Er ist nett und symphatisch, hat ein offenes verschmitztes Gesicht und die richtige Einstellung zum Leben. Kilian Trenkle ist gelernter Schmied,Yogalehrer, kreativer Erfinder und Freigeist gleichermaßen. Als Gründer von Freigeist Products und Erfinder des FeetUp Kopfstandhockers ist er auch als Unternehmer aktiv. Im Interview verrät er uns, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist.
Das Interview führt Annette Coumont
Lieber Kilian, du bist Yogalehrer, Schmied und Unternehmer. Fangen wir mit dem Yoga an: Warum bist du eigentlich Yogalehrer geworden?
Yoga hat mir von Anfang an unglaublich viel Spaß bereitet. Gerade die modernen Yoga-Stile mit einer Mischung aus Bewegung & Musik, haben mir anfangs den Einstieg erleichtert. Nach jeder Yogastunde fühlte ich mich frisch und leicht – dieses Gefühl wollte ich auch anderen Menschen vermitteln und begann damals meine Yogalehrer-Ausbildung in Berlin.
Du hast dich auf AcroYoga spezialisiert. Kannst du uns sagen, was diese Yoga Technik ausmacht?
Im AcroYoga wird der Spieltrieb des inneren Kindes geweckt. Man verlässt die eigene Yogamatte und versucht sich an akrobatischen Partner-Yoga-Übungen. Man lernt sehr schnell die Basics, stellt aber auch jedes Mal fest, dass es nach oben „keine Grenze“ gibt. Da im AcroYoga alles gemeinsam geübt wird, baut man schnell neue Freundschaften auf und lernt viele Menschen kennen. Der Community Aspekt ist sehr wichtig im AcroYoga.
Deine Philosophie ist: Ein starker Körper und ein ruhiger Geist machen einen guten Menschen. Was oder wer hat dich dazu inspiriert?
Meine Selbsterfahrungen während oder nach einer Yogastunde haben mich dazu inspiriert. Ist mein Körper gesund, habe ich Kraft für die täglichen Herausforderungen des Lebens. Ist mein Geist ruhig und klar, kann ich die Welt bewusster wahrnehmen und lasse mich nicht so schnell stressen. Yoga stärkt eben nicht nur den Körper, sondern fördert auch mentale Stärke. Das haben ja mittlerweile auch die deutschen Fußballer der Nationalmannschaft erkannt.
Als Kind bist du in der unberührten Natur des Allgäus mit handwerklichen Traditionen aufgewachsen. Wie haben die Erfahrungen deiner Kindheit dich als Mensch geprägt?
Wenn man als kleiner Bub aus der Haustüre hinausrennt und vor sich nur grüne Wiesen, große Bäume und Berge vorfindet, dann wächst man mit sehr vielen Freiheiten auf. Und wenn dann noch im Nebenhaus eine alte Schmiede steht, wo jeden Tag kräftige Männer mit glühendem Eisen und Hämmern hantieren, dann ist das für einen Jungen eine äußerst beeindruckende Welt. Das Aufwachsen in einem Handwerksbetrieb hat mich stark geprägt. Sowohl was die handwerklichen Fähigkeiten angeht, als auch Grundwerte wie Vertrauen und Ehrlichkeit. Mein Vater hat oft gesagt: „Die Arbeit muss immer gut sein und man darf niemanden bescheißen, weil alles zurück kommt.“ Ich glaube heute, dieser Satz hat einen guten Grundstein für meinen Charakter gelegt.
Gelernt hast du ja ursprünglich die Schmiedekunst, und zwar das Schellenschmieden. Bitte erläutere dieses traditionelle Handwerk für unsere Leser.
Kühe werden in der Alpenregion über den Sommer in die Berge geschickt. Dort ist das Gras saftiger und kräftiger. Damit der Hirte seine Herde beisammen hält, hat jede Kuh eine Schelle um den Hals. Mein Großvater hat bereits Kuhschellen geschmiedet. Und ich habe das Handwerk von meinem Vater gelernt. Die Schellen sind kein großes Geschäft, sondern eine Brauchtumspflege und aus Liebe zur Tradition.
Dein erstes Projekt war aber dann doch eher eine Schreinerarbeit: der Yogahocker. Wie kam es ausgerechnet zu der Kreation eines Yogahockers für eine Kopfstandhaltung?
Ich war mit 21 Jahren in einem Yogastudio. Der Lehrer sagte die nächste Übung an: den Kopfstand. Er erzählte mehrere Minuten lang, wie gesund und toll diese Übung ist. Als es dann losgehen sollte, konnte gerade mal ein Viertel der Teilnehmer den Kopfstand ausführen. „Das muss ich ändern“ dachte ich mir. So kam die Idee, einen eigenen Hocker für Umkehrhaltungen zu bauen. In der Werkstatt meines Vaters war alles möglich, also legte ich einfach los.
Was ist das Besondere an der Yoga Umkehrhaltung Kopfstand?
Alles steht Kopf. Alles wird einmal gut durchgemischt wie bei einem guten Cocktail. (lacht) Der Kopfstand wird als gesündeste Haltung beschrieben. Die beste Ausgleichshaltung für unseren aufrechten Gang. Warum der Mensch „Kopf steht“? Ich glaube, weil er kann! …und wer es eben nicht kann, für den ist der FeetUp da.
Macht die Anwendung des Kopfstandhockers das Einnehmen und Halten der Yogaposition Kopfstand einfacher?
Jeder Mensch kommt mit dem FeetUp in den Kopfstand – WENN er sich traut. Es ist super einfach, aber beim ersten Mal auch eine kleine Mutprobe. Was ich mit 100prozentiger Sicherheit sagen kann: Wer sich’s traut, ist danach euphorisch glücklich und wird definitiv selbstbewusster. Man traut sich selbst auf einmal mehr zu. Ich freue mich jedes Mal über die strahlenden Gesichter.
Für wen ist die Verwendung eines Kopfstandhockers besonders empfehlenswert?
Für alle, die gerne mehr Bewegung und Yoga in ihren Alltag integrieren möchten. Der Hocker lädt ein, jeden Tag eine Umkehrhaltung zu machen. „A headstand a day, keeps the doctor away.“ Ansonsten für Menschen, die keinen normalen Kopfstand können, sei es wegen mangelnder Kraft oder Nackenbeschwerden. Hier hilft der FeetUp, weil Hals und Nacken geschont werden.
Vielleicht verrätst du uns etwas über deine Absichten für die Zukunft? Möglicherweise gibt es ja bald auch eine ebenso funktionalen FeetUp Schulterstand Yogablock?
Der FeetUp ist ein multifunktionales Gerät. Wir lernen beinahe jeden Tag neue Übungen mit dem FeetUp kennen. Deswegen glaube ich, dass wir hier ein ziemlich gutes All-In-One Produkt geschaffen haben. Selbst meinen Yoga-Sonnengruß übe ich nur noch mit und auf dem FeetUp.
Und zuletzt noch dein persönlicher Tipp für einen starken Körper und einen ruhigen Geist:
- Gute Nahrung für den Körper und die Seele & Lachen
- Bewegen, sei es schmieden, Holz hacken oder Yoga
- Gutes Tun: in der Familie, im Freundeskreis, im Business
- Und: pro Tag mindestens acht Stunden Kopfstand (lacht) 😉
Lieber Kilian, vielen Dank für das tolle Gespräch!