Natürlich weiß jeder, dass Naturkosmetik besser ist als konventionelle. Aber was genau ist denn daran besser? Welche Inhaltsstoffe sind in welchen Produkten enthalten und auf welche solltest du deiner Gesundheit zu Liebe verzichten? Wir stellen dir die Unterschiede und tolle alternative Kosmetikprodukte vor.
Naturkosmetik wird mit zunehmenden Umweltbewusstsein immer wichtiger. Grüne Pflege ist mittlerweile mehr als ein Trend und das Angebot wird aufgrund steigender Nachfrage immer unübersichtlicher. Das Problem dabei ist, dass die Bezeichnung Naturkosmetik nicht eindeutig und gesetzlich geschützt ist.
So können sich sehr viele Produkte mit dem Begriff “Naturkosmetik” schmücken, obwohl sie eigentlich viel mehr mit der konventionellen Kosmetik gemein haben, als mit der ökologischen. Wirklichen Aufschluss über die Qualität der Naturprodukte geben die Siegel von verschiedenen Organisationen, die die Produkte auf ihre Inhaltsstoffe prüfen.
Die drei bekanntesten Siegel haben alle unterschiedliche Kriterien, damit ein Produkt ihr Siegel bekommt:
- Das BDIH Siegel: keine künstlichen Inhaltsstoffe, keine Stoffe von Wirbeltieren, dafür aber tierische Produkte wie Honig und Milch. Als Bio gilt das Produkt erst, wenn 95% der Inhaltstoffe aus biologischen Anbau stammen.
- Ecocert: 95% aller Inhaltsstoffe müssen natürlich sein. Es gibt Abstufungen im Gehalt der biologischen Anteile.
- NATRUE: zählt zu den strengsten Siegeln. In den Produkten soll so viel wie möglich natürlich sein. Auch hier gibt es drei verschiedene Stufen, je nach dem wie viel Bio in den Produkten steckt.
Die Naturkosmetik versucht, die synthetischen Inhaltsstoffe der konventionellen Produkte durch natürliche zu ersetzten. Je nach Produkt unterscheiden sich auch die Inhalte.
In diesen Shops findest du Naturkosmetikprodukte mit gültigen ökologischen Siegeln:
- PureNature: Der Online-Shop für natürliche Produkte setzt auf die Kraft der Natur. Er verspricht seinen Kunden genaue Angaben über Inhaltsstoffe und Allergene und hat hohe Ansprüche bei der Auswahl der Produkte.
- Najoba: Die Gründer von Najoba sind fasziniert von Mutter Natur und wollen deren Power ihren Kunden nicht vorenthalten. Sie bezeichnen sich selbst als Sammler von den besten naturnahen und Naturkosmetikprodukten. Das Angebot ist riesig.
Parabene im Make-Up beeinflussen unseren Hormonspiegel
Parabene sind Salze, die als günstiges Konservierungsmittel für fast alle Kosmetik- und Pflegeprodukte, wie Make-Up, verwendet werden. Sie machen die Produkte viel länger haltbar, so dass man sie auch im warmen Bad aufbewahren kann, ohne das sich Krankheitserreger ablagern.
Das Problem an Parabenen: Sie haben eine ähnliche Wirkung wie das weibliche Hormon Östrogen und können so unseren Hormonspiegel beeinflussen. Sie stehen sogar im Verruf, Krebs zu fördern. Zum Glück geht der Trend auch in der konventionellen Kosmetik immer weiter in Richtung “ohne Parabene”.
Viele Forscher sind sich aber einig, dass der Ersatz von Parabenen durch andere Konservierungstoffe nicht sinnvoll wäre, da die Parabene als gut verträglich für die Haut gelten und Allergikern nicht so viele Probleme bereiten. Als unbedenklicher Ersatz gilt Phenoxyethanol. Eine andere Alternative sind sterile Verschlüsse, so dass keine Bakterien in die Cremes oder Make-Ups gelangen.
In der Naturkosmetik wird grundsätzlich auf Parabene verzichtet. Beliebte Inhaltstoffe in der Naturkosmetik für Make-Up sind zum Beispiel Shea Butter, verschiedene Öle oder Weidenrindenextrakt.
Lippenstifte sind meist von Mineralölen belastet
Viele Inhaltsstoffe in Lippenstiften schaden nicht nur unserer Gesundheit, sondern belasten auch die Umwelt. Paraffine sind Mineralöle und werden aus Erdöl als häufiger Bestandteil von Lippenstiften gewonnen. Sie sollen eigentlich die Lippen schön geschmeidig machen und Feuchtigkeit binden, in Wirklichkeit haben sie aber gar keinen Pflegeeffekt. Sie schirmen die Lippen von Feuchtigkeit ab, wodurch sie auf Dauer austrocknen.
In der Naturkosmetik wird auf diese synthetischen Stoffe verzichtet. So werden die Lippen besser gepflegt und auch die Umwelt geschont. Bei der zertifizierten Naturkosmetik greift man deswegen gerne auf pflanzliche Fette oder Bienenwachs zurück. Diese versorgen unsere Haut mit viel Feuchtigkeit und unterstützen die Lipidschicht. Die Farbauswahl ist auch hier mittlerweile riesig, eine 24 Stunden Wirkung sollte man aber lieber nicht erwarten, da der nur mit chemischen Hilfsmitteln erreicht werden kann.
Nitrosamine in Wimperntusche sollen krebserregend sein
Eine Studie von Ökotest 2012 stellte fest, dass in drei von 20 getesteten Mascara der verbotene Stoff Nitrosamin enthalten war. Dieser soll Tumore in Leber und Atemwegen auslösen können. Für den Stoff gibt es deswegen einen Richtwert der bei den getesteten Mascara allerdings, teilweise sogar weit, überschritten wurde. Sechs der 20 Produkte schlossen mit Bestnote ab – die meisten davon aus der Naturkosmetik.
Die Färbung der Mascara wird meist durch Eisenoxid hergestellt – ein potentielle Allergen. Auch Parafine kommen als Bestandteil in dem beliebten Augen Make-Up vor.
In der Naturkosmetik werden gerne Bienenwachs oder Jojobaöl verwendet. Manche Wimperntuschen werden auch mit extra Vitaminen zur Pflege angereichert. In wasserfest gibt es aber noch keine natürliche Wimperntusche. Dieser Effekt kann leider nur mit Chemie erzeugt werden.