Das größte Problem mit dem Hunger auf der Welt ist nicht die Produktion, sondern die Verschwendung der bereits produzierten Nahrung. Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg! Das fördert die Überproduktion und macht eine gerechte Verteilung unmöglich. Abhilfe sollen Sharing Projekte schaffen – Wir stellen dir einige vor. So kannst auch du deinen Beitrag leisten und sogar mitprofitieren – denn teilen macht glücklich.
Vielleicht fragst du dich als erstes, wie es den Menschen auf der ganzen Welt nützt, wenn du hier in Deutschland weniger Lebensmittel wegwirfst. Ganz einfach: Je mehr wir wegwerfen, desto mehr fördern wir eine falsch proportionierte Produktion an Nahrung.
Nehmen wir einmal an, von 10kg produziertem Gemüse werfen wir jeweils 1kg Gemüse weg. Da es trotzdem gekauft wird, werden weiterhin 10kg Gemüse produziert, obwohl diese gar nicht benötigt werden. Wenn wir wirklich nur kaufen, was wir auch verbrauchen, würden für uns nur noch 9kg Gemüse produziert und es wären Kapazitäten frei, andere Nahrung anzubauen oder das überschüssige 1kg Gemüse in andere Gegenden der Welt zu verteilen.
1. Foodsharing – Essenskörbe statt Mülleimer
Wer sich bei Foodsharing registriert, kann alles, was er nicht verbraucht, ganz unkompliziert loswerden. Einfach in einen virtuellen Essenskorb eingeben, eintragen, wo es abgeholt werden kann und fertig. Das kann sehr nützlich sein, etwa wenn von einer Party viel übrig geblieben ist oder du deinen Kühlschrank vor dem Urlaub nicht mehr leeren kannst.
Darüber hinaus gibt es bei Foodsharing auch die Möglichkeit, öffentlich nutzbare Kühlschränke oder Regale zu befüllen, an denen jeder sich bedienen kann. Es ist keine Tauschbörse, sondern soll einfach dazu dienen, dass die Lebensmittel dort landen, wo sie verbraucht werden.
Der Clou: Auch Unternehmen können sich beteiligen, sodass auch größere Mengen Lebensmittel zusammen kommen können, zum Beispiel für die Tafeln oder die Caritas.
https://foodsharing.de
2. Cooksocial – Gemeinsam kochen und Lebensmittel sparen
Jeder weiß, wie ineffizient es ist, für eine Einzelperson zu kochen. Häufig bleibt etwas übrig, die Mengen, die man kauft, sind selten auf einen einzelnen Verbraucher ausgelegt und so wird entweder viel weggeworfen oder einfach weniger frisch zubereitet.
Anstatt auf Fertiggerichte in deiner Portionsgröße zurückzugreifen kannst du dich bei Cooksocial anmelden und dort Gleichgesinnte treffen, mit denen du gemeinschaftlich kochen und essen kannst. So können auch größere Portionen leicht aufgebraucht werden und noch dazu kannst du neue soziale Kontakte in deiner Gegend knüpfen.
https://cooksocial.org
3. Mundraub – Frisch und kostenlos
Ein ganz anderes Konzept verfolgt die Mundraub-Community. Auf dieser Seite werden alle öffentlich zugänglichen Wildpflanzen aufgeführt, von denen man kostenlos ernten kann, zum Beispiel Apfelbäume, Brombeerhecken oder Walnusssträucher. Wichtig ist, dass diese auf öffentlichem Boden stehen, also kein Privatbesitz sind.
So können freie Ressourcen genutzt werden, anstatt sie einfach verkommen zu lassen. Das beschert dir frisches und kostenloses Obst und nützt der Gesellschaft, da weniger landwirtschaftlich angepflanzt werden muss.
Wenn du Mundraub nutzen möchtest, wäre es auch ideal, wenn du dich um entdeckte Obstbäume oder andere Pflanzen mit kümmern würdest. Dein Bonus: Gartenarbeit hält fit und schlank.
http://mundraub.org
4. Beste Reste – Die App gegen Lebensmittelverschwendung
Ein weiterer kleiner Helfer im Alltag ist die App “Zu gut für die Tonne” vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Dort gibt es Tipps für Einkauf, Lagerung und Haltbarkeit von Lebensmittel und viele Rezeptideen, mit denen man die eigenen Reste noch verbrauchen kann.
Wenn du all diese Tipps miteinander kombinierst, wirst du nicht nur die Verschwendung von Lebensmitteln eindämmen, sondern auch gesünder und vielfältiger essen. So können alle davon profitieren, bewusster mit unserer Nahrung umzugehen.
https://www.zugutfuerdietonne.de