Kostenloser Berufe-Check
Berufswahlorientierung mit Hilfe von KI - ohne Anmeldung und mit individuellen Ergebnissen. Auf unserer Azubi-Plattform azubister - für Eltern und Schüler:innen
Jetzt ausprobieren!

DIY Reinigungsmittel: Mach deine Putzmittel doch einfach selbst

Die Wohnung mit einem guten Gewissen zu putzen, reinigt nicht nur den Boden, sondern auch den Geist.
Autorin Esther Hilger
von Esther Hilger
Putzmittel selbermachen© ft2010 - Fotolia.com

Fußbodenreiniger, Waschmittel für weiße Wäsche, Waschmittel für pflegeleichte Wäsche – das Reinigungsmittel-Sortiment ist riesig, häufig kostenintensiv, nicht besonders umweltfreundlich und produziert furchtbar viel Plastikmüll. Vermeidbar sind all diese Faktoren mit wenig Aufwand.

Checkliste – Haushaltsmittel, die du zur spontanen Zero Waste Putzmittelherstellung zu Hause haben solltest: Essigessenz oder Apfelessig, Waschsoda (Natriumcarbonat), (Speise-)Natron/(Natriumhydrogencarbonat), Zitronensäure, Kernseife, Olivenölseife und ätherische Öle

1. Plastikfreies, ökologisches Spülmittel selbermachen

Die Zutaten

  • 15g Kernseife
  • 4 TL Natron
  • 500ml Wasser
  • nach Belieben ätherisches Öl

Zubehör

  • Küchenraspel oder Messer
  • Schneebesen
  • Behältnisse
  • Kochtopf
  • Trichter

Die Herstellung

Das Wasser in einen Topf geben und erhitzen. Währenddessen die Seife mit Hilfe einer Küchenraspel oder einem Messer zerkleinern und anschließend dem Wasser hinzufügen. Während das Spülmittel abkühlt mehrmals umrühren. Sollte sich die Seife absetzen, kann die Mischung wiederholt erhitzt werden.

Der abgekühlten Mischung Natron und ätherisches Öl beifügen. Das ätherische Öl kann nach Belieben gewählt oder auch weggelassen werden. Als Behältnis eignet sich eine leere Spülmittelflasche oder eine Flasche mit Plastikdeckel (Tipp: ein kleines Loch im Deckel beschleunigt die Nutzung, vermeidet jedoch, dass das Spülmittel ausläuft)

Da das selbst hergestellte Spülmittel weniger fettlösend sein kann, hilft bei hartnäckigen oder verkrusteten Verschmutzungen ein Esslöffel Waschsoda im Spülwasser. Achtung: Die Lauge, die durch Waschsoda und Wasser entsteht, kann hautreizend sein. Mehr dazu weiter unten.

2. Nachhaltiger Allzweckreiniger

Die Zutaten

  • 2 EL Essigessenz
  • 500ml Wasser
  • 3 Tropfen ätherisches Öl

Zubehör

Ein Behältnis, beispielsweise eine Sprühflasche
Trichter

Die Herstellung

Das Wasser, die Essigessenz oder alternativ den Essig und die ätherischen Öle vermengen und mit Hilfe eines Trichters in eine Sprühflasche oder eine andere Flasche einfüllen.

Grundsätzlich kann Essigessenz auch durch Essig ersetzt werden, allerdings kann dieser Spuren hinterlassen. Es kommt also ganz auf die Oberfläche an. Auf Hochglanzfronten lassen sich Rückstände nicht vertuschen. Wer trotzdem nicht auf Essig als Reiniger verzichten möchte, sollte im Anschluss alle Essigrückstände entfernen.
Allgemein ist es empfehlenswert, neue Reinigungsmittel oder -methoden zuallererst an einer kleinen, im Optimalfall unauffälligen, Stelle zu testen, um beobachten zu können, wie die Oberfläche auf das Reinigungsmittel reagiert. Hochglanzfronten verkratzen beispielsweise schnell und können ihren Glanz verlieren – hier ist ein wenig Feingefühl gefragt.

Wenn du deine Reinigungsmittel selbstmachst, produzierst du automatisch auch weniger Müll. Erfahre hier mehr über Zero Waste

3. Natürliches Waschmittel

Die Zutaten

  • 30g Kernseife
  • 2L Wasser
  • 4 EL Waschsoda
  • 5 Tropfen ätherisches Öl

Zubehör

  • Waschmittelbehältnis
  • Schneebesen
  • Küchenraspel oder Messer
  • Kochtopf

Die Herstellung

Zu Beginn die Seife mit Hilfe einer Küchenraspel oder alternativ mit einem Messer zerkleinern.

Das Wasser mit der dem Waschsoda und der zerkleinerten Seife aufkochen. Nach dem ersten Aufkochen ca. eine Stunde ruhen lassen und dann erneut aufkochen. Sollte die Seife sich nach einer

Ruhezeit von 6 bis 24 Stunden abgesetzt haben, kann die Mischung wiederholt aufgekocht werden.

Das ätherische Öl kann dem abgekühlten Waschmittel beigegeben werden, ist jedoch optional.

Selbstgemachte Reinigungsmittel mit Waschsoda

Was ist Waschsoda?

Waschsoda ist reines Natriumcarbonat. In Verbindung mit Wasser entsteht eine Lauge – die nicht zu unterschätzen ist. Um Hautreizungen zu vermeiden, ist der Gebrauch von Handschuhen ratsam. Bei Hautkontakt sollte die Lauge mit einem trockenen Tuch abgenommen werden. Verfärbungen und starke Verschmutzungen kann Waschsoda aus weißer, unempfindlicher Wäsche entfernen. Für farbige oder empfindliche Wäsche hingegen ist die Lauge zu aggressiv.

Nicht zu verwechseln ist Waschsoda mit Backsoda, was häufig auch einfach Soda genannt wird. Erst recht irritierend wird es, wenn der Begriff Natron auftaucht. Sowohl Backsoda, als auch Natron sind Trivialnamen für Natriumhydrogencarbonat.

4. Einfacher und günstiger Toilettenreiniger

Was du brauchst

  • 1 EL Waschsoda
  • 1 Klobürste

Das Pulver mithilfe einer Bürste in der Toilette verteilen und kurz einwirken lassen.

oder für hartnäckige Verschmutzung und Urinstein:

  • 2 EL Waschsoda
  • 250 ml Wasser
  • 250 ml Essigessenz
  • 1 EL

Um Urinstein zu entfernen, einfach diese Mischung in die Toilette geben und einwirken lassen.

5. Ökologischer Herdreiniger

Was du brauchst

  • 1 EL Waschsoda
  • 1 feuchter Schwamm

Das Sodapulver auf der Herdplatte verteilen und mit einem feuchten Schwamm verteilen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Pulver wieder komplett abgenommen wird.

6. Nachhaltiger Rostbekämpfer

Was du brauchst

  • ½ EL Waschsoda
  • ein feuchter Schwamm

Das Pulver auf den Schwamm geben und über die Roststellen fahren. Je nach Stärke der Roststellen wiederholen.

7. Natürlicher Geschirrreiniger für die Spülmaschine

Was du brauchst

  • 1 EL Waschsoda ersetzt einen Spülmitteltab.

Ätherische Öle anstelle von künstlichen Duftstoffen

Um ätherische Öle herzustellen werden Pflanzenteile aus Blüten, Früchten, Wurzeln, Blättern, Hölzern, Stängeln und Rinden ausgepresst. Ein paar Tropfen reichen, da ätherische Öle sehr hochkonzentriert sind. Trotz der geringen Menge sorgen sie für einen angenehmen Duft und können teilweise desinfizierend wirken.

Duftstoffe können natürlich aus Pflanzenextrakten gewonnen werden oder künstlichen Ursprungs sein. Künstlich erzeugte Duftstoffe sind für die Umwelt häufig sehr schwer abbaubar und können Kontaktallergien und Unverträglichkeiten auslösen. Daher ist es ratsam, auf Produkte mit synthetischen Inhaltsstoffen zu verzichten, und sie gegebenenfalls mit natürlich gewonnenen Duftstoffen zu ersetzen.

Die Betätigung durch die Herstellung und Verwendung der Reinigungsmittel beeinflusst nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geist. Wer sich häufig an DIY-Projekte versucht, kennt die Wirkung auf die Psyche. Ob es der eigens gebaute Tisch, die selbst gekochte Currypaste oder das eigene Waschmittel ist – das Produkt wird mit Stolz assoziiert und die Verwendung bringt pure Freude.

Autorin Esther Hilger
Autorin: Esther Hilger
Esther, 1993 in Köln geboren, studiert Sozialwissenschaften und irgendwas mit Medien an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf