Egal ob beim Kochen, in Grünen Smoothies, im Müsli oder Gebäck – Superfoods scheinen überall zu passen. Sie werden vor allem von denjenigen gerne gekauft, die sich bewusst und gesund ernähren wollen. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Superfoods.
1. Was genau sind eigentlich Superfoods?
Der Begriff “Superfood” ist kein geschützter Name, es gibt also keine eindeutige Definition. Ein Lebensmittel, das als Superfood bezeichnet wird, sollte jedoch folgende Eigenschaften aufweisen:
- pflanzlich, am besten aus biologischem Anbau
- hohe Nährstoffdichte
- überdurchschnittlich hoher Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen
Kurz und knapp kann man also sagen: In Superfoods vereinen sich möglichst viele gesunde Eigenschaften in möglichst wenig Masse.
2. Wieso kommen so viele Superfoods aus dem Ausland?
Egal ob Algen, Wurzelpulver oder Beeren – die meisten als Superfood bezeichneten Lebensmittel sind Exoten. Sie stammen häufig aus Südamerika, Afrika oder Indien und werden in Europa meist als Pulver oder im getrockneten Zustand verkauft.
Das liegt nicht etwa daran, dass es keine heimischen Superfoods gäbe. Die gibt es und zu denen kommen wir später auch noch. Stattdessen kann man sagen, dass sich im Trend der Superfoods die Tipps und Tricks versammeln, die unterschiedliche Völker und Kulturen über viele Jahrhunderte gesammelt haben.
So haben beispielsweise die Inka die Macaknolle zur Stärkung genutzt, in Indien gilt Kurkuma schon seit etwa 4000 Jahren als eines der wichtigsten Gewürze und auch der Moringabaum wird in der ayurvedischen Tradition schon seit gut 5000 Jahren für die Gesundheit eingesetzt.
Diese exotischen Superfoods sind also nicht unbedingt sehr viel gesünder, als einheimische Superfoods. Dennoch hat die Erfahrung der Völker ihrer Herkunftsländer gezeigt, dass der Mensch von ihren Inhaltsstoffen profitieren kann.
3. Welche heimischen Superfoods gibt es?
Natürlich gibt es auch viele Lebensmittel, die in Deutschland oder Europa wachsen und als Superfoods gelten. Hier sind einige Beispiele:
- Gräser wie Gerstengras oder Weizengras
- Samen wie Leinsamen
- Kräuter und Wildpflanzen wie Bockshornklee, Kamille, Brennnessel, Löwenzahn, Lavendel, Basilikum
- Beeren wie Erdbeeren, Heidelbeeren, Hagebutte
- Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Rote Bete
4. Wieso sind manche Lebensmittel Superfoods und andere nicht?
Nun fragt man sich vielleicht: Wieso gelten manche Lebensmittel als Superfood und andere nicht? Schließlich ist jedes Obst und Gemüse und auch essbare Wildpflanzen auf die ein oder andere Weise gesund. Sehen wir uns dafür die Inhaltsstoffe von zwei Kohlsorten einmal genauer an und vergleichen sie mit der Zusammensetzung einer Gurke.
Mit derselben Menge an Brokkoli kann man also um einiges mehr Mineralstoffe und Vitamine aufnehmen als bei einer Gurke, was nicht verwunderlich ist, da die Gurke zu einem Großteil aus Wasser besteht. Dennoch verdeutlicht es gut, wieso man Kohlsorten zu den Superfoods rechnet, Gurken jedoch nicht.
Das bedeutet natürlich nicht, dass man nur noch Brokkoli essen sollte, denn letztlich kommt es auf die Vielfalt an. Immerhin wissen wir noch lange nicht, welche Stoffe vielleicht noch in der Gurke versteckt sind, die wir einfach noch nicht entdeckt haben. Jedes Lebensmittel ist in seiner chemischen Zusammensetzung einzigartig und nützlich.
5. Welche positiven Effekte haben Superfoods auf den Körper?
Je nach chemischer Zusammensetzung eines Lebensmittels hat es unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper. Dass manche Lebensmittel gesünder sind als andere wird niemand bestreiten wollen. In Naturheilkunde, alternativer Medizin oder in Großmutters Hausapotheke werden schon seit Jahrhunderten verschiedene Pflanzen dazu verwendet, die Gesundheit zu unterstützen. Wieso sollte es da überraschen, dass auch in anderen Regionen der Erde Pflanzen zu finden sind, die besondere Eigenschaften mit sich bringen?
Dabei sollen Superfoods je nach Art eine oder mehrere der folgenden positiven Effekte auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben: Sie können
- die Konzentration erhöhen
- sehr viel Energie liefern
- die Haut verjüngen
- die Verdauung fördern
- aphrodisierend wirken
- das Immunsystem stärken
- Entzündungen hemmen
Das klingt erst einmal nach Wundermittel, ist jedoch eigentlich gar nicht so wunderlich, wenn man bedenkt, wie leistungsfähig der Körper ist, wenn man ihn nur richtig versorgt. Damit kommen wir auch zu unserer nächsten Frage.
6. Brauche ich Superfoods?
Ganz allgemein betrachtet braucht unser Körper eine möglichst große Vielfalt an natürlichen Nährstoffen, Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen. Je besser er versorgt wird, desto besser kann er auch arbeiten.
Wer sich also sehr ausgewogen mit saisonalen und regionalen Produkten ernährt, ist wahrscheinlich ausreichend mit allen wichtigen Stoffen versorgt. Leider bleibt eine solche natürlich ausgewogene Ernährung heutzutage meist aus zeitlichen Gründen auf der Strecke.
Da viele Menschen zu wenig Obst und Gemüse über den Tag verteilt essen, sind Superfoods eine natürliche, praktische und schnelle Möglichkeit, den täglichen Vitamin- und Mineralstoffbedarf zu decken.
Vor allem für Vegetarier und Veganer bietet es sich an, Pflanzen mit besonders vielen gesunden Inhaltsstoffen zu sich zu nehmen, um die fehlenden tierischen Nährstoffe auszugleichen. Unser Beispiel Brokkoli ist etwa eine fantastische Calciumquelle für alle, die keine Milch trinken.
Superfoods können eine gesunde Ernährung perfekt ergänzen
Superfoods sind also nicht dafür da, eine ausgewogene und vielfältige Ernährung zu ersetzen. Kein Lebensmittel kann uns alleine das bieten, was eine Vielfalt von Pflanzen hergeben kann!
Stattdessen können Superfoods uns dabei helfen, vorhandene Mängel auszugleichen, ohne zu künstlichen Nahrungsergänzungsmitteln greifen zu müssen. Wer etwa an Eisen- oder Vitamin-D Mangel leidet, ist gut beraten, sich über Superfoods zu informieren, die genau diese Inhaltsstoffe in hohem Maße aufweisen, bevor er Tabletten nimmt. Sprecht dies jedoch zur Sicherheit auch mit eurem Arzt ab!
Und auch, wer nicht unter einem Mangel leidet, kann vom Wissen der Völker um ihre heimische Ernährung nur profitieren. Eine Handvoll roher Kakao ist in jedem Fall ein gesünderer Energielieferant als ein Energydrink. Und wer die Exoten vermeiden möchte findet auch viele Superfoods, die nur kurze Transportwege benötigen. Für einen erfrischenden Energiekick bietet sich zum Beispiel ein Grüner Smoothie mit Wildkräutern an, die man sogar selbst pflücken gehen kann.