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Die Geschichte der Bienen: Der packende Roman von Maja Lunde zum Thema Mensch und Biene

Warum sterben die Bienen? Wie fühlt es sich für uns an, wenn sie aussterben? Und wie leben die Menschen wohl, wenn es keine Bienen mehr gibt?
von Annette Coumont
Die Geschichte der Bienen© Pixabay

Wer etwas lesen möchte, was das Herz berührt und gleichsam bedeutend und passend für unsere heutige Zeit ist, der sollte “Die Geschichte der Bienen” der norwegischen Autorin Maja Lunde als Sommerlektüre ins Auge fassen. Der Roman wurde mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet und ist auch in Deutschland bereits auf Platz 1 der Bestsellerliste. Es ist ein Bestseller über das katastrophale Bienensterben, also über ein echtes Menschheitsproblem und darf gerne von möglichst vielen Menschen gelesen werden.

Sie ist fleißig und sorgt mehr für andere, als für sich selbst. Sie fliegt weite Strecken und findet doch immer wieder nach Hause. Sie ist zwar klein, aber ungeheuer wichtig. Und: Sie ist in ihrer Art bedroht.

Ohne die Biene müssten wir wohl verhungern, denn ohne Bestäubung gäbe es keine essbaren Pflanzen mehr – die Grundlage für die Ernährung von Mensch und Tier. Aber immer mehr Bienenvölker sterben in Folge von Umweltverschmutzung, Pestizideinsatz und Schädlingsbefall.

Die Biene Maja als Fruchtbarkeitsgöttin und Amme für die gesamte Menschheit

Maja Lunde © Oda Berby Maja Lunde © Oda Berby

Die Kinder- und Jugendbuchautorin Maja Lunde macht mit ihrem ersten Erwachsenenroman ihrem Name alle Ehre. Wer kennt sie nicht, die berühmte Biene Maja. Aber eigentlich kommt der Name Maja aus der griechischen Mythologie und bedeutet so viel wie Amme, später bei den Römern war Maja die Fruchtbarkeitsgöttin. Wie passend, vor allem für die Bienenkönigin, deren Nachkommenschaft vom gesamten Bienenvolk mit fruchtbarem Nektar selbstlos genährt wird.

Das große Bienensterben findet jetzt gerade, in unserer Gegenwart statt

So wurde auch Maja Lunde, selbst dreifache Mutter, nachdem sie den Dokumentarfilm über colony collapse disorder (das große Bienensterben) “More than Honey” im Fernsehen sah, vom Verschwinden der Bienen tief berührt. Sie nahm sich des Themas an und ist in eigenen Recherchen dem immer weiter fortschreitendem Verschwinden der Bienen selbst auf den Grund gegangen.

Ihre Recherchen gehen dabei weit über die gegenwärtigen Gründe für das Bienensterben hinaus, nämlich auch in die Vergangenheit und die Zukunft. Sie stellt die wesentlichen Fragen einer besorgten Mutter: Wie konnte es zum Bienensterben überhaupt kommen? Wie fühlt es sich an, während wir dabei zusehen, wie die Bienen uns wegsterben und wie sieht die Welt für uns Menschen aus, wenn es keine Bienen mehr gibt?

Das Verschwinden der Bienen ist eine Umwelt-Botschaft in drei packenden Storys

Maja Lunde beantwortet uns diese drei wesentlichen Fragen, indem sie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verknüpft.

Von dem Forscher William aus dem 19. Jahrhundert, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und als einer der Erfinder des ersten modernen Bienenstocks gelten kann.

Von George, einem ökologisch handelnden Imker der Jetztzeit, der schmerzhaft das Sterben seiner Bienen erleben muss. Und von Tao, einer chinesischen Arbeiterin im China der Zukunft, deren anstrengendes Schicksal die künstliche Bestäubung von Obstbäumen per Hand ist.

Wie verwachsene Vögel balancierten wir auf unseren Ästen, das Plastikgefäß in der einen Hand, den Federpinsel in der anderen. (…) Das kleine Plastikgefäß war gefüllt mit dem luftigen, leichten Gold der Pollen, das zu Beginn des Tages exakt abgewogen und an uns verteilt wurde, jede Arbeiterin erhielt genau die gleiche Menge. Nahezu schwerelos versuchte ich, unsichtbar kleine Mengen zu entnehmen und in den Bäumen zu verteilen. (Auszug aus “Die Geschichte der Bienen” – Tao)

Bestäubung per Hand – Zukunftszsenario zum Überleben in China

Bereits in den 80er Jahren begann in China das künstliche Bestäuben von Obst- und Gemüseplantagen per Hand. Maja Lundes Romanfigur Tao lebt 2098 in China und das große Bienensterben fand bereits vor über 50 Jahren statt. Die Chinesen haben durch die frühzeitige Umstellung auf künstliche Bestäubung einen großen Wettbewerbsvorteil und konnten Teile ihrer Bevölkerung vor dem blanken Hunger retten. Trotzdem setzen sie zunächst auch weiterhin auf die Ausbeutung der Natur durch dürftig kultivierte Landwirtschaft.

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Welche Aussage ist richtig? Schicke die richtige Antwort bis zum 28. Juli per Mail an redaktion@evidero.de und gewinne eines von drei Exemplaren “Die Geschichte der Bienen”.

  1. Die Bienenkönigin produziert den Honig für ihre Bienenkinder
  2. Die Bienen produzieren den Honig für die Kinder der Bienenkönigin
  3. Die Drohnen produzieren den Honig für die Bienenkinder

In Europa und in Deutschland sterben immer mehr Bienenvölker aus

Durch ihr Verschwinden erzählen uns die Bienen, dass wir nicht das tun, was wir tun sollten. Die Bienen sterben an Krankheiten, Milben, zu kalten oder zu warmen Wintern, vor allem aber an Pestiziden und Insektiziden. Und die Menschheit schaut zu.

In diesem Frühjahr beträgt der Verlust heimischer Bienenvölker bereits über 50 Prozent. Und in Deutschland sind mittlerweile 197 Wildbienenarten und 31 weitere Arten vor dem Aussterben bedroht. Eine Entwicklung, die sich bedrohlich verstetigt.

Industrielle Landwirtschaft, der großflächige Einsatz von Pestiziden, zunehmende Flächenversiegelung, aber auch der Hausgebrauch von Giften aus dem Baumarkt und die falschen Gartenpflanzen, nehmen den Bienen ihre Lebensräume, lassen sie Hunger leiden und greifen ihr empfindliches Nervensystem an.

Von der Domestizierung der Biene bis hin zum Menschheitsproblem Bienensterben

Die Geschichte der Bienen Buchcover

Der Roman Die Geschichte der Bienen spielt aber nicht nur in der Zukunft von Tao. Er verwebt die Schicksale dreier Menschen zu drei unterschiedlichen Zeiten auf drei verschiedenen Kontinenten. So zeigt bereits der Blick in die Vergangenheit zu William, wie die intensive Beziehung von Mensch und Biene mit Entstehung der ersten Bienenstöcke zur Domestizierung der Bienen begann. Alle drei Protagonisten hängen vom Schicksal der Bienen ab, stellvertretend für die gesamte Menschheit.

Dabei verwebt Maja Lunde die drei Geschichten so kunstvoll miteinander, das das Band zwischen Mensch und Biene im Laufe des Buches immer deutlicher zu Tage tritt. Eigentlich steht die Umwelt-Botschaft dabei gar nicht so deutlich im Vordergrund, sondern eher das Schicksal der Menschen.

Doch gewinnen wir ein Bild von der Größe und Bedeutung der Biene für uns MenschenMaja Lunde zeigt uns `nebenbei´ das prekäre Verhältnis von Mensch und Natur auf unserer Erde und gibt uns am Ende sogar ein wenig Hoffnung. Denn erst durch das rätselhafte Schicksal von Taos Sohn scheint das Umdenken einer gesamten Gesellschaft zur Rettung von Natur und Mensch möglich.

Es ist Maja Lundes großes Thema. – Wir werden in Zukunft mehr von ihr lesen.

Weitere nützliche Links:

Autorin: Annette Coumont
Annette Coumont bietet Content Marketing für Themen rund um Nachhaltigkeit und bewusstes Leben. Sie ist Mit-Gründerin von evidero Ansprechpartnerin für Partner und Experten, die über redaktionelle Formate im Netz sichtbar werden wollen.