Zugegeben, Linsen sind nichts für jedermann. Als mein kleiner Cousin die Linsen sah, schaute er erst kritisch, um dann zu verkünden, dass er den Salat nicht essen werde. Er mag keine Linsensuppe. Kindheitserinnerungen werden der Grund sein, warum Linsen eine eher unbeliebte Zutat beim Kochen sind – das muss aber nicht so sein. Wissenswertes zu den kleinen Hülsenfrüchten und Rezepte zum Nachkochen im Überblick:
Es gibt die kleinen runden Früchte in rot, in grün, gelb, braun und auch in lila – flach und rund sind sie alle, die Größe kann zwischen vier und sieben Zentimetern variieren. Es wird vermutet, dass Linsen schon vor 10.000 Jahren kultiviert wurden, damals vor allem im östlichen Mittelmeerraum und in Ägypten. Die Hülsenfrucht ist reich an Eiweißen und Kohlenhydraten und zeichnet sich gleichzeitig durch wenig Fett aus. Das macht sie besonders attraktiv – nicht nur für Vegetarier, die die Frucht als Eiweißquelle nutzen können.
Sie wird unterschieden in Tellerlinsen, die vor allem für Eintöpfe verwendet werden sollten. Belugalinsen, die in der gehobenen Küche verwendet und vor allem zur Verfeinerung von Salaten genutzt werden können; die roten Linsen aus der indischen Küche. Das Nationalgericht „Dal“ wird dort überwiegend aus Hülsenfrüchten zubereitet.
Meine persönlichen Top 3 Linsen-Rezepte:
Rezept 1: Indisches Dal
Zutaten (für 2 Portionen):
- 100 g Linsen
- 100 g Basmatireis
- 1/2 Zwiebel
- 1 Karotte
- 1/2 EL Margarine
- 1/2 Chilischote
- 1/2 EL Rosinen
- 150 ml Kokosmilch
- 1 TL Kreuzkümmel
- Etwas Zimt
- 1 1/2 TL Kurkuma
- 1 1/2 TL Currypulver
- 1 Knoblauchzehe
Zubereitung:
Reis kochen. Zwiebeln und Karotten in Würfel hacken, Knoblauch und Chili fein hacken, Zwiebel dünsten, Karotten und Chili hinzugeben und 2-3 Minuten mitdünsten. Linsen mit Wasser hinzugeben (Mengenangabe auf Packung, kann auch verdoppelt werden), Gewürze hinzugeben, bei mittlerer Hitze köcheln bis die Linsen durch sind. Anschließend salzen, Knoblauch, Kokosmilch und Rosinen unterrühren und bei schwacher Hitze 5-10 Minuten ziehen lassen.
Als wird dieses Essen zum ersten Mal gekocht haben, mussten die (Dosen-)Linsen verbraucht werden, die wir aus Versehen gekauft hatten. Seitdem steht es immer wieder auf dem Tisch, weil es so lecker ist. Dieses Gericht enthält viele Gewürze, die für den einen oder anderen Europäer gewöhnungsbedürftig sein könnten. Wenn Sie dieses Gericht also zum ersten Mal kochen, sollten Sie damit sparsam umgehen, vor allem mit dem Kreuzkümmel. Kurkuma können Sie weglassen, stattdessen ist eine Paprika-Note zu empfehlen. Statt der gelben Linsen können auch rote Linsen verwendet werden, selbst Dosenlinsen erfüllen ihren Zweck.
Rezept 2: Linsen-Bratlinge
Zutaten (für 2 Portionen):
- 100 g rote Linsen
- 1/2 Bund Lauch
- 1/2 TL Butter
- 10 g Ingwer
- 1 EL geriebener Gouda
- Etwas Petersilie
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- 2 EL Semmelbrösel
- 2 EL Maisgrieß
- Salz & Pfeffer
- Semmelbrösel zum Wenden
- Öl
Zubereitung:
Linsen 5 Minuten kochen, Lauch fein hacken und in der Butter andünsten, Inweg schälen und fein reiben, Petersilie fein hacken. Linsen, Lauch, Ingwer, Petersilie, Ei, Eigelb, Semmelbrösel, Grieß und Gouda gut mischen und würzen. Mit angefeuchteten Händen 8 Bratlinge formen und vorsichtig in den übrigen Semmelbröseln wenden. Öl in Pfanne erhitzen, Bratlinge bei mittlerer Hitze von beiden Seiten 4-5 Minuten braten.
Bratlinge sind immer eine Alternative, wenn noch Gemüse vom Vortag übrig sein sollte. Einfach alles zu einem „Brei“/festeren Masse verarbeiten und dann braten. Aber auch Linsenbratlinge sind lecker. Käse und Eier können weggelassen werden, dann einfach mehr Wasser nehmen. Dazu sollte in jedem Fall ein leichter Dip oder eine Creme beigefügt werden. Gemüse kann je nach persönlichem Geschmack dazu getan oder weggelassen werden.
Rezept 3: Linsen-Karotten-Suppe
Zutaten (für 2 Portionen):
- 175 g rote Linsen
- 1/2 Möhre
- Etwas Ingwer
- 1/2 Chilischote
- 1/2 Zwiebel
- 1 El Pflanzenöl
- 400 ml Gemüsebrühe
- 1/2 TL Currypulver
- 1 EL geschlagene Sahne (30% Fett)
- Salz & Pfeffer
Zubereitung:
Karotte und Ingwer schälen, in Würfel schneiden, Chili längs halbieren, entkernen und kleinhacken, Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Zwiebel, Chili und Ingwer im erhitzten Öl anschwitzen. Linsen zugeben (vorher abwaschen), Brühe hinzugeben, würzen, bei mittlerer Hitze 15 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss je nach Vorliebe mit Curry abschmecken.
Bei schwankenden Temperaturen, gefolgt von Gewittern und Unmengen an Regen, lässt die nächste Erkältung oder die nächste Grippe sicher nicht lange auf sich warten: Was hilft dann besser als eine warme Suppe aus zwei Hauptzutaten, die viele Vitamine, Ballaststoffe und Eiweiße in sich vereinen? So wird man sicher schnell wieder gesund.
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