Downsizing ist das Stichwort: Der englische Begriff kommt aus der Technik und bedeutet “Gesundschrumpfen”. Soll heißen: Weniger Platz und Energieeinsatz für die gleiche oder sogar eine größere Leistung. Was bei Autos auf den Hubraum angewendet wird, gilt bei der Tiny Houses Bewegung für den Innenraum von Wohnhäusern.
Amerikanische Einfamilienhäuser hatten im Jahr 2007 durchschnittlich eine Wohnfläche von 230 Quadratmetern. Das “Tiny Houses Movement” (Bewegung für winzige Häuser) setzt mit rund 50 Quadratmeter großen Häusern ein Zeichen für eine vereinfachte Lebensführung und für nachhaltiges, umwelt- und sozialverträgliches Wohnen. Sie versteht sich als Gegenbewegung zu “Bigger is better” und findet inzwischen auch in Deutschland immer mehr Nachahmer. Zehn Gründe, warum kleiner eben doch besser sein kann.
1. Geringere Anschaffungskosten: Tiny Houses sind günstig
Ein Tiny House ist winzig, daher sind die Kosten für das Material, die Herstellung und die Arbeitszeit sehr überschaubar. Da die meisten dieser Häuschen dennoch die gleiche Ausstattung wie traditionelle Häuser (beispielsweise Küche, Leitungssystem, Fußböden und Dach) haben, mag der Preis pro Quadratmeter vergleichsweise höher ausfallen. Dennoch macht der Gesamtpreis eines Tiny Houses nur einen Bruchteil von dem traditioneller Häuser aus.
2. Bei einem Mikrohaus hat man weniger Kosten und Pflege für den Grund und Boden
Ein Mikrohaus benötigt ganz offensichtlich weniger Platz: Sollte der Besitzer ein Grundstück kaufen, würde es daher vermutlich klein und günstig sein. Insbesondere da es in Städten so kleine Grundstücke nicht gibt, findet man eventuell noch günstigere Alternativen außerhalb der Stadt. Und dann ist es am Ende die Entscheidung des Bewohners: Wählt er ein kleines Grundstück, wird er weniger Zeit und Geld für die Pflege benötigen. Wählt er ein großes Grundstück, wird er viel mehr Wiese und Garten zur Verfügung haben.
3. Tiny Houses bedeuten geringere Energiekosten
Tiny Houses verbrauchen weniger Energie zum Heizen oder Kühlen, ganz einfach, weil sie so viel weniger Innenraum haben. Außerdem: Die meisten Minihäuser haben Räder, das heißt, im Sommer kann man sie in den Schatten stellen und im Winter in die Sonne. Auch Kühlschränke und Heizboiler sind kleiner und verbrauchen daher weniger Strom. Es gibt viele Möglichkeit zusätzlich Energie zu sparen mit Solarzellen, Holzöfen, Windturbinen und Komposttoiletten – die Liste ist schier unendlich. Und nicht zuletzt spart so ein kleiner Raum auch die Energie des Bewohners: Er ist in Nullkommanichts aufgeräumt und sauber.
4. In einem kleinen Haus verbraucht man weniger Wasser und produziert weniger Müll
In einer kleinen Dusche und mit einem kleinen Wasserboiler fallen die Duschzeiten sehr wahrscheinlich kürzer aus. Gleiches gilt für den Müll: In einem kleinen Wohnraum mit einem kleinen Mülleimer achtet man darauf, möglichst wenig Müll zu produzieren. Beides ist gut für die Umwelt und für den Geldbeutel.
5. Geringere Reparaturkosten: Die Instandhaltung eines Tiny House ist günstig
Auch bei den Reparaturkosten spielt die Größe eine Rolle: Es ist ganz einfach günstiger das Dach eines 50 qm-Hauses zu ersetzen als das Dach eines 200 qm Hauses. Die Kosten für das Material und den Arbeitsaufwand sind viel geringer.
6. Weniger Steuern und Versicherungskosten als bei einem normalen Haus
Da der Wert des Minihauses und dessen Grundstücks weniger Wert hat, werden sowohl die Steuern als auch die Versicherungskosten geringer ausfallen. Das Geld, das man dabei spart, kann angelegt oder anderweitig investiert werden.
7. Minihäuser sind ein Eigenheim mit wenig Zinsen
Nicht selten zahlt man bei einem Eigenheim im Laufe eines Langzeit-Kredits mehr Zinsen als man ursprünglich für das Haus selbst gezahlt hat. Bei Minihäusern ist es vielen möglich, den gesamten Preis sofort oder innerhalb kurzer Zeit in Raten zu zahlen. Das spart einen Haufen Geld – genug um davon den Schwiegereltern und/oder den eigenen Kindern ein Tiny House zu kaufen und es ebenfalls auf`s eigene Grundstück zu stellen, wenn auch vielleicht lieber an das andere Ende des Gartens.
8. Gut für die Umwelt: Weniger Lebensmittelverschwendung
Die Nähe zu einem ursprünglichen Leben im Einklang mit der Natur, schafft ein Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen: In einer kleinen Küche bewahrt man automatisch weniger Lebensmittel auf und besorgt lieber täglich frisches Essen, vielleicht sogar aus dem eigenen Garten oder von einem Bauern in der Nähe. Dadurch ergibt sich ein natürlicher Kreislauf von Produktion und Verwertung. Weniger Nahrungsmittel werden schlecht und weggeworfen. Das bedeutet einen nachhaltigeren Umgang mit den Ressourcen der Natur. Im besten Fall lebst du gesünder, sparst an Geld und Gewicht.
9. Wenn du in einem Tiny House wohnst, hast du mehr Geld zur Verfügung
Alle bisher genannten Gründe sind auf “weniger” ausgerichtet. Weniger Konsum bedeutet weniger Ausgaben. Das wiederum heißt: Es ist mehr Geld übrig! Wenn du einmal eine Liste deiner Ausgaben machst, dann wird dir schnell auffallen, dass ein Großteil deines Einkommens in dein Haus oder deine Wohnung und alles, was damit in Zusammenhang steht, fließt. Wenn du ein Tiny House besitzt und darin lebst, wird das deine Lebenshaltungskosten auf allen Ebenen drastisch reduzieren.
10. Mit mobilen Häusern kann man die Freiheit genießen
Und damit kommen wir zum vielleicht wichtigsten Grund: Wenn du in einem Minihaus lebst, dann wirst du mehr unserer kostbarsten Ressourcen freisetzen: Geld. Und vor allem Zeit. Das bedeutet mehr Freiheit, zu tun, was du wirklich tun möchtest. Im Zweifel bedeutet es, weniger zu tun, wenn du das möchtest.
Hält dich dein aktueller Lebensstandard davon ab, in dem Beruf zu arbeiten, den du dir wünschst? Hält er dich davon ab, zu Reisen und dir Auszeiten zu nehmen, wenn du es möchtest? Musst du deine Zeit darauf verwenden, Geld zu verdienen, das sofort wieder in den laufenden Kosten verschwindet? Machst du dir Sorgen um die Umwelt und möchtest du diese Erde in einer guten Verfassung für deine Nachkommen verlassen?
Das Leben in einem Tiny House bedeutet: Du setzt finanzielle Ressourcen frei. Du verschwendest weniger natürliche Ressourcen. Du verschwendest weniger deiner eigenen Energie. Du tauschst Quadratmeter gegen Freiheit.
Ein deutscher Tiny House-Besitzer berichtet von seinen Erfahrungen
Wie viele Quadratmeter sind nötig, um mit allem versorgt zu sein, was es zum Wohnen braucht? Christian Bock besitzt ein 8 Quadratmeter kleines Haus. Lest hier, welche Erfahrungen der Tischlermeister aus Hessen beim Bau seines Tiny House gemacht hat.
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