Die Kopfstandhaltung gilt gemeinhin als die Königin unter den Yoga Asanas. Sie stellt unsere Welt für einige Atemzüge – bei Könnern sogar für Minuten – auf den Kopf und pumpt unser Blut gegen die Schwerkraft durch den Körper. Das hält fit, erfrischt den Geist und macht darüber hinaus auch Spaß – wenn wir es richtig machen.
Auch für Laien, Yoga Anfänger oder Profis, die Probleme mit dieser Haltung haben, gibt es eine Lösung: Den Kopfstandhocker. evidero Autorin und Yogalehrerin Annette Coumont hat den Hocker ausprobiert.
Die Welt auf dem Kopf – Spaß, Regeneration und Kraft durch Kopfstand üben
Es ist ein tolles Gefühl, wenn das Blut gegen die Umkehr des Körpers durch die Adern strömt. Wer das erste mal den Kopfstand übt, dem schießt es zunächst in den Kopf, aber nach häufigerem Üben lernt der Körper, den Blutkreislauf besser zu regulieren und der Umkehrhaltung anzupassen. Nach längerem Üben verschwindet der Blutstau im Kopf. Es ist geradezu spürbar, wie die Kopfstandhaltung unser Herz-Kreislaufsystem anregt und reguliert.
Dabei stellt sie unseren Körper aber noch vor eine weitere Herausforderung in Sachen Orientierung, Gleichgewicht und Körperspannung. Und auch vor gesundheitliche Schranken, wie beispielsweise Schmerzen oder Beschwerden im Rücken und Kopf.
Häufig können Menschen die Kopfstandhaltung gar nicht erst einnehmen, da sie Schmerzen haben oder welche fürchten. Das ist schade, denn es macht auch einfach Spaß auf dem Kopf zu stehen, wie einst als Kind, und die Welt einfach mal aus der umgekehrten Perspektive zu sehen.
Zum ersten mal Kopfstand – Der Kopfstandhocker für Yoga Anfänger
Wer zum ersten mal den Kopfstand übt, der hat mit dem Kopfstandhocker eine alternative Hilfe, vor allem, wenn es um das Gefühl geht, einfach mal kopfüber zu stehen. Denn mit dem Hocker ist es am Anfang leichter, den Kopfstand einzunehmen. Dafür den Hocker sicherheitshalber vor eine Wand stellen.
Der Yogahocker ist ergonomisch so geformt, dass und es keine Irrtümer erlaubt, wenn es darum geht, wie man seinen Kopf in das Loch im Stuhl hineinzufügen hat. Einmal geschafft, finden auch die Arme direkt ihren Platz, denn die Stuhllehnen lassen sich leicht umfassen. In dieser Vogelstraußhaltung erst mal wahrnehmen, dass die Schultern der eigentliche Aufsatzpunkt am Stuhl sind und wir damit auch gar nicht auf dem Kopf stehen werden. Wir benötigen gleich nur noch ein bisschen Stützkraft in den Armen und Gleichgewicht zur Körperausrichtung, um auf unseren Schultern zu stehen.
Wenn wir uns eine Weile mit dem Kopfüber-Gefühl angefreundet haben, langsam mit den Beinen Richtung Stuhl wandern bis der Rücken möglichst senkrecht ist und das Gesäß lotrecht zum Kopf in den Himmel ragt. Nun nur noch langsam die Beine anheben, erst mal eines, dann das zweite und vorsichtig versuchen, in die Streckung zu bringen. Dabei gut mit den Armen stützen.
Voilá, wir stehen! – Sogar meine Tochter und mein Mann, beide völlige Anfänger in Sachen Yoga und Kopfstand, konnten es auf Anhieb!
Bei körperlichen Einschränkungen – Kopfstandhocker als Hilfsmittel für die Yoga Praxis
Meist sind es echte körperliche Einschränkungen wie konkrete Schmerzen im Nacken oder unterem Rücken, die Menschen daran hindern, die Kopfstandhaltung einzunehmen. Oft sind es aber auch Ängste vor Schmerzen, Befindlichkeiten oder Vorstellungen von den Auswirkungen der Kopfstandhaltung, die den eigentlichen Hinderungsgrund ausmachen.
Hierfür kann der Kopfstandhocker ein perfektes Hilfsmittel, Angstvernichter und Mutinkubator sein. Schon die designerische Anmutung erinnert an eine der modernen Behandlungsbanken einer schicken Physiopraxis und macht die Übung in unserer Vorstellung direkt zu einer therapeutischen. Das ist gut gegen das Angstgefühl und kann ja nicht schlecht für unseren Körper sein.
Faktisch nimmt der Hocker die Last der Kopfstandhaltung gänzlich weg vom Kopf und verlagert sie auf Schultern und Arme. Der Kopf ist in der Haltung so frei, dass man ihn sogar bewegen kann. Das soll zwar in der Endversion des ursprünglichen Kopfstandes (Sirsasana) ohne Hocker ebenso sein, aber das ist gleichzeitig auch das eigentliche Problem beim Erlernen dieser Haltung. Die meisten Übenden stehen am Anfang auf Kopf und Armen, weil die Kraft in den Schultern und Armen noch fehlt, um den Kopf zu entlasten. Und das kann vor allem den Nacken und die Wirbelsäule besonders belasten.
Ich schätze, dass jeder, der keine akuten schmerzlichen oder entzündlichen Prozesse an Wirbelsäule oder Nacken-Schultern hat und relativ sportlich ist, die Kopfstandhaltung im Yogahocker ausführen kann. Dieses Hilfsmittel ist daher ein super Einsteiger-Mittel für die Kopfstandhaltung.
Yoga und Fitness zu Hause – Schönes Design Fitness Möbel
Und es sieht auch zu Hause gut aus: Das Holz und die cremefarbene Sitzauflage erinnern zwar an moderne therapeutische Sitzmöbel, aber die sind ja in gesundheitsorientierten Haushalten mittlerweile richtig angesagt. Und das insgesamt phyioästhetische Design lässt sich gut solitär, aber auch prima neben anderen Fitnesswohnutensilien wie Bauchbänken, Balanciertellern oder einem Mini-Trampolin integrieren.
Der Hocker eignet sich natürlich auch als Klavierhocker oder Dehnbank, oder lässt sich zur Rückenentlastung durch die liegende Winkelhaltung zweckentfremden.
Während der Arbeit – Kopfstandhocker Wirkung als aktive Pause nutzen
Unter Kollegen und Yogalehrern konnte ich immer häufiger beobachten, dass der Kopfstandhocker auch als Fun-Element im Büro und für zwischendurch dient. Wem am Rechner der Kopf qualmt und zwischendurch Auflockerung benötigt, oder einfach mal die Perspektive wechseln möchte, dem sei eine kurze Umkehrhaltung auf dem Hocker empfohlen. Die Unterbrechung der normalen Arbeit durch einen Kopfstand ist einfach andersartig und für mancherlei Kollegen womöglich suspekt. Aber unser Gehirn wird dabei durchblutet und mit neuem Sauerstoff versorgt, der ganze Körper gestreckt und gestrafft – eine willkommene Erfrischung und Umkehrung der normalen Arbeitsverhältnisse im Büro.
Aber der Hocker kann nicht nur als aktive Pause, die neue Konzentration und Energie mit sich bringt, genutzt werden, sondern auch einfach nur zum Spaß. Denn es erheitert alle Anwesenden und auch einen selbst, einfach mal die Verhältnisse umzudrehen und zwischendurch wie ein Kind auf dem Kopf zu stehen.
Im Urlaub und unterwegs – Kopfstandhocker als Sitzmöbel und für die Rückenentlastung
Und wer gar nicht mehr auf den Hocker und seine erfrischende Umkehrhaltung verzichten mag, der kann das Möbelstück auch mit in den Urlaub nehmen.
Ich kann es mir vor allem auf Campingreisen gut vorstellen. Mancherorts ist das Hilfsmittel deshalb auch bereits als “mobile jungle toilet” umfunktioniert worden. Ich habe nicht vor, das auszuprobieren, denn da ist ja die ganze Ästhetik für den A***.
Doch man kann es, neben seiner Funktion für die Kopfstandhaltung, auch einfach als nutzbringendes Sitz- und Entspannungsmöbel einsetzen. Eine unserer Redakteurinnen erinnerte das Möbelstück sogar an einen Geburtshocker. Wie auch immer – seine Anwendung ist garantiert dazu geeignet, aufgeschlossene neugierige Menschen kennenzulernen, mit denen man viel Spaß haben kann.
Fazit und Empfehlung zu meinen Kopfstandhocker Erfahrungen
Für Yoga Einsteiger und Leute, die einfach mal den Kopfstand als Umkehrhaltung testen wollen, eignet sich Hocker prima. Er ist auch für ängstliche Menschen eine gute Hilfe, um sich dauerhaft der Übung Kopfstand anzunähern.
Eine Anschaffung lohnt vor allem, wenn es aus körperlichen Gründen nicht möglich ist, den Kopfstand ohne Hilfsmittel einzunehmen. Auch, wenn die Umkehrhaltung als spielerisches Fitness- oder Spaßelement in den Alltag zu Hause oder bei der Arbeit integriert werden soll.
Ich werde den Kopfstand im Rahmen meiner Yogapraxis auch weiterhin ohne den Hocker üben, denn ich habe keinerlei Probleme mit der Haltung. Aber als ergänzendes Übungselement und Abwechslung im Arbeitsalltag freue ich mich, wenn der Hocker möglichst in meiner Nähe steht!