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Gesunder Löwenzahn: So gesund ist das vermeintliche Unkraut

Löwenzahn ist nicht nur aus der beliebten Kinderserie bekannt. Er wächst an jedem Wegrand und liefert im Salat wichtige Vitamine.
von evidero Redaktion
Löwenzahn als Salat oder Kaffeeersatz© Alexander Raths - Fotolia.com

Wir kennen den Löwenzahn als Pusteblume und haben fleißig an der Verbreitung seiner Samen mitgewirkt. Der Löwenzahn, der zur Familie der Korbblütler gehört, ist weltweit verbreitet. Die Pflanze ist mit ihren Wurzeln tief im Boden verankert, schmückt sich mit langen gezackten Blättern und einer wunderschönen gelb leuchtenden Blüte.

Was heißt schon Unkraut, manchmal blüht eine schöne Blume nur am falschen Ort. Löwenzahn war schon vor rund 400 Jahren äußerst beliebt als Gemüse. Ja, als Gemüse. Vor allem in Frankreich bereitet man seit Mitte des 17. Jahrhunderts bevorzugt Salate aus dem Löwenzahn zu. Dort baut man das vermeintliche Unkraut inzwischen auch im großen Maßstab extra an.

Löwenzahn schmeckt würzig-herb bis leicht bitter. Das Gemüse bekommt man vom Freiland ab März und dann den ganzen Sommer über. Im Herbst und Winter stammt der Zucht-Löwenzahn dann aus dem Treibhaus und ist leicht daran zu erkennen, dass er eher gelblich als grün aussieht.

Welche Teile des Löwenzahns kann man essen?

  • Blätter – Zum Beispiel im Salat. Am besten nur von jungen Pflanzen, denn mit dem Alter enthalten sie mehr Bitterstoffe, schmecken daher schlechter und können bei zu hohem Verzehr Magenprobleme hervorrufen.
  • Wurzeln – Aus ihnen kann man einen Kaffeeersatz brauen, außerdem schmecken sie ebenfalls im Salat und in Kombination mit Löwenzahnblättern kann man Tee aus ihnen zubereiten.
  • Blüten – Zum Beispiel in Kombination mit Blättern und Wurzeln zu einem Saft verarbeitet oder als Dekoration auf dem Salat.

Die Stiele hingegen isst man nicht mit, da der milchige Pflanzensaft zu Magenschmerzen führen kann. Man nutzt ihn in der Naturheilkunde jedoch zum Behandeln von Warzen.

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Das Wildkraut Löwenzahn regt den Darm an und wirkt harntreibend

Zu medizinischen Zwecken wird der ganze Löwenzahn mit seinen Blüten und Wurzeln verwendet. Als besonders wirksam gelten in der Naturheilkunde vor allem die Bitterstoffe Taraxin und Taracerin, mit deren Hilfe wirksam die Leber- und Gallenfunktion verbessert werden kann und die Verdauung anregt wird.

Der Löwenzahn hilft zum Beispiel bei Nieren-, Gallen-, Leber- und Magenleiden sowie bei Gicht und Rheuma. Außerdem wirkt er als Diuretikum. So fördert er die Wasserausscheidung des Körpers in Form von Urin. Durch seine harntreibende Wirkung hilft der Löwenzahn, den Blutdruck zu senken.

Dass Löwenzahn außerdem als gutes Mittel bei einem trägen Darm gilt, verdankt er vor allem seinem hohen Gehalt an Zuckerstoffen, Inulin, und Schleimstoffen. Besonders die Wurzel ist reich an Inulin und Levulinsäuremethylester. Dies sind zwei sehr starke Substanzen, die helfen, den Blutzuckerspiegel auszugleichen. Die Zuckerverbindung ist vor allem für Diabetiker bestens geeignet, denn Inulin wird im Körper nicht zu Einfachzucker abgebaut und benötigt daher kein Insulin. Frischer Löwenzahnsalat ist daher ein ideales Diabetiker-Gericht.

Löwenzahn ist besonders beliebt in der Naturheilkunde

Löwenzahn ist eine gute Quelle für Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Mangan, Eisen und Magnesium. Kalium ist ein wichtiger Bestandteil der Zelle und Körperflüssigkeiten und hilft Herzfrequenz und Blutdruck zu regulieren. Eisen ist wichtig für die Produktion roter Blutkörperchen. Mangan wird von dem Körper als ein Co-Faktor für das Enzym, Antioxidationsmittel, Superoxid-Dismutase(SOD) verwendet.

Die Löwenzahnblätter beinhalten Flavonoide wie Alpha- und Beta-Carotine, Lutein, Kryptoxanthin und Zeaxanthin, die den Körper vor gefährlichen freien Radikalen schützen. Das Zeaxanthin schützt zudem die Netzhaut vor UV-Strahlen und verhindert eine Menge Augenkrankheiten.

Durch die Unterstützung einer gesunden Gallenfunktion wird die Blutreinigung gefördert. Löwenzahnwurzel hilft außerdem überschüssiges Wasser in der Leber zu entfernen. Löwenzahnblätter besitzen zudem desinfizierende Eigenschaften und hemmen das Mikrobenwachstum bei Infektionen der Harnwege.

Löwenzahn wird in der Naturheilkunde auch bei Warzen eingesetzt. Der weiße, klebrige Saft einer frisch gebrochenen Löwenzahnpflanze löst die Warze langsam auf. Der Saft kann mehrmals täglich (mindestens 2-mal täglich) direkt auf die Warze getupft werden.

Da der Löwenzahn die Leber und die Nierenfunktion anregt, wird er in der Naturheilkunde traditionell im Frühjahr und im Herbst als Entgiftungs- und Blutreinigungskur angewendet. Hierzu ist besonders der Löwenzahn-Tee oder -Frischpflanzensaft geeignet.

Löwenzahn gegen Akne und Schuppen

Löwenzahnsaft verbessert das Hautbild und durch die entgiftenden und harntreibenden Eigenschaften wirkt er gegen Akne. Löwenzahnsaft reguliert die Sekretion von Hormonen, erweitert die Poren und erleichtert die Entfernung von Toxinen durchs Schwitzen. Löwenzahnsaft kann direkt auf die Akne aufgetragen werden, um mikrobielle Infektionen zu hemmen.

Das enthaltene Vitamin C beschleunigt den Heilungsprozess, wodurch bleibende, sichtbare Aknenarben und rote Entzündungsflecken reduziert werden. Zusätzlich sollte regelmäßig Löwenzahn Tee getrunken werden. So wird die Giftstoffausschwemmung über die Nieren angeregt. Frischer Löwenzahn ist mit nur 45 Kalorien pro 100 Grammsehr kalorienarm, was ihn zu einem der idealen Gemüse für Diäten macht.

Tipp: Es ist sehr wichtig, während des Verzehrs von Löwenzahn genügend Wasser zu trinken. Dadurch wird ein Flüssigkeitsmangel im Körper vorgebeugt und die Funktionen des Körpers unterstützt.

Die im Löwenzahn enthaltende Vitamine A, C und E sowie B-Vitamine, das Cholin, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalium, Kalzium und Biotin spielen eine wichtige Rolle bei der Herstellung der Haare. Sie stärken die Haare und stimulieren das Haarwachstum. Der hohe Eisengehalt im Löwenzahn hilft effektiv gegen Schuppen. Für sichtbare Erfolge sollte regelmäßig frischer Löwenzahn verzehrt oder Löwenzahnwurzel-Tee getrunken werden.

Die Antioxidantien im Löwenzahn sollen vor Krebs schützen

Löwenzahn liefert viele Antioxidantien. Diese beseitigen schädliche freie Radikale und verhindern dadurch das Wachstum von Krebszellen. Forscher fanden heraus, dass Löwenzahn-Blatt-Extrakt das Wachstum von Brustkrebszellen verlangsamt und die Ausbreitung von Prostatakrebszellen stoppt.

Löwenzahnblätter sind außerdem reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Löwenzahn gehört zu einer der reichsten Quellen von Vitamin K und Vitamin A. Der Gehalt an Vitamin C in Löwenzahn mit rund 68 mg in 100 g deckt gut zwei Drittel unseres Tagesbedarfs. 100 g frische Löwenzahnblätter enthalten 10161 IE an Beta-Carotin (die Vorstufe von Vitamin A). Vitamin A ist ein wichtiges fettlösliches Vitamin und ein Antioxidant. Es ist essenziell für die Augen und hilft die Gesundheit der Haut und Schleimhäute aufrechtzuerhalten.

Mit Tee und Tinkturen aus Löwenzahn heilen

Rezept für Löwenzahntee

Übergieße 2 gehäufte TL getrockneten Löwenzahn (Blätter und Wurzel) mit 200 ml kaltem Wasser, und bringe alles zum Kochen. Siebe die Mischung nach 10 Minuten durch und trinke als Entgiftungskur 4 bis 6 Wochen lang zweimal täglich 2 Tassen davon.

Verdauungsfördernder, alkoholischer Löwenzahn-Auszug

Wasche und bürste 4 frische Löwenzahnwurzeln und schneide sie in Stücke. Übergieße die Wurzelstücke in einem Schraubdeckelglas mit ½ l Doppelkorn und lasse die Mischung an einem sonnigen Ort 3 Wochen lang ziehen, ehe du ihn in eine dunkle Flasche abseihst. Trinke zur Verdauungsförderung nach dem Essen ein kleines Schnapsgläschen davon.

Löwenzahnsaft

Presse den Saft aus Wurzeln, Blüten, Blätter im Entsafter und trinke als Kur täglich 1 Esslöffel voll mit 2 Esslöffel Wasser vermischt.

Löwenzahnblüten für die Gesichtspflege

Du kannst auch aus den Blüten einen Tee zubereiten. Er wirkt wie ein klärendes Gesichtswasser, regt die Durchblutung und den Hautstoffwechsel an – die Haut wird weich und geschmeidig.
Übergieße dazu zwei Hände voll Löwenzahnblüten mit ¼ Liter heißem Wasser, lasse den Tee auf Körperwärme abkühlen, drücke die Blüten leicht aus und lege sie als Packung auf das Gesicht.Lasse es mindestens 10 Minuten lang wirken. Anschließend wasche das Gesicht mit dem Löwenzahntee nach. Den Rest des Tees tupfe abends als Gesichtswasser auf.

Löwenzahnblüten – Apéritif

Bei verdauungsfördernder Wirkung nimm etwa eine halbe Stunde vor dem Essen einen Apéritif aus Löwenzahnblüten zu dir. Lege 30 Gramm Blüten in einen halben Liter trockenen Weißwein ein und lasse sie etwa 1 Stunde langziehen, dann abfiltrieren und vor dem Essen genießen.

Äußerliche Anwendungen mit Löwenzahnblütenöl

Du kannst Löwenzahnblütenöl äußerlich bei Gelenkschmerzen oder verkrampften Muskeln für die Massage anwenden.

Drücke die Löwenzahnblüten in einem Glas fest zusammen, übergieße sie mit guten Olivenöl, so dass alle Blüten mit Öl bedeckt sind. Schließe das Glas und stelle es an einen warmen, hellen Platz für 4 bis 6 Wochen, damit sich die Inhaltsstoffe ausbreiten können. Zwischenzeitlich solltest du die Mischung immer mal wieder umfüllen und danach abfiltrieren. Das fertige Öl wird in einer Flasche aus dunklem Glas lichtgeschützt aufbewahren.

Löwenzahn als Gemüse in der Küche

Heute wird Löwenzahn in der Küche als Gemüse vielseitig verwendet. Man kann ihn andünsten, roh als Salat verzehren oder auch mit Brennnesseln zusammen als Suppe zubereiten. Verwendet wird beim Löwenzahn alles: die Blätter, die vor der Blüte zarter sind, die Wurzeln und auch die Blüten (nicht jedoch die Stiele).

Löwenzahn hat einen köstlich bitteren Geschmack, der an die Würze des Rucola erinnert. Je älter die Löwenzahnblätter sind, desto bitterer schmecken sie. Soll die Bitterkeit etwas reduziert werden, können die Löwenzahnblätter einfach blanchiert werden oder im frühen Frühjahr geerntet werden. Durch den Winterfrost verlieren die Blätter an Bitterkeit und können noch bevor der Löwenzahn zu blühen beginnt, geerntet werden.

Für einen stoffwechselanregenden Salat vermische einfach die Blätter mit einem Dressing aus Olivenöl, Balsamico-Essig, Creme fraiche, Pfeffer und etwas Salz. Der zartbittere Geschmack passt hervorragend zu würzigen Soßen und gegrilltem Fleisch. Toll sind auch Dressings mit Zitrone, Knoblauch und Quark.

evidero Redaktion
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