Autogenes Training, Meditation, Progressive Muskelentspannung – Es gibt viele Entspannungsmethoden, doch die meisten nehmen einige Zeit in Anspruch. Wir haben 10 Ideen für euch, wie ihr mit sehr wenig Zeitaufwand kleine Entspannungs-Momente in euren Alltag einbauen könnt.
Entspannung statt Stress
Warum ist es überhaupt so wichtig für uns, regelmäßig eine Auszeit zu suchen? Früher gab es auch schon Stress, jedoch nur zeitlich begrenzt. Der Körper reagierte auf Stressauslöser mit erhöhtem Blutdruck oder einem verschärften Immunsystem und wenn der Grund dafür beseitigt war – die Gefahr beendet, der Hunger gestillt – ließen die Stresssymptome wieder nach und der Körper konnte wortwörtlich “runterfahren”. Bei heutigem Dauerstress geht das nicht mehr – umso wichtiger ist es, einfache Methoden zu haben, mit denen man im Alltag entspannen und Stress abbauen kann.
1. Streichele ein Tier, um zu entspannen
Die heilsamen Wirkungen davon, Zeit mit Tieren zu verbringen, sind allgemein bekannt. In Deutschland gibt es den “Bundesverband Bürohund”, der dafür wirbt, einen Hund im Büro zu halten – gegen Burnout. Wieso? Weil die Gemeinschaft mit einem Tier unsere Stimmung verbessert und das Stresslevel senkt. Wenn du gerade kein Tier zur Verfügung hast, kannst du auch aus dem Fenster schauen und die Vögel beobachten.
2. Downshifting: Schreibe eine handschriftliche Nachricht
Schreibe einen Brief, eine Postkarte oder einfach einen kleinen Grußzettel. Dies entspannt einfach deshalb, weil es dauert. Das ist ein ähnlicher Effekt wie beim Downshifting oder bei Langsamkeit. Du musst erst überlegen, was du schreiben willst, denn du kannst den Text nicht einfach wieder löschen. Es dauert auch länger, etwas handschriftlich festzuhalten, als es am Computer zu tippen. Außerdem ist eine handschriftliche Nachricht viel persönlicher als eine ausgedruckte und bringt uns damit besser in Beziehung zu anderen Menschen.
3. Trinke eine Tasse Tee für einen Moment der Ruhe
„Ein Bad erfrischt den Körper, eine Tasse Tee den Geist.“ – Japanisches Sprichwort. Nimm dir mindestens einmal am Tag eine Auszeit für eine heiße Tasse Tee. Besonders eignet sich grüner Tee, oder Teesorten, die ganz bewusst nach einem bestimmten Ritual gebrüht werden. Das lenkt deine Aufmerksamkeit auf ein schönes Ritual und du machst eine Weile mal nichts anderes als dies, aus dem Fenster zu sehen und deinen Tee zu genießen.
4. Natürliches Licht beruhigt und entspannt: Zünde eine Kerze an
Kerzenlicht – beziehungsweise Feuer im allgemeinen – ist besonders warmes Licht. Sein Farbspektrum ist dem des Tageslichtes sehr ähnlich, es ist eine natürliche Lichtquelle. Dies ist ein echter Stimmungs-Aufheller und viel besser als Kunstlicht. Auch das Flackern des Feuers hat einen entspannenden Effekt – nicht umsonst kann man “Kaminfeuer” auch auf DVD kaufen. Wir empfehlen jedoch weiterhin das echte Kerzenlicht.
5. Pure Entspannung: Lies ein echtes Buch aus Papier (oder zumindest einige Seiten)
Natürlich sind E-Books und Smartphones praktisch. Du hast sie direkt verfügbar und kannst einfach am Bildschirm hin- und her-scrollen. Es hat jedoch einen ganz anderen Effekt, wenn du ein echtes Buch aus Papier in die Hand nimmst. Wenn du ein schönes Cover betrachtest, die Form fühlst, an dem Buch riechst. Wenn du umblättern musst, vielleicht zurückblättern und das Papier unter deinen Fingern spürst.
Bei einem Buch wirst du nicht so schnell verleitet, mal eben eine andere Internetseite zu öffnen oder elektronische Kommentare zu hinterlassen – du kannst deine ganze Aufmerksamkeit direkt auf den Inhalt richten. Das bringt Ruhe. Und sich dann mit dem Buch auf dem Sofa einzukuscheln ist wirklich entspannender als mit einem elektronischen Tablet.
6. Gehe barfuß für ein entspannendes Urlaubsfeeling
Sofern es nicht gerade stürmt und schneit, gehe doch für ein paar Minuten nach draußen und laufe barfuß über eine Wiese, über Erde oder durch Sand. Unser Fuß hat viele Rezeptoren, die unterschiedlichen Untergrund erkennen.
Beim Barfußlaufen werden diese Nervenenden stimuliert, was einen ähnlichen Effekt hat, wie eine Fußreflex-Zonen-Massage. Außerdem werden über nackte Füße deine Sinne für den Untergrund, die Bewegung und die Temperatur geschärft. Es wird dir guttun, diese unmittelbaren Effekte wahrzunehmen, die wir meistens nur im Urlaub beim Barfußlaufen am Strand spüren.
7. Auszeit am Abend: Schreibe Tagebuch
Manchmal kann es sehr erleichternd sein, Dinge aufzuschreiben und damit auch loszulassen. Du musst nicht krampfhaft Protokoll über deinen Tagesablauf führen, sondern einfach aufschreiben, was dir in den Sinn kommt. Besonders effektiv ist Tagebuch schreiben, wenn du dich auf positive Erlebnisse konzentrierst. Diese bleiben dann als schöne Erinnerung in deinem Gedächtnis und können jederzeit wieder abgerufen werden. Toller Nebeneffekt: Gleichzeitig schreibst du auch nochmal mit der Hand, langsamer, konzentrierter, aufmerksamer, was zusätzlich Entspannung bringt.
8. Sitze in der Natur für kostenlosen Stressabbau
Eine britische Studie hat gezeigt, dass Menschen, die in der Nähe von Grünflächen wohnen, glücklicher sind. Die Farbe Grün steht für Freundlichkeit, Kreativität und Sicherheit. Daher ist eine grüne Umgebung besonders bei viel Stress förderlich. Lausche den Klängen der Natur um dich herum. Blätterrauschen, Vogelgezwitscher, vielleicht ein Gewässer. Das bringt tiefen inneren Frieden.
9. Einfacher Weg zum Entspannen: Zeichne etwas
Es ist egal, ob du gut zeichnen kannst, es reicht auch, geometrische Muster zu malen. Das wichtige ist, dass du einen Stift und ein Blatt Papier in die Hand nimmst und für einen Moment alles um dich herum vergisst. Wenn du dabei Hilfe brauchst, probiere doch einmal Zentangle aus, das meditative Zeichnen. Dabei entspannst du nicht nur, du erschaffst gleichzeitig auch noch ein kleines Kunstwerk.
10. Schlaf eine Runde – Kraft tanken mit Powernapping
Schlaf klingt erstmal sehr zeitaufwändig, ist es aber gar nicht. Es geht hier ums sogenannte “Powernapping”, einen Schlaf von höchstens 30 Minuten, zum Beispiel in der Mittagspause. Dieser hilft dem Körper enorm, neue Energie zu mobilisieren und den Rest des Tages wieder genug Kraft zu haben. Man kann sich entweder einen Wecker stellen, oder aber den sogenannten “Schlüssel-Schlaf” ausprobieren. Dabei wird ein Schlüssel in die Hand genommen, der, wenn man in die Tiefschlafphase gelangt, zu Boden fällt und einen automatisch wieder weckt.