Die Körpersprache hat einen unmittelbaren Einfluss darauf, wie wir bei anderen wahrgenommen werden. Richtig eingesetzt, kann sie der Karriere einen kräftigen Schub geben. Dass wir einen Geschäftspartner mit einem festen Händedruck begrüßen sollten, die Arme möglichst nicht vor dem Körper verschränken, Augenkontakt halten – all das ist bekannt. Es geht aber noch findiger. Wir stellen euch überraschende Tipps und Tricks für die nonverbale Kommunikation vor, mit denen ihr im Job eine echt starke Performance hinlegen könnt.
1. Bühnenreif eintreten
Das Gebäude, das Büro, der Konferenzraum sind eure Bühnen. Das Publikum, alias eure Kollegen, wartet auf euch, bereit zum Applaus. Mit dieser Vorstellung betritt man einen Raum. Sicherer, gerader, leicht dynamisch-schwingender Gang und ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen – das ist Präsenz. Die Aufmerksamkeit ist euch sicher.
2. Warmes oder kaltes Getränk
Das ist die Frage. Laut einer Studie der Universität Yale gibt es Unterschiede in der Wahrnehmung. Warmtrinker gelten als vertrauenswürdiger, großzügiger und weicher. Kalttrinker sind besser in Verhandlungen. Je nach Intention also darauf achten, zu welchem Getränk ihr greift (clever: kaltes Getränk aus Tasse oder warmes Getränk aus Glas trinken).
3. Kaffeetasse richtig halten
Grundsätzlich gelten Gegenstände, die zwischen Menschen stehen (oder gehalten werden) als Hindernis in der Kommunikation, so auch die Kaffeetasse. Jedoch kommt es auf die Haltung an: Kaffeetasse auf Brusthöhe gilt eher als Abwehrhaltung, die Tasse auf Taillenhöhe wirkt offener und kommunikativer.
4. Synchrones Kopfnicken
Wer die Körpersprache des anderen imitiert, signalisiert Einverständnis. Dazu die Gesten und Mimik des Gegenübers beobachten und subtil nachahmen. Hier gilt, weniger ist mehr. Also nicht übertreiben. Der andere fühlt sich akzeptiert und verstanden, ohne zu wissen warum. Die Sympathiewerte steigen.
5. Power-Pose
Eine Power-Pose verleiht Selbstwertgefühl und symbolisiert Stärke. Bei der klassischen Pose liegt man zurückgelehnt im Stuhl, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, Füße auf dem Tisch. Oder weniger machohaft: Stabiler Stand, Arme zur Seite öffnen. Eine Studie der Harvard Universität hat bewiesen, dass zwei Minuten in diesen Posen das Testosteronlevel erhöhen und das Stresshormon Cortisol senken. Dominanz und Risikobereitschaft steigen. Das gilt auch für Frauen. Die Power-Posen können sowohl alleine im Büro ausgeübt werden oder vor Kollegen oder Mitarbeitern (wie es gefällt).
6. Zuwenden
Damit kann man extrem viele Pluspunkte sammeln. Wenn ihr euren Kollegen Oberkörper und Gesicht zuwendet, euch vorlehnt, den Kopf neigt und Augenkontakt haltet, dann demonstriert ihr absolute Aufmerksamkeit und Interesse. Die Kollegen fühlen sich wertgeschätzt und schätzen auch euch. Gerade stillere Menschen werden mit diese Art von Zuwendung motiviert, aktiver zu sein.
7. Tiefe Stimme
Eine tiefe Stimme ist vor allem bei Gehaltsverhandlungen empfehlenswert. Das stellt Wille, Zielstrebigkeit und Selbstsicherheit unter Beweis. Besonders Frauen sollten darauf achten, nicht in einer zu hohen Tonlage zu sprechen und auch nicht zu schnell zu reden. Für Gehaltsverhandlungen und auch anderen wichtigen Gesprächen kurz vorher innehalten, tief einatmen und die Stimmlage durch ein paar Probesätze einpegeln.
8. Fußgesten
Normalerweise nehmen wir eher das Gesicht und die Gestik wahr als Beine und Füße. Jedoch verraten die Bewegungen der Füße viel mehr über uns, als wir vermuten. Erhöhte Fußaktivität zeugt von Nervosität und Angst. Zappeln, auf den Boden tippen oder den Fuß um den Stuhl drehen, all das signalisiert Spannungen. Kurzes unbewusstes Treten in die Luft deutet sogar auf einen Fluchtversuch hin. Der andere nimmt es zumindest als Unsicherheit wahr. Wer also Stärke und Gelassenheit beweisen will, sollte die Füße mal stillhalten.