Das Geheimnis von Langlebigkeitszonen
Ich habe im letzten Teil darüber berichtet, was die Voraussetzungen dafür sind, dass Langlebigkeitszonen entstehen. Nun stellt ihr euch wahrscheinlich eine Frage:
Man hört es so häufig: Iss nicht so viele Süßigkeiten, das macht dick. Beweg dich mehr, sonst versagt dein Herz. Hier ist Fett und da ist Cholesterin und eigentlich ist sowieso alles ungesund, was lecker ist oder Spaß macht. Viele denken, die logische Konsequenz sei es, dass sie sich entscheiden müssen zwischen “Ein schönes Leben haben” versus “Ein langes und gesundes Leben haben”. Das stimmt nicht. Ich gebe mal ein Beispiel.
Das Leben genießen und trotzdem gesund alt werden
Stellt euch vor, ihr esst gerne Kuchen. Am liebsten würdet ihr jeden Tag ein Stück Kuchen essen, aber ihr wisst, in Kuchen ist viel Zucker und darum ist das ungesund. Ihr glaubt also, ihr dürft nicht jeden Tag ein Stück Kuchen essen. Wenn ihr aber einmal genauer darüber nachdenkt, ist der Kuchen nur ein Farbklecks im Gesamtbild.
Das Bild eures Lebens besteht aus vielen unterschiedlichen Farben. Wenn ihr euch zum Beispiel jeden Tag bewegt, ihr esst nicht konsequent zu viel und auch gesunde Dinge, ihr habt einen Job, der euch Spaß macht, ihr habt Freunde und fühlt euch in eurem Leben gehalten – dann wird ein Stück Kuchen am Tag eurer Gesundheit nicht schaden.
Der Punkt ist, die richtige Balance zu finden. Und auch, umzudenken. Wenn ihr euch jedes Mal ein schlechtes Gewissen macht, wenn ihr euer Stück Kuchen esst, dann wird es euch schaden. Genießt es doch einfach.
Für ein langes Leben muss jeder seine eigene Balance finden
Die Menschen in den Langlebigkeitszonen sind ganz normale Menschen. Es sind keine Leistungssportler und keine Topmodels und sie haben auch nicht ihr ganzes Leben in Friede-Freude-Eierkuchen verbracht. Sie sind Menschen wie du und ich. Das finde ich sehr ermutigend, denn es zeigt mir: Auch du kannst das erreichen oder erleben. Schön und gut, denkt ihr nun vielleicht, aber wie funktioniert das denn nun bei uns?
In jedem der vier Bereiche sind einige Punkte genannt, die ich in den Langlebigkeitszonen entdeckt habe. Der Clou an der Sache ist: Es ist nicht nötig, dass ihr euch sklavisch an jeden einzelnen Ratschlag haltet oder jeder dieser Bereiche perfekt umgesetzt wird. Sucht euch die Aspekte aus den einzelnen Bereichen, die ihr gut in euer Leben integrieren könnt und die euch auch Spaß machen.
- Es gibt nicht die EINE Formel
- Nicht dem Fittesten geht es am besten, sondern dem, der eben einfach nur fit ist
- Es gibt keine starren Regeln oder Verbote – das funktioniert eh nicht
Gesund und glücklich durch die Einstellung
Wer eine Aufgabe hat und in die Gesellschaft integriert ist, lebt länger und gesünder
Oder das Thema Sinn im Leben. In den Langlebigkeitszonen werden alte Menschen nicht “aussortiert”. Sie werden nicht in Alters- oder Pflegeheime gesteckt, sondern sind aktiver Bestandteil der Gesellschaft. Viele sind noch berufstätig oder leben zumindest mit ihrer Familie zusammen. Es hält gesünder und länger am leben, wenn man eine Aufgabe hat, wenn man einen Sinn darin sieht, weiterzumachen und nicht nur jeden Morgen darauf wartet, dass es Abend wird und man wieder ins Bett kann.
Das sind jetzt nur einige Aspekte, die ich von meiner Reise mitgenommen habe. Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut euch doch mein Buch einmal an oder stöbert in meinen anderen Artikeln hier bei evidero. Ich wünsche euch ein gesundes und langes Leben und denkt dran: Jeden Tag ein Gramm Prävention spart die tonnenschwere Reha!
Aufgezeichnet von: Manuela Hartung