee & Gesichtspackung aus Sonnenblume
Sogar die Blütenblätter der Sonnenblume lassen sich noch für einen Heiltee nutzen:
Einen gehäuften Esslöffel getrocknete Sonnenblumenblütenblätter mit einem Viertelliter kochenden Wasser übergießen, zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen, durchseihen und warm in kleinen Schlucken trinken. Wer will, kann mit Honig süßen. Hilft bei Erkältungen und Blasenkatarrh; täglich drei Tassen werden empfohlen.
Zwei Teelöffel Honig in etwas warmem Wasser auflösen, einen Teelöffel Sonnenblumenöl und einen Teelöffel Sahne dazugeben und mit einer Handvoll frisch gemahlenen Sonnenblumenkernen zu einer Paste verrühren. Die Paste als Gesichtspackung eine halbe Stunde auf Gesichts- und Halsbereich einwirken lassen; mit lauwarmem Wasser abspülen.
Backen mit Sonnenblumenkernen und Sonnenblumenöl
Seit dem 17. Jahrhundert sind die Sonnenblumenkerne bekannt als Zusatz in Backwaren. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Sonnenblume als Ölpflanze entdeckt, woraus das bekannte Sonnenblumenöl für die vielfältige Verwendung in der Küche entstanden ist.
Sonnenblumenkerne werden durch Pressen zu Sonnenblumenkern-Öl verarbeitet. Doch auch die ganzen Samen spielen in der gesunden Ernährung eine wichtige Rolle. So findet man sie oft in Backwaren, in den Teig eingearbeitet oder auf die Kruste aufgetragen. Im Müsli sorgen sie für nussigen Geschmack und im Salat sorgen sie für eine aromatische Geschmacksnote, besonders wenn du sie vor der Verwendung ohne zusätzliches Fett kurz auf niedriger Stufe in der Pfanne anröstest.
Nicht zuletzt geben Sonnenblumenkerne auch einen gesunden Snack an Stelle von industriell gefertigten Produkten für die Mußestunden ab. Bedenke, dass die Kerne durch den hohen Fettgehalt dazu neigen ranzig zu werden. Deshalb bewahre sie am besten luftdicht verschlossen im Kühlschrank auf.
Welche Freude du den emsigen Meisen im Winter mit Sonnenblumenkernen machst, wirst du sicher wissen und die Freude wird vielfach beim Zuschauen zurück gegeben.