Auf der Suche nach nebenwirkungsarmen Alternativen zu pharmazeutischen Produkten wird man schnell auf Schwarzkümmelöl aufmerksam. Das natürliche Hausmittel wird aufgrund seiner ungesättigten Fettsäuren und wichtigen Mineralstoffe vielfältig eingesetzt.
Was verspricht das natürliche Heilmittel?
Das Öl aus dem echten Schwarzkümmel (Nigella Sativa) sollte grundsätzlich kaltgepresst werden, um die Wirkstoffe zu erhalten. Hochwertige Öle besitzen eine hohe Konzentration an Linolsäure. Die ätherischen Öle wirken antioxidativ, desinfizierend und antimykotisch (wirksam gegen Pilzinfektionen).
Die Mineralstoffe Zink, Selen, Magnesium und verschiedene Aminosäuren sind in der Anwendung besonders kraftvoll.
Wo findet Schwarzkümmelöl Anwendung?
Allergien wie Heuschnupfen und Immunschwäche sollen durch die harmonisierende Wirkung des Öls therapiert werden. Dabei kann das Heilmittel sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet werden. Es wirkt als reines Öl geschluckt, in Kapselform und auf die Haut aufgetragen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Erkältungskrankheiten. Dafür wird das Öl, das eine hohe Konzentration an ätherischen Bestandteilen hat, entweder inhaliert oder kurmäßig eingenommen.
Die regulierende Wirkung schlägt auch bei Magen-Darm Beschwerden und beim Hormonhaushalt an.
Äußerlich wirken wichtige Fettsäuren gegen Hautbeschwerden wie Neurodermitis, Schuppenflechte und trockene Haut. Dabei die individuelle Verträglichkeit unbedingt zuerst auf einer kleinen Fläche testen.
Beta-Karotine, Biotin und Folsäure schützen und bauen kräftiges, strahlendes Haar auf.
Was konnte die Wissenschaft bislang belegen?
2010 wurden Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, bei der Asthma-Patienten mit Nigella Sativa behandelt wurden. Die enthaltenen essentiellen Fettsäuren greifen in den Fettstoffwechsel ein. Die Bildung von Arachidonsäure wird angeregt und führt zu einer Immunausgleichsreaktion. Auch bei Erkrankungen wie Migräne sollen die essentiellen Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel wirken.
Eine blutdrucksenkende Wirkung konnte in verschiedenen Studien nachgewiesen, jedoch auch wiederholt widerlegt werden.
Schwarzkümmelöl einnehmen: So geht’s
Unabhängig vom Anwendungsgebiet sollte man immer auf die Qualität des Heilmittels achten. Am besten sind die Öle kaltgepresst und biologisch hergestellt. Fällt der Preis, fällt häufig auch die Qualität. Chemisch hergestellte Öle können kontraproduktiv wirken. Ist das Öl in der Herstellung stark erhitzt worden, leiden die Wirkstoffe darunter.
Wer sich dafür entscheidet, das Öl in seiner ursprünglichen Form als Kur einzunehmen, sollte dies möglichst nicht auf leeren Magen tun, da die Magenschleimhaut gereizt reagieren kann. Beginne mit einer kleinen Menge und lass deinen Körper sich langsam daran gewöhnen. Da der Geschmack intensiv ist, empfiehlt es sich, ein kleines Glas Orangensaft oder ähnliches bereitzuhalten.
Auch in Kapselform ist das Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Äußerlich kann das Öl entweder rein und gemischt mit einer sanften Körperpflege aufgetragen werden.
Natürlich kann das Pflanzenöl auch wie jedes andere Speiseöl in der Küche Anwendung finden. Nicht nur im Öl, auch im bekannten Schwarzkümmel, das gerne als Gewürz verwendet wird, finden sich wichtige Nährstoffe.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme auftreten?
Wie schon erwähnt können ätherische Substanzen im Öl die Magenschleimhaut reizen, daher sollte die Einnahme auf leeren Magen vermieden werden.
Um starke allergische Reaktionen zu vermeiden, sollte zu Beginn nur eine kleine Menge getestet werden. Treten unbekannte Reaktionen auf, sofort die Kur beenden und einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.
Während einer Schwangerschaft sollte auf jegliche ätherischen Öle verzichtet werden.
Grundsätzlich gilt: Natürliche Behandlungsmittel haben deutlich weniger Nebenwirkungen als pharmazeutische Produkte.