Kennst du das auch: Wecker klingelt und du musst aufstehen, schnell frühstücken, wenn überhaupt. Dann der Sprung ins Auto und du hoffst, dass die Straßen noch nicht so überfüllt sind und es keinen Stau gibt. Auf dem Weg zur Arbeit klingelt mehrmals dein Handy und dein Termin-Kalender ist mehr als zu voll…
Findest du dich hier wieder? Dann ist es sehr interessant zu wissen, was bei all diesen Stressoren eigentlich in unserem Körper passiert. Sind das vielleicht die gleichen körperlichen Prozesse, die wir auch vor tausenden von Jahren hatten? Und was war Stress damals und was ist er heute?
Das passiert bei Stress im Körper
Unser körpereigener Schutz gegen Angriffe von Außen und Innen funktioniert wie ein Rauchmelder. Haben wir Stress reagiert unser Körper durch Alarmsignale. Die Stressreaktion wird aktiviert und die Stresshormone machen ihre Arbeit – zum Beispiel bei der Energieverteilung: Brauche ich jetzt mehr Energie für meine Extremitäten, um Nahrung und Wasser zu suchen, oder mich vor einem Tier zu schützen, oder mehr Energie für die Organe, die meine Termoregulation steuern?
- Die Sinnesorgane werden aktiv
- Die Atmung verändert sich
- Der Blutdruck verändert sich
- Das Immunsystem wird aktiv
Alle diese Prozesse sind evolutionär bestimmt.
Habe ich Hunger, bewege ich mich und suche nach meiner Nahrung. Nahrung gefunden – Problem gelöst und die Stressreaktion ist nun beruhigt. Ist mir kalt, suche ich nach der Wärme. Lösung gefunden – Stress beruhigt.
Unsere altbekannten Stressfaktoren wie Hunger, Durst, Kälte oder Hitze haben einen positiven Einfluss auf unsere Stresstoleranz, kommen leider jedoch selten in unserer heutigen Gesellschaft vor.
Ungesunder moderner Stress schadet dem Körper
Wir reagieren sehr sensibel und oft unnötig auf alle möglichen Gefahren: Aktienkurse, Hypothek, Lärm, Handy, Nachrichten. Aber nicht, weil das für uns zur Lösung des Stressors führt, sondern nur, um uns sicher zu fühlen und zu schützen. Habe ich Stress bei der Arbeit reagiert mein Körper genau mit den gleichen Stressreaktionen, wie bei den altbekannten Stressoren.
Der Körper sucht nach einer Lösung und aktiviert alle mögliche Mechanismen, um die Störung zu beseitigen. Finden wir auf Dauer keine Lösung macht es uns krank.
Haben wir heutzutage überhaupt eine Lösung für unsere Stressoren?
Führe bei deinem nächsten Urlaub doch einmal dieses Körperexperiment durch
- langsam aufwachen, noch einige Zeit im Bett bleiben und auf Entspannung einstellen; recken und strecken, 10 tiefe Atemzüge, wobei das Ausatmen etwas länger ist als das Einatmen. Überlege, was dich an dem Tag so glücklich macht
- ein kleiner Spaziergang oder doch eine lockere Joggingeinheit oder Übungseinheit vor dem Frühstück (erst die Nahrung suchen, dann essen)
- Genussvolles Frühstück in Ruhe und mit genügend Zeit. Am besten an der frischen Luft (Balkon oder Terrasse), ohne Medien, am besten mit deiner Lieblings-Musik
- Gestalte deine Freizeit nach dem, was für dich angenehm ist und dir Spaß macht (beispielsweiseMassage, Lesen, Kino, Ausflug, Sport, Hobby, Tanzen, Kochen, einfach nichts tun…)
- viel frische Luft, Natur
- wenn es geht, schalte dein Handy komplett aus oder nutzte es so wenig wie möglich (aber auch mit dem Ausschalten funktioniert es hervorragend, du wirst dich wundern)
- Bewege dich vor dem Essen und genieße es
- Gehe vor 23 Uhr schlafen
Entspannung lässt sich nicht erzwingen, doch wenn du locker bist, fliegt sie dir zu!