Sylvia Daun arbeitete jahrelang im Business Developement – bis eine Krise sie dazu brachte, ganz neu anfangen zu wollen. Mit 40 begab sie sich auf eine Reise, um an ihrer Idee, Yoga Mode zu machen, zu feilen. Daraus entstanden ist Kismet Yogastyle – hier lest ihr die Geschichte dahinter.
Vor ungefähr sieben Jahren hatte ich zum ersten mal den Gedanken: Mode für Yoga zu machen, das wäre was! Der Gedanke kam mir, als ich in Sportgeschäften nach geeigneter Kleidung stöberte und nur die üblichen Pastelltöne, Öko Baumwolllappen oder klassische Sportswear im Angebot zu finden waren. Ich entschied mich also, weiterhin meine durchgetragenen Jogginghosen und alten T-shirts anzuziehen. Was mich mehr und mehr frustrierte, da ich es liebe, schöne Dinge zu tragen und mich in meiner Kleidung wohl und authentisch fühlen möchte. Auch – oder gerade! – beim Yoga, das so sehr zu meinem Leben gehört wie essen und schlafen. Vorerst blieb es jedoch bei einem schönen Gedanken.
Pünktlich zum 40igsten Geburtstag kam in Form einer Krise die Erkenntnis, dass ich nochmal neu durchstarten will
Zuerst kam der Neuanfang in Form einer beruflichen Herausforderung und einem Umzug nach London. Ich hatte die Möglichkeit erhalten, das Auslandsgeschäft für das Unternehmen aufzubauen, bei dem ich damals angestellt war. Das war zwar aufregend, ich spürte jedoch schnell, dass die neue Aufgabe nicht die Erfüllung brachte, die ich mir wünschte. Die Idee, Yoga Mode zu machen, drehte sich weiter in meinem Kopf. London und der urbane Yogi-Lifestyle den ich dort für mich gefunden hatte, haben mich in meiner Idee bestätigt. Die Zeit war reif, die Sache ernsthaft anzugehen.
Ich kündigte meinen Job und verordnete mir erst einmal ein Reisejahr, um aus dem Hamsterrad, in dem ich fast 20 Jahre gefangen war, auszubrechen. Ich wollte Zeit haben für mich, meine Idee und für ganz viel Yoga. Im Januar 2013 ging die Reise los, zuerst nach Thailand. Im Gepäck der Name KISMET, eine vage Vorstellung von den Designs, den Wünschen meiner Zielgruppe und ein paar Adressen von Manufakturen.
Meine tägliche Yogapraxis half mir, an der Idee weiter zu arbeiten und mich mit gleichgesinnten Yogis aus der ganzen Welt auszutauschen. Aus Beobachtungen und Gesprächen konkretisierte sich mehr und mehr, was Yogis eigentlich wollen und was ihnen fehlt. Ich machte mein Teacher-Training in Indien und feilte an meinem Businessplan.
Der Einstieg in die Branche – Nie den Mut verlieren
Meine ersten Kontakte mit der Textilbranche machte ich in Dehli – mit einer Adresse in der Tasche und einem Kontakt für nachhaltige Produktion. Daraus ist nie etwas geworden, die Agenten haben mich nur müde belächelt: Ich hätte doch wirklich wenig Ahnung von dieser Branche. Ich ließ mich aber von dem Rückschlag jedoch nicht irritieren und blieb weiterhin fokussiert, auch mithilfe meiner Yoga-Praxis. Und siehe da: Menschen mit der Erfahrung und den Fähigkeiten, die mir fehlten, begegneten mir auf magische Art und Weise und so stand wenige Monate später die Kollektion und das Corporate Design von KISMET-Yogastyle.
Parallel musste noch die Finanzierung geklärt und die Banken überzeugt werden. Ich hatte immer noch keinen Hersteller, da kleine Labels für die meisten Textil-Produzenten nicht interessant sind und es nur eine kleine Auswahl an Unternehmen gibt, die nachhaltig produzieren. Noch dazu mit den Stoffen, die geplant waren – das war die härteste zu knackende Nuss und hat fast ein halbes Jahr gedauert. Kurz vor Weihnachten 2013 war es dann soweit: Nach unendlich vielen Telefonaten wurde ein Produzent gefunden und auch hier haben der Zufall und das yogische Umfeld wieder eine große Rolle gespielt. Seit Juni 2014 ist KISMET-Yogastyle mit Webseite und Online Shop am Start.
Viel ist seither passiert – Yoga Celebrities wie Kino MacGregor sind bekennende Kismet Fans, ebenso wie einige der bekannten Yogalehrer in London und Deutschland. Der nächste große Schritt ist die Produktion von Yogataschen und Accessoires, gemeinsam mit einer Organisation in Indien, die Frauen in Notsituationen unterstützt und ihnen hilft, eine ökonomische Perspektive und damit eine Zukunft für Frauen und ihre Kinder zu schaffen.
Ich möchte fair und nachhaltig produzieren und mit meinem unternehmerischen Schaffen Perspektiven geben. Ich bedanke mich bei allen, die unsere fair und nachhaltig produzierten Produkte, zu fairen Preisen für alle, einkaufen und damit weitere soziale Projekte möglich machen.
Durch Yoga bin ich mir selbst näher gekommen. Sich zu fragen: “Wer bin ich”, losgelöst von allen Erwartungshaltungen, hat mir geholfen, mich zu erkennen und in mich zu vertrauen. Wichtig ist, sich der eigenen Fähigkeiten bewusst zu sein und ehrlich mit sich und anderen umzugehen. Wahrscheinlich ist nicht alles möglich, aber sehr vieles! Wenn man sich von seinen Ängsten löst und sich seiner selbst bewusst ist, kann man Träume verwirklichen.
Hier geht es zum Shop von Kismet Yogastyle