Soll ich meinen Job kündigen? Meine ehemals große Liebe verlassen? In eine andere Stadt ziehen? Viele Entscheidungen können so einschneidend unser Leben verändern, dass wir häufig davor zurück schrecken. Wochen- oder monatelanges Grübeln können das Leben dann zusätzlich schwer machen. Das ewige Kreisen der Gedanken um das immer gleiche Problem kann unserer Gesundheit langfristig schaden: Schlaflosigkeit, Nervosität, chronische Schlappheit, Appetitlosigkeit sind einige der Symptome, wenn wir nicht wissen, wie es weiter geht.
Kennst du solche Situationen? Mit den folgenden fünf Tipps kannst du lernen, etwas Abstand und Ruhe zu gewinnen, um in belastenden Lebensituationen mit einem klaren Kopf und ganzem Herzen bewusste Entscheidungen zu treffen.
1. Triff Entscheidungen nur dann, wenn du in einer positiven Stimmung bist
Schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, wenn wir ärgerlich, frustriert oder traurig sind, birgt die Gefahr in sich, dass wir sie aus einem Impuls heraus treffen und sie im Nachhinein bereuen – was noch mehr Ärger, Frust oder Trauer nach sich ziehen kann. Und uns vermutlich bei der nächsten Entscheidung noch zaghafter werden lässt. Entscheide also lieber nicht, deinen Job zu kündigen, wenn du gerade eine Auseinandersetzung mit einem Kollegen hattest. Entscheide nicht über die Zukunft einer Beziehung kurz nach einem Streit.
Am besten funktioniert unser strategisches Denken, wenn wir frohen Mutes und voller Energie und Vertrauen sind. Dann ist es wahrscheinlicher, dass wir Ideen und Zukunftsvisionen entwickeln, die uns begeistern und zu positiven Handlungen inspirieren.
2. Erst entspannen, dann entscheiden
Manchmal denken wir so angestrengt über ein Problem nach, dass es unsere gesamte Konzentration, Zeit und Energie in Anspruch nimmt. Leider sorgt die Grübelei selten für mehr Klarheit, sondern Im Gegenteil, je mehr wir uns gedanklich im Kreis drehen, desto verwirrter und unsicherer werden wir.
Angst und Verzweiflung bauen sich auf und setzen uns für Tage, manchmal sogar für Wochen und Monate unter Dauer-Spannung. Hier hilft nur, ganz bewusst einen Riesenschritt zur Seite zu treten und Abstand von dem Problem zu gewinnen. Es ist erlaubt, sich abzulenken: Umgib dich bewusst mit Menschen und Dingen, die dich entspannen und dich mit Liebe und Freude nähren. Meist ergeben sich die besten und kreativsten Lösungen, wenn wir gerade nicht danach suchen.
3. Schenke wiederkehrenden Phantasien Beachtung
Sie tauchen meist in den alltäglichsten Momenten auf, wenn wir Auto fahren, Zähne putzen oder einkaufen: Phantasien von Dingen, die wir gerne tun und erleben möchten. Wenn das passiert, fang die Wünsche ein und verfolge diese scheinbar beiläufigen Gedanken. Sie kommen aus unserem tiefsten Inneren und es lohnt sich, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken: Woran hast du da gerade gedacht? Und wie hat sich das angefühlt?
Es könnte sein, dass der Gedanke daran, zu reisen, Neues zu erleben oder auch einen neuen Beruf zu erlernen, dich “heimlich” begeistert, während der Gedanke, tagein und tagaus an dem Schreibtisch deines jetzigen Arbeitsplatzes zu sitzen, dich innerlich zusammensinken lässt. Oder andersherum. Gib all diesen Träumereien, Phantasien und Gefühlen Raum. Vor allem die Wohlfühl-Phantasien könnten ein Wegweiser für wichtige Entscheidung in eine neue Richtung sein.
4. Stell dir eine gefällte Entscheidung vor und nimm deine Gefühle wahr
Wenn du dich ruhig und gut gelaunt fühlst, nimm dir einen Moment Zeit, um dich in eine bevorstehende Veränderung hineinzufühlen. Stell dir vor, du hättest eine Entscheidung getroffen und würdest dich nun in der neuen Situation befinden. Sei dabei so detailliert wie möglich: Wo befindest du dich, wie sieht es dort aus, wie siehst DU dort aus? Wie riecht deine Umgebung, und wie fühlst du dich?
Wenn dich die Vorstellung mit Angst erfüllt, fühle in diese Ängste hinein, um herauszufinden, was genau dich beunruhigt. Vielleicht sind es alte Ängste, die dich blockieren – konkretisiere die Ängste und hinterfrage, ob sie für die aktuelle Veränderung wirklich gültig sind. Wenn du dich in der Vorstellung einfach furchtbar fühlst, dann ist es vielleicht tatsächlich im Moment nicht der richtige Weg. Dann versuche es mit der Visualisierung einer anderen Option. Falls du dich aber begeistert, inspiriert und voller Energie fühlst, dann könnte das ein Zeichen für deine nächsten Schritte sein.
5. Sei geduldig mit dir selbst
Klarheit und Lösungen haben ihre eigene Geschwindigkeit. Eine Entscheidung können wir nicht heraufbeschwören, sie wird in einem gewissen Moment als ein klares und sicheres Gefühl auftauchen, mit dem du dich einfach gut fühlst. Veränderungen erzwingen und den Gang der Dinge künstlich beschleunigen zu wollen erzeugt meist nur Ängste, Stress und Entscheidungen, die mehr aus einer Not, einer Verzweiflung heraus geboren werden, als aus dem satten Wohlgefühl deiner Intuition. Das bedeutet nicht, dass du in Untätigkeit verharren musst. Konzentriere dich im Gegenteil bewusst auf das Jetzt.
Was kannst du jetzt tun, um dein Leben zu genießen? Was kannst du dir jetzt geben, um dich zurück in deine Kraft zu holen, die du brauchst, um die nächsten Schritte zu gehen und dich bereit für Veränderungen zu machen? Vielleicht kannst du die Zeit nutzen, um weitere Fertigkeiten zu lernen, die dir bei der Erfüllung deiner Phantasien helfen werden? Wenn die Zeit reif ist, wird dein Weg klar werden und Veränderungen werden in dein Leben treten. In der Zwischenzeit sorge für dich und genieße dein Leben.