Silikone sind nicht nur für die Umwelt schädlich, sondern auch für dich. Wie kann es sein, dass ein Produkt, das ursprünglich zum Abdichten für Fugen dient, in die Kosmetik gelangt? Nun, die Antwort ist einfach: Silikon ist ein Material, das sich chemisch sehr einfach an alle Gegebenheiten anpassen lässt – ob am Haar oder zwischen den Badezimmerkacheln.
1. Silikone sind schlecht für das Haar
Der künstliche Zusatzstoff Silikon legt sich wie ein Film um jedes einzelne Haar und regt die Produktion von Hornschuppen an. Durch die häufige Nutzung von silikonhaltigem Shampoo bildet der nicht-wasserlösliche Silikon pro Anwendung immer eine neue Schicht davon. Dadurch werden die einzelnen Haare von außen versiegelt und so leicht kämmbar. Aber leider können die Haare nun auch keine Pflegestoffe mehr aufnehmen. Besser also silikonfreies Shampoo nutzen oder direkt die Haare ohne Shampoo waschen.
2. Silikonhaltiges Shampoo schadet der Umwelt
Wasserlösliche Bestandteile von Silikon können nur äußerst schwer im Klärwerk gefiltert werden. Das Silikon bleibt an den Bakterien haften, die im Klärschlamm sind. So gelangt das Silikon dann in den ökologischen Kreislauf, da dieser Schlamm als Dünger genutzt wird. Über die Felder gelangt das Silikon in das Grundwasser und verschmutzt unsere Gewässer. Damit besteht die Gefahr, dass wir es mit den geernteten landwirtschaftlichen Produkten aufnehmen und es in den Körper gelangt.
3. Wechsel zu silikonfreiem Shampoo
Wenn du den Wechsel von silikonhaltigem Shampoo zu silikonfreiem machen willst, dann stell dich darauf ein, dass von heute auf morgen erstmal kein Unterschied zu spüren sein wird. Die Silikonschichten aus dem Haar zu waschen dauert mindestens zwei Wochen. Aber dann kannst du deinen Haaren endlich wieder die nötige Pflege zukommen lassen. Die Haarstruktur ist nun wieder offen zur Aufnahme von wichtigen Nähr- und Pflegestoffen. Für gute und seriöse Naturkosmetik-Hersteller ist Silikon im Shampoo eigentlich tabu. Aber leider heißt “Naturkosmetik” nicht immer automatisch auch “silikonfrei”.
Da es keine genaue gesetzliche Bestimmung gibt, sind die Naturkosmetik-Hersteller nicht automatisch verpflichtet, auf Silikone zu verzichten. Hier bedarf es immer noch einer besonderen Achtsamkeit beim Einkauf: Falls es nicht auf der Vorderseite bereits erwähnt ist, am besten genau das Kleingedruckte auf der Verpackungs-Rückseite lesen. Tröstlicherweise stellen alle Hersteller von Kosmetik und Drogeriemärkte langsam auf “silikonfreie” Kosmetik um. Mittlerweile gibt es sogar schon eine Auswahl zwischen verschiedenen Düften bei silikonfreien Shampoos und Produkte für unterschiedliche Haartypen.
Nach der Nutzung solcher Produkte fühlt sich das Haar allerdings erstmal anders an – möglicherweise spröde und schlechter kämmbar, weil es schon lange keine richtige Luft und Pflege mehr bekommen hat. Nach einiger Zeit und bei guter Pflege reguliert es sich bald wieder.
4. Achte auf Zusatzstoffe in Schönheitsprodukten, denn hinter manchen verbirgt sich Silikon
Nicht nur in Shampoos ist Silikon enthalten, sondern auch in Spülungen, Haarsprays, Cremes, Lippenstiften und Make-up. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen: Denn die künstliche Zutat verbirgt sich hinter verschiedenen Namen von Zusatzstoffen, wie zum Beispiel: Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentoxilase oder Dimethiconol.
Wasserlösliche Silikone sind zum Beispiel: Amodimethicone, Polysiloxane, PEG/PPG-14/4 Dimethicone, Dimethicone Copolyol oder Phenyl Trimethicone.