Stellen wir uns ein Stück Schokolade auf der Zunge vor, wie wir es langsam an den Gaumen drücken und es sanft zu schmelzen beginnt. Wie das herrliche Aroma sich im ganzen Mund verteilt und wahre Glücksgefühle in uns auslöst. Schokolade ist wie Poesie, sie hat eine sinnlich-kreative Dimension und hat mit ihrer geradezu berauschenden Wirkung schon viele Künstler und kreative Chocolatiers zu erstaunlichen Kunstwerken geführt. Wir zeigen euch, wie das braune Gold nicht nur eure Sinne und Kreativität beflügeln kann. Sondern auch, wieviel Gesundheit in dem Superfood Schokolade steckt
Das braune Gold: Welchen Einfluss die Schokolade auf unseren Körper hat
Kakao ist eine wahre Superfrucht. Er enthält besonders viele Polyphenole und Flavanoide, Pflanzenstoffe, die im Körper freie Radikale in den Zellen unschädlich machen können. Sie sind vor allem in Früchten und Gemüse enthalten, wovon wir daher jeden Tag möglichst reichlich verzehren sollten.
Ein hoher Kakaoanteil in der Schokolade stellt dem Körper aber oft mehr Antioxidantien zur Verfügung als Früchte oder so manche Fruchtsäfte. Der Verzehr von Schokolade soll daher mindestens ebenso positiv auf unseren Körper wirken wie der von Gemüse und Obst. Das liegt vor allem an den im Kakao enthaltenen Catechinen, die zu den Flavonoiden gehören. Man kennt sie auch im Zusammenhang mit Grüntee, der ebenfalls besonders gut für die Gesundheit ist.
Superfood dunkle Schokolade: Ein hoher Kakaoanteil ist besonders gesund
Während die meisten herkömmlichen Vollmilchschokoladen überwiegend Zucker sowie Fett enthalten und damit Diabetes und Übergewicht fördern, enthalten dunkle Sorten ab 70 Prozent Kakaoanteil besonders viele Catechine. Sie schützen den Körper vor Stresshormonen und können Bakterien abwehren und damit Entzündungen im Körper vorbeugen.
1. Zu viel Zucker macht krank: Herkömmliche Schokolade ist zu süß
Vollmilchsorten enthalten zwar auch meist noch 25 Prozent Kakao und damit ebenfalls Flavanoide, aber dafür liegt der Zuckeranteil mit meist über 60 Prozent bei weitem zu hoch. Eine Tafel Schokolade (meist 100 Gramm) enthält demnach allein 60 Gramm Zucker. Das ist bereits mehr als die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfohlene Tagesdosis von 50 Gramm bei einem erwachsenen Menschen.
Bei Kindern sollte nach einem Riegel Schokolade am Tag – ohne den noch zusätzlichen Verzehr weiterer zuckerhaltiger Produkte! – Schluss sein. Denn Kinder dürfen laut WHO nur maximal 25 Gramm Zucker pro Tag verzehren.
2. Abnehmen mit Schokolade: Catechine im Kakao kurbeln den Stoffwechsel an
In zahlreichen Studien zeigte sich aber auch, dass Liebhaber von Schokolade trotz täglichem Verzehr oft 2-3 Kilo weniger auf die Waage brachten als Nicht-Schokoladenesser. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass die Probanden regelmäßig eher wenig Schokolade verzehrt haben, also nicht tafelweise.
Die Wissenschaftler erklären den Effekt damit, dass die Catechine im Kakao den Stoffwechsel stärker ankurbeln. Und die in der Schokolade nachweislich enthaltenen Antioxidantien können darüber hinaus auch den Blutzucker regulieren. Damit bleiben weitere Heißhungerattacken aus und die Gefahr von Diabetes wird reduziert. Das gelingt wiederum am besten, wenn die Schokolade wenig Zucker enthält, denn Zucker kurbelt umgekehrt beide Effekte wiederum eher an.
3. Weniger Stress nach dem Naschen: Schokolade senkt die Produktion von Stresshormonen
Und noch einen positiven Effekt hat die dunkle Schokolade! Denn je mehr Flavanoide sie enthält, desto weniger Stresshormone werden im Körper produziert. Stresshormone signalisieren dem Körper, Fettreserven zu bilden, um sich vor dem Stress zu schützen.
Die Flavonoide blockieren die Hormonausschüttung über die Blockierung der Nebennieren. Während der Betroffene zwar Stress spürt, reagiert der Köper ohne die Hormonausschüttung gelassener. Schokolade wirkt also auch beruhigend.
4. Schokolade macht schlau: Ihr Verzehr steigert die Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit
In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass Schokolade die Hirndurchblutung steigert. Dies führt zu höherer Konzentration und Wachheit. Sogar die Gedächtnisfähigkeit könne Schokolade beeinflussen. In einem Test an der Columbia University in New York konnte nachgewiesen werden, dass der tägliche Verzehr von 900 Milligramm Flavonoiden, welche Menge in etwa einer halben Tafel dunkler Schokolade entspricht, nach drei Monaten zu einer deutlichen Steigerung der Gedächtnisleistung führt. Die 60jährigen Testpersonen erreichten im Test Ergebnisse wie 30-40jährige Menschen.
Das braune Gold genießen: Bewusster Genuss steigert das Wohlbefinden
Wer den Geschmack dunkler Schokolade kennt, weiß, dass sie unsere Sinne schneller befriedet als Milch-Schokolade. Bereits 1-2 Stückchen Zartbitter-Schokolade reichen bei Appetit auf etwas Süßes völlig aus. Wer das zarte braune Gold langsam im Mund schmelzen lässt, schmeckt intensiv den Kakao und auch die anderen harmonischen Aromen, wie zum Beispiel Vanille, die den feinen Schokoladen oft beigemischt sind.
Wer sich erst einmal nicht so recht an den herberen Geschmack der dunklen Schokolade gewöhnen kann, der sollte nicht gleich wieder zu den süßeren Vollmichsorten greifen, sondern sich etwas mehr Zeit geben und verschiedene Sorten und Anbieter ausprobieren. Denn mit dem Schokoladen-Genuss ist es ähnlich wie mit dem Genuss von Wein oder Käse. Er wird erlernt und bildet sich erst nach gewisser Zeit und reiflich Erfahrung erst richtig heraus. Das ist die Zeit für die wahren Genießer.
Möglichst Bio und Fair-Trade: So können wir beim Genuss ein Stück Verantwortung übernehmen
Wer sich bewusst ernährt, denkt vor allem an seine Gesundheit. Nachdem wir wissen, dass Schokolade gut für unseren Körper und unsere Seele ist, können wir ein Stück von unserem Glück abgeben und beim Kauf darauf achten, dass sie in Bio-Qualität hergestellt wurde und möglichst aus fairen Produktionsprozessen stammt.
Denn wenn wir unbeschwert genießen wollen, dann können wir auch ein Stück Verantwortung für das Öko-System und die Verbesserung von sozialen Bedingungen in den Ursprungsländern übernehmen.