Schon der römische Schriftsteller Plinius merkte im 1. Jahrhundert n.Chr. an, dass die Germanen sich von Brei ernähren. Die Germanischen Krieger nannten diesen Brei „Speise der Götter“ und kochten ihn vor der Schlacht. Der Brei gab ihnen eine Menge Energie. Die Schotten stellten aus Hafer Whisky her, haben aus ihm Brot gebacken und aßen jeden Morgen Porridge (Haferbrei) und dies im Stehen, damit sich dieses Lebensmittel im ganzen Körper verteile.
Haferflocken als Ballaststoffquelle
Wie auch bei anderen Getreidesorten verfügt der Hafer über spezifische Eigenschaften, die unsere Gesundheit unterstützen und stärken. Das in den gequetschten Körnern, den Haferflocken, enthaltene Lecithin ist wichtig für die Ernährung der Nerven. Ein hoher Gehalt an B-Vitaminen ist ebenso wichtig für das Nervensystem.
Hafer ist eine reiche Quelle an Ballaststoffen, verhindert dadurch Verstopfungen und regt die Tätigkeit des Dickdarms an. Er ist sehr reich an Phosphor, Magnesium und Eisen. Hafer trägt einen hohen Anteil an Zink in sich, der eine erhebliche Rolle im Stoffwechsel spielt.
Hafer ist eine gute Proteinquelle für Vegetarier
Ein hoher Energie- und Ernährungswert ergibt sich aus einem hohen Anteil an hochwertigen Eiweißstoffen, die in ihrer Zusammensetzung sehr nahe an einer idealen Proteinzusammensetzung liegt.
Der Fettgehalt im Haferkorn ist gegenüber anderen Getreidearten 2-4 mal höher. Die höchste Fettkonzentration liegt dabei im Keim. Einige Sorten enthalten mehr als 10% Fett in ausgezeichneter Qualität. Der größte Teil besteht aus ungesättigten Fettsäuren.Hafer enthält auch komplexe Zucker, die im Körper kontinuierlich nach Bedarf vom Organismus abgerufen werden. Damit versorgen sie den Körper mit Energie über einen längeren Zeitraum und belasten nicht die Bauchspeicheldrüse und andere Organe.
Das Beta-Glucan (ein Polysaccharid) der Haferkleie hilft bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels und senkt den Cholesterinspiegel. Schleim im Hafer schmiert und erweicht das Innere des Verdauungstraktes, was bei Entzündungen der Schleimhaut des Magens und des Darmes hilft. Aufgrund des großen Nährwerts und der leichten Verdaulichkeit ist der Hafer in der menschlichen Ernährung eines der wichtigsten Lebensmittel.
Hafer mit anderen Proteinquellen kombinieren
Hafer sollte mit Hülsenfrüchten kombiniert werden, da die Proteine dieser beiden Arten von Nahrungsmitteln sich gut ergänzen. Hafer hat einen niedrigen Gehalt an den Aminosäuren Lysin und Threonin, aber reichlich Methionin. Bei den Hülsenfrüchten ist die Verteilung umgekehrt. Hafer und Hülsenfrüchte kombiniert in einer Mahlzeit ergeben ein vollständiges Proteinspektrum.
Hafer Getreide für das Herz, die Verdauung und den Blutzuckerspiegel
Gekochte Brühe aus Haferkörnern hat traditionell eine wohltuende Wirkung auf das Nervensystem, vor allem, wenn man müde und erschöpft ist. Die regelmäßige Einnahme reduziert das Risiko von Herzerkrankungen und Herzinfarkt und unterdrückt eine Überfunktion der Schilddrüse.
Der Hafer ist eine wirksame Hilfe bei der Verdauung. Polysaccharide wie Cellulose wirken als Schutzschicht auf der Schleimhaut des Magens und des Darmes. Hafersuppe nimmt aggressive Magensäure auf, die Sodbrennen verursacht und beruhigt den gesamten Magen-Darmtrakt.
Wer Müsli auf der Basis von Haferflocken regelmäßig isst, schützt den Darm vor Infektionen.
Weitere Vorzüge des Getreides sind: Hafer stabilisiert den Blutzuckergehalt. Hafer beinhaltet neben der Cellulose auch eine kleine Menge eines anderen Polysacharides , der Fructose, für deren Aufnahme in die Zellen kein Insulin produziert werden muss (im Gegensatz zur Glucose). Daher wird Hafer vor allem für Diabetiker empfohlen.
Haferflocken helfen, den Cholesterinspiegel zu senken
Der regelmäßige Verzehr von Hafer senkt den Cholesterinspiegel. Es wird empfohlen, pro Tag 40 bis 50 g Haferkleie, oder 80 bis 100 g Haferflocken zu essen. So kann man eine spürbare Verringerung der Belastung mit “schlechtem” LDL-Cholesterin erzielen. Heiltrank aus Hafer unterstützt die Nierentätigkeit, beseitigt die Schlaflosigkeit und ist auch eine gute Möglichkeit die Neigung zur Fettleibigkeit zu reduzieren.
Schnelle Hilfe durch Hafer-Sud bei Schlaflosigkeit, Nervosität oder Verstopfung
Hafer-Sud: zwei Esslöffel Haferflocken in 1 l Wasser streuen, 5 Minuten lang kochen und abtropfen lassen. Das Getränk wird während des Tages getrunken und kann mit Honig gesüßt werden. Diese Hafermilch soll besonders gegen Nervosität und Schlaflosigkeit helfen.
Extrakt gegen Verstopfung: zwei Esslöffel Haferflocken mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen und bedeckt abkühlen lassen. Nur der Sud wird nach dem Abgießen in einer kurzen Zeit getrunken.
evidero-Rezepte:
Oatmeal mit Chia-Samen und Kokos
- 1 Müslischale kernige Haferflocken
- 1 EL Chiasamen
- 1 Handvoll Beeren
- 2 EL Mandelblättchen
- 1 EL Agavendicksaft
- 1 EL Kokosraspeln
- Wasser
Zubereitung
- Die Haferflocken mit kochendem Wasser übergießen, sodass die Flocken leicht bedeckt sind. Abkühlen lassen.
- Die Chiasamen mit den Haferflocken mischen und gegebenenfalls noch etwas Wasser nachgießen. Über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Am nächsten Morgen die Schale herausnehmen und die gewaschenen Beeren und etwas Aganvendicksaft unterrühren.
- Mit Mandelblättchen und Kokosraspeln bestreuen.
Wohlfühl-Porridge mit Macadamianüssen und Blaubeeren
- 1 Tasse feine Haferflocken
- 1 Handvoll Macadamianüsse (Plus ein paar extra Nüsse)
- 1 EL Honig
- Eine Prise jeweils Zimt, Kardamom, Vanille und Salz
- 1 Tasse gefrorene Blaubeeren (Plus ein paar extra Beeren)
- 1 EL Chiasamen
- Zest von einer Bio-Zitrone
Zubereitung
- Macadamia-Milch herstellen: Die Nüsse und 300 ml Wasser in einem Mixer etwa 1 Minute lang stark mixen. Danach durch ein Sieb oder Nussmilchbeutel pressen.
- In einem kleinen Topf die Milch mit den Gewürzen erhitzen.
- Haferflocken dazu geben und für 4 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
- Blaubeeren mit Chiasamen und Zitronenzest im Mixer zu Mus pürieren.
- Porridge in eine Schüssel füllen, mit Blaubeermus, Honig, ein paar Macadamia-Nüssen und Blaubeeren garnieren.
Veganes Bircher Müsli – nah am Schweizer Original
Zutaten für vier Portionen
- 150 g kernige Haferflocken
- 350 ml Cashewdrink (Am besten eine Milchalternative mit hohem Fettgehalt)
- 50 ml Apfelsaft
- 3 EL Zitronensaft
- Ein geraspelter Apfel
- Eine große Handvoll zerkleinertes Trockenobst (Aprikosen, Rosinen, Pflaumen…)
- 1 EL Dattelsirup (oder ein anderes Süßungsmittel deiner Wahl)
- Eine Prise Salz
- Ein TL Zimt
- 350 g Kokosjoghurt (Alternativ schmeckt es auch mit Mandel- oder Sojajoghurt)
- Nüsse und andere Toppings deiner Wahl (Kokosraspeln, Mandelstifte, Kakaonibs, Walnüsse, frisches Obst…)
Zubereitung
- Das Trockenobst klein schneiden. Den Apfel raspeln. Die Zitrone auspressen. Alles mit den Haferflocken, der Cashewdrink, dem Apfel- und Zitronensaft und dem Salz vermengen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Am nächsten Tag oder mindestens 5 Stunden später mit dem Joghurt und dem Süßungsmittel deiner Wahl vermengen.
- Mit den Toppings servieren oder unterrühren – ganz nach deinem Geschmack.
Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich das Bircher Müsli ein paar Tage. Vorportioniert in Marmeladen- oder Einmachgläsern lässt sich das Müsli perfekt für unterwegs vorbereiten.
Süßer Porridge mit Möhren
- 100 g Haferflocken (glutenfrei wenn gewünscht)
- 1 große Möhre
- 1 Apfel
- etwa 150 ml Cashewmilch
- etwa 150 ml Wasser
- 1 Handvoll Mandeln
- Süßungsmittel nach Wahl
- 1 TL Zimt
- Prise Salz
Zubereitung
- Die Cashewmilch mit dem Wasser in einem mittelgroßen Topf erwärmen.
- Währenddessen Möhre und Apfel waschen und reiben.
- Die Haferflocken in die fast kochende Flüssigkeit einrühren und die Hitze reduzieren. Mit Zimt und Salz würzen und regelmäßig umrühren.
- Die Mandeln grob hacken.
- Sobald die Flüssigkeit zu einem Großteil verkocht ist, Apfel und Möhren hinzugeben und etwa zwei Minuten erwärmen lassen und gegebenenfalls Flüssigkeit nachgeben.
- Mit den Mandeln getoppt servieren, bei Wunsch noch süßen.