Superfoods wurden vor einem Jahr noch überall beworben. Dann fanden kritische Betrachtungen immer mehr Gehör. Mittlerweile ist klar, Superfoods sollten immer von mehreren Perspektiven aus betrachtet werden. Lebensmittel, die einen weiten Transportweg haben, sollten in Maßen konsumiert werden. Allerdings haben wir auch in unseren Breitengraden einige sehr gesunde Lebensmittel, die durchaus auch als Superfoods durchgehen.
Nachdem wir in den ersten Monaten des Jahres durch ein ziemliches Tief gehen mussten, was die Lebensmittelvielfalt angeht, beschert der Mai uns einige Köstlichkeiten.
Nicht nur die Auswahl wird größer, sondern auch die Aromenvielfalt. Von grünem Blattgemüse bis hin zu süßen Beeren bringt die Natur uns viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Je abwechslungsreicher wir unseren Speiseplan gestalten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir unserem Körper alles geben, wonach er sich verzehrt.
1. Spargel: Kochen für die Gesundheit
Ist es nicht herrlich, wenn die Marktstände wieder meterweise Spargel anbieten? Diese Zeit muss unbedingt genutzt werden. Denn Spargel schmeckt nicht nur wunderbar frisch, sondern steckt auch voller Vitamin, C, Vitamin E und B-Vitaminen. Darüber hinaus wird die Nierenfunktion durch Asparaginsäure angeregt. Da Spargel zum größten Teil (90%) aus Wasser besteht, ist er sehr kalorienarm und wirkt gleichzeitig entwässernd.
Wer die klassische Variante mit Sauce Hollandaise vermeiden möchte, kann den Spargel einfach mit etwas Zitronensaft und Olivenöl beträufeln. Dazu ein wenig Parmesan und Meersalz – et voilà.
2. Mangold: Schmeckt im Salat oder gekocht
Aufgrund seiner kräftigen Farben macht sich Mangold in Salatmischungen besonders gut. Mangold ist eine echte Vitaminbombe. Er enthält unter anderem Vitamin C, E und K. Zudem ist der Eisengehalt besonders hoch, was für Vegetarier von Interesse ist.
Um die Aufnahme von Oxalsäure zu begrenzen, sollte Mangold nur in Maßen roh gegessen werden. Sanft gedünstet ist Mangold allgemein bekömmlicher, da Menschen mit Nierenerkrankungen oder Eisenmangel auf rohen Mangold verzichten sollten.
3. Spinat: Kalorienarm, aber trotzdem voller Power
Im Gegensatz zu Mangold kann man Spinat bedenkenlos auch roh essen. Man sollte ihn sogar möglichst oft roh essen. Spinat ist reich an Mineralstoffen, Antioxidantien und Ballaststoffen. So unterstützt das grüne Blattgemüse das Immunsystem und auch die Verdauung wird angeregt.
Für Schwangere ist Spinat ein besonders wertvolles Lebensmittel, denn die Blätter sind vollgepackt mit Folsäure. Die Versorgung mit Folsäure ist für Schwangere oder Frauen mit Kinderwunsch sehr wichtig. Folsäure steckt im Übrigen auch in Spargel.
4. Fenchel: Die Knolle mit einmaligem Geschmack
Apropos verdauungsanregend – auch Fenchel ist bekannt dafür, die Verdauung zu fördern. Sowohl roh als auch gekocht sollte Fenchel ab Juni wieder auf dem Teller landen. Den intensiven Duft verdankt die Knolle ätherischen Substanzen. Inhaltsstoffe wie Anethol, Menthol und Fenchon bewirken den Anis-ähnlichen Geschmack.
Zudem ist der kalorienarme Fenchel reich an Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen. Dadurch ist er auch für Veganer und Veganerinnen ausgesprochen wertvoll. Roh im Salat schmeckt Fenchel besonders gut, wenn er hauchdünn geschnitten unter andere Salate gemischt wird. Gekocht oder Gebacken passt die Knolle hervorragend in Ratatouille und als Ofengemüse zu Fisch und Fleisch.
5. Radieschen: Gesundes Snacken den ganzen Tag
Radieschen sind der perfekte Snack für Zwischendurch, wenn man auf nährstoffarme Alternativen vom Bäcker verzichten möchte. Sie sind kalorienarm und trotzdem reich an Vitaminen. Hochwirksame Senföle sorgen dafür, dass schlechte Bakterien und Pilze besonders im Magen-Darm-Trakt keine Chance haben.
Besagte Senföle sind auch für die Schärfe verantwortlich. Die kleinen Knollen gelten als schlankmachend, da sie nicht nur wie Spargel entwässernd wirken, sondern auch Fett binden können. Geschmacklich passen Radieschen am besten in frische Salate oder mit verschiedenen Dips.
6. Erdbeeren: Diese Früchte sind ein Muss
Endlichen sind die saftigen Beeren wieder da. Zwar bekommt man Erdbeeren inzwischen auch das ganze Jahr über, doch sind sie von Herbst bis Frühling meist sehr geschmacklos. Zudem kommen sie außerhalb der Saison von weit her.
Es wird sich wohl niemand fragen, warum man Erdbeeren essen sollte. Die kalorienarmen Beeren schmecken einfach hervorragend. Allerdings stecken sie auch voller Vitamin C, Folsäure und Ballaststoffen. Vielseitig anwendbar sind die Früchte sowieso. Im Müsli, im Salat, zu Joghurt oder einfach so – Erdbeeren sind einfach lecker.
7. Rhabarber: Schmeckt wie Obst, ist aber Gemüse
Das vermeintliche Obst ist in Wahrheit ein Gemüse, das dank hoher Vitamin C Konzentration das Immunsystem stärkt. Der gemeine Rhabarber hat einen süß-säuerlichen Geschmack, der nicht jedermann überzeugt. Doch gemischt mit Äpfeln, Erdbeeren oder anderen Süßungsmitteln merkt man nicht mehr, dass es sich um ein Gemüse handelt.
Leider verträgt nicht jeder Rhabarber, da er Calciummangel verursachen kann. Genau wie im Mangold steckt auch im Rhabarber reichlich Oxalsäure.
Wer nicht unter Nierensteinen oder Rheuma leidet, kann die fast völlig fettfreien Stangen ohne Bedenken essen – solange sie nicht mehr roh sind. Leicht gesüßt mit Gewürzen wie Vanille, Zimt oder Ingwer schmeckt Rhabarber unwiderstehlich.