Akupunktur klingt für dich plausibel, aber du traust der Vorstellung nicht ganz, dich mit feinen Nadeln behandeln zu lassen? In diesem Fall könnte die Klopftechnik das richtige für dich sein. Auch hier werden die Akupunkturpunkte des Körpers stimuliert, allerdings nicht mit Nadeln, sondern mit einem leichten Abklopfen.
Die Klopftechnik wurde zufällig von Dr. Roger J. Callahan um 1980 entdeckt. Wie sich die Geschichte genau zugetragen hat, ist nicht ganz klar. Eine Variante erzählt zum Beispiel davon, dass seine Frau von Kopfschmerzen geplagt wurde. Da Dr. Callahan seine Akupunkturnadeln vergessen hatte, klopfte er die Akupunkturpunkte seiner Frau einfach ab und stellte fest, dass dies ebenso gut funktioniert.
Hinzu kam das Phänomen, dass sie ihre jahrelange Wasserphobie ablegen konnte. Nach diesem Erfolg forschte Callahan weiter und entwickelte die Thought Field Therapy (TFT). Einer seiner Schüler, Gary Craig, entwickelte diese Theorie weiter, vereinfachte sie aber, sodass sie besser anwendbar wurde. Er nannte die Methode EFT, unter dessen Namen sie auch heute noch bekannt ist.
Mit der Klopftechnik Phobien, Ängste und Schmerzen lindern
In gewisser Weise hat die Klopftechnik Ähnlichkeit mit der Akupunktur.
Man geht davon aus, dass der Körper von vielen Meridianen durchzogen ist, durch die unsere Lebensenergie fließt. Sobald wir diese Meridiane reizen, senden wir Impulse an bestimmte Stellen und können so Schmerzen mildern. Diese Ansicht vertritt man auch in der Akupunktur. Allerdings werden hier sehr feine Nadeln verwendet, um die Meridiane zu reizen. Bei der Klopftechniken reichen Berührungen aus.
In der Therapie wird zunächst abgeklärt, wo die Schmerzen sind, also zum Beispiel im unteren Rücken. Der behandelnde Arzt sucht dann die Akupunkturpunkte, die auf dem entsprechenden Meridian liegen. Allerdings klopft dann nicht der Arzt die Punkte ab, sondern der Patient selbst. So lernt man die Technik automatisch und kann sie bei akuten Problemen alleine zu Hause anwenden.
Dabei ist es wichtig, die Punkte in der richtigen Reihenfolge abzuklopfen und nicht nur einseitig zu behandeln, sondern auch die andere Körperseite zu beachten. Der Patient sollte sich auf die Methode voll einlassen können und auch an die Wirkung glauben.
Aber nicht nur bei physischen Problemen kann die Klopftechnik helfen. Auch seelische Probleme, Phobien oder Stress kann die Methode lindern. Dafür müssen nur die richtigen Akupunkturpunkte gefunden werden.
Klopftechnik kann man in Eigentherapie selbst anwenden
Sobald man einmal den Dreh mit dem Klopfen raus hat und die richtigen Punkte kennt, ist die Klopftechnik eine einfache Methode, sich selbst bei vielen Beschwerden helfen zu können. Seien es Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magenprobleme oder die Angst vor der nächsten Prüfung – wer die Meridiane seines Körpers kennt, kann sich von seinen Beschwerden selbst befreien. Natürlich ist vorher eine genaue Einweisung eines Fachmannes notwendig.
Wer danach noch Hilfe braucht, findet im Internet Anleitungen, welche Punkte stimuliert werden müssen, um bestimmte Leiden zu lindern. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie jeder selbst ausführen kann und sie so auf Dauer auch sehr kostengünstig ist. Hinzu kommt, dass man durch die Stimulation der Akupunkturpunkte langfristig seine Körperenergie wieder in Schwung bringt und so das Problem an der Wurzel bekämpft.
Aber Vorsicht: Wie bei allen alternativen Heilungsmethoden, kann bei schweren Erkrankungen die Klopfmethode nicht die Schulmedizin ersetzten, aber eine sinnvolle Ergänzung sein. Außerdem brauchst du ein wenig Zeit, um dich in die Materie einzuarbeiten. Dein Körper wird dir aber schnell eine Rückmeldung geben, ob diese Technik bei dir funktioniert.