Akne, Bronchitis, Osteoporose, Multiple Sklerose, Bluthochdruck, Demenz oder Krebs – hunderte von Krankheiten werden auf chronische Entzündungen zurückgeführt. Ein chronisch hoher Stress-Pegel, Nahrungsmittel-Allergien, Rauchen und Schadstoffe im Umfeld können Entzündungen im Körper verursachen. Eine wesentliche Rolle bei chronischen Entzündungsprozessen soll jedoch die Ernährung spielen. Mit diesen zehn Nahrungsmitteln kannst du Entzündungen vorbeugen und die Heilung unterstützen.
Entzündungen sind nicht so schlecht wie ihr Ruf: Ein Entzündungsprozess ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers gegen Eindringlinge und Schadstoffe. Die Durchblutung der betroffenen Stelle wird zunächst gedrosselt, um kurz darauf mit einer erhöhten Blutmenge versorgt zu werden.
So gelangen frische weiße Blutkörperchen, unsere körpereigenen Abwehrzellen, an den Entzündungsherd. Entzündungen gehören daher eigentlich zu den lebensnotwendigen Körperfunktionen, die uns gesund halten. Problematisch werden Entzündungen erst, wenn sie chronisch werden oder zu häufig auftreten und damit auch einen eigentlich gesunden Körper schwächen.
Vorbeugen und Heilen von chronischen Entzündungen: 10 entzündungshemmende Nahrungsmittel
Wichtig bei einer Ernährung, die chronischen Entzündungen vorbeugen oder heilen soll, ist eine hohe Zufuhr an antioxidativen Substanzen. Hierzu zählen sowohl Vitamine, Mineralien, Aminosäuren, esssentielle Fettsäuren, Spurenelemente als auch sekundäre Pflanzenstoffe.
Hier die Top Ten der entzündungshemmenden Nahrungsmittel, die du regelmäßig auf deinen Speiseplan setzen solltest:
1. Grüne Blatt-Gemüse: Antioxidantien gegen Freien Radikale
Dunkelgrüne Gemüsearten wie Grünkohl, Spinat, Pak Choi und Mangold sind reich an Flavonoiden: Pflanzenbasierte Antioxidantien, die den Aufbau von Zellen fördern, was ein wesentliche Rolle beim Stoppen von Entzündungen spielt.
Außerdem enthalten sie die Vitamine A, C und K, die unser Gehirn gegen oxidativen Stress schützen sollen: Oxidativer Stress entsteht durch freie Radikale, die die Körperzellen angreifen und so am Alterungsprozess wie auch an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind.
2. Probiotische Nahrungsmittel: Ein starkes Immunsystem in einem gesunden Darm
Ein großer Teil unseres Immunsystems hat seinen Sitz im Darm und wird durch die Darmbakterien gesteuert. Ein mikrobisches Ungleichgewicht, wenn die Anzahl der schädigenden Mikroorganismen die Anzahl der nützlichen Bakterien übersteigt, wird mit erhöhter Entzündungsgefahr und dem Risiko von vielen Krankheiten in Verbindung gebracht.
Probiotische Nahrungsmittel wie Kimchi (Chinakohl), Sauerkraut, Kombucha, Joghurt oder Kefir können eine Harmonisierung der Darmflora unterstützen. Sie sollen sämtliche Körperfunktionen der Verdauung, der kognitiven Leistungen und des Drüsensystems verbessern. Außerdem sollen probiotische Lebensmittel gute Laune machen!
NEU bei evidero - anders arbeitenEntdecke Jobs & Unternehmen, die dich zeitlich und örtlich flexibel arbeiten lassen, deine familiäre Situation berücksichtigen und/oder deinem Verständnis von Sinnhaftigkeit, Zweck und Nachhaltigkeit von Arbeit entsprechen.3. Knochenbrühe: Gut gegen Gelenkschmerzen
Wenn die Knochen von Grasfressern wie Rindern oder von Geflügel mehrere Stunden lang gekocht werden, entsteht eine Brühe, die jede Menge Collagen enthält. Die Aminosäuren Prolin und Glycin arbeiten gemeinsam mit Collagen an der Heilung der angegriffenen Darmschleimhaut bei einer Entzündung. Das soll unser überaktives Immunsystem aufhalten, gesundes Körpergewebe von der Haut bis zum Gehirn anzugreifen.
Knochenbrühe enthält zudem Chondroitinsulfat und Glucosamin. Diese werden üblicherweise in Form von Nahrungsergänzungsmitteln verkauft, um Gelenkschmerzen zu mindern. Knochenbrühe ist eine natürliche Quelle und daher die bessere Alternative.
4. Walnüsse: Entzündungshemmende Omega 3 Fettsäuren
Walnüsse sind reich an Omega 3 Fettsäuren und Mineralspurenelementen. Sie gelten als Gehirn-Futter, da sie spezielle Phytonährstoffe enthalten, die gegen den Abbau von kognitiver Leistungsfähigkeit wirken. Walnüsse sollen beruhigend auf ein überaktives Immunsystem wirken und helfen, Entzündungen zu reduzieren.
5. Kokosnuss-Öl: Antioxidativ, entzündungshemmend, antibakteriell
Kokosnuss-Öl ist ein spezielle Art von gesättigtem Fett, das antioxidativ, entzündungshemmend und antibakteriell wirken soll. Das Wunderöl ist einfach zu verdauen und gut für die Darmflora, da es einen thermischen Effekt im Körper herstellt. Es enthält essentielle Fettsäuren, die schädliche Bakterien, Hefebildung und Infektionen im Verdauungstrakt bekämpfen. Kokosöl unterstützt sowohl die Vorbeugung als auch die Heilung von Entzündungen.
6. Rote Bete: Durchblutungsfördernd und zellbildend
Wie es ihre tiefrote Farbe bereits verrät, enthält Rote Bete das Antixodant Betalain, das ebenfalls hilft, Zellen zu reparieren, die von einer Entzündung angegriffen wurden. Rote Bete unterstützt außerdem die Durchblutung. Das rote Gemüse enthält hohe Mengen der entzündungshemmenden Mineralien Kalium und Magnesium – zwei Nährstoffe, an denen viele Menschen einen Mangel haben.
7. Broccoli und andere Kreuzblütler: Reduzieren oxidativen Stress und chronische Entzündungen
Broccoli, Blumenkohl, Weißkohl und Rosenkohl und andere Gemüsearten aus der Gattung der Kreuzblüter sind vollgepackt mit Antioxidantien, Flavanoiden, Carotinoiden und Schlüsselvitaminen wie Vitamin C. Diese Nährstoffe arbeiten zusammen, um oxidativen Stress im Körper zu reduzieren und chronische Entzündungen zu bekämpfen.
8. Beeren: Die Stars für einen gesunden Darm und ein starkes Gedächtnis
Sie sind die Stars der Früchtewelt: Beeren haben einen außergewöhnlich hohen Anteil an Ballaststoffen und Antioxidantien wie Quercetin, einer Flavonoid Verbindung, die die Bildung von gesunden Darmbakterien unterstützen und vorbeugend gegen Dickdarm Krankheiten wirken soll. Beeren sollen erwiesenermaßen den Verfall kognitiver Fähigkeiten verlangsamen und das Gedächtnis verbessern.
9. Lachs, Makrelen, Sardinen und Co: Omega 3 Fettsäuren mit entzündungshemmender Wirkung
Wildgefangener Lachs und andere fettige Fischarten wie Makrelen und Sardinen sind die besten Quellen für Omega 3 Fettsäuren, denen man eine enzündungshemmende Wirkung nachsagt. Sie sollen auf natürliche Art das Risiko für entzündungsbedingte Krankheiten wie Herzkrankheiten, Arthritis, Depressionen und kognitive Störungen vermindern.
10. Supersamen Chia, Flachs und Hanf: Regulieren das Immunsystem, den Cholesterolspiegel und den Blutdruck
Chia, Flachs und Hanfsamen enthalten sowohl Omega 3 Fettsäure in Form von Alphalinolsäure als auch Omega 6 Fettsäuren, die helfen, unser Immunsystem von der Überproduktion von Cytokinen und Oxidierungs-Molekülen abzuhalten, die zu Entzündungen führen können.
Sie sind auch voll mit Ballaststoffen, Antioxidantien, Proteinen und zahlreichen Spurenelementen, die den Cholersterolspiegel regulieren und den Blutdruck senken bevor sie mehr Schaden anrichten können.
Überreaktion des Immunsystems: Wenn chronische Entzündungsprozesse gesundes Körpergewebe angreifen entstehen Krankheiten
Erst wenn das Immunsystem überreagiert und beginnt, auch das gesunde Körpergewebe anzugreifen, entstehen Krankheiten. Akute Entzündungen wie beispielsweise der Nasennebenhöhlen, des Blinddarms oder der Blase lassen sich schnell diagnostizieren und behandeln.
Doch immer mehr Menschen sind von Entzündungen betroffen, die sich zunächst unbemerkt und schleichend im Körper ausbreiten und eine Vielzahl von Krankheiten hervorrufen können: Neben gelenkentzündlichen Krankheiten wie Rheuma, Arthritis oder Gastritis sollen Entzündungen auch zu Übergewicht, Depressionen, Autoimmunkrankheiten oder Krebs führen können. Auch Lebensmittel können dazu beitragen, Entzündungen zu fördern oder zu hemmen.
Gerade solchen schleichenden und chronischen Entzündungsprozessen kann man mit der richtigen Ernährung also gut gegensteuern. Vermeide entzündungsfördernde Lebensmittel wie Alkohol, Zucker oder Weißmehl und iss häufiger Lebensmittel von unserer Top 10 Liste für entzündungshemmende Lebensmittel. Bleib gesund!
Weitere Informationen:
- Eine ausführliche Zusammenfassung zu gesundheitsförderndem Essen, im spezielles auch probiotischen Lebensmitteln, gibt es zum Beispiel im Forschungsreport des Senats der Bundesforschungsanstalten von 2007: Forschungsreport zu gesundheitsförderndem Essen
- Beitrag über entzündungshemmende Lebensmittel beim NDR: Entzündungshemmende Lebensmittel
- Ernährungsempfehlung der DGE für Rheumapatienten: Rheumadiät