Wir haben “Mindful Millenial” Joanna Fragen zu Achtsamkeit und einem glücklichen Leben gestellt. Wie die Youtuberin Selbstfürsorge praktiziert, mit Stress umgeht und ganzheitlich lebt erfahrt ihr bei uns! Sie ist ein tolles Beispiel für eine junge starke Frau die authentisch, natürlich und gesund lebt.
Joanna betreibt eine Online-Plattform “Joannas Essentials” , sie bietet viele Inspirationen für einen Weg zu einem authentischen und achtsamen Leben. Sie versorgt ihre LeserInnen mit Tipps rund um ein natürliches Leben, Ernährung und natürliche Pflege für Afro-Haare. Aus dem Blog wuchs ein erfolgreicher YouTube Channel, der heute ihr Beruf geworden ist.
Millennials wird die Generation genannt, die zwischen 1980 und 1995 geboren ist. Es ist die größte lebende Generation und zudem ist sie hineingeboren in eine neue Ära von digitaler Vernetzung. Aber neben all den Vorteilen dieser prägenden und schnelllebigen Vernetzung stehen die Millennials vor einer radikalen Umstrukturierung ihrer Prioritäten. Erschöpfung ist ein Symptom der ständigen Erreichbarkeit, der vielen Nachrichten, Whatsapp und Emails. Was einmal als utopisches Ideal von Vernetzung galt, ist bei vielen zur Sucht nach Neuigkeiten geworden, eine Angst etwas zu verpassen, es herrscht Druck und kaum Zeit ohne das Smartphone in der Hand. Ein Mittel gegen das Medienchaos ist die Achtsamkeit.
Mindful Millennials – 10 Fragen an Joanna
1. Deine Top 3 für mehr Achtsamkeit im Alltag?
Gefühlen und Impulsen folgen/sie beachten, lieber langsam als schnell machen und sich draußen mit offenen Augen umschauen (statt auf’s Smartphone).
2. Was musstest du verlernen, um an den Punkt zu kommen, an dem du jetzt bist?
Ich musste verlernen, dass ich zu sein habe wie irgendjemand anderes auf der Welt. Und dass mein Selbstwert von der Bestätigung, Wertschätzung und Akzeptanz der Anderen abhängt.
3. Was machst du, um nach einer stressigen Zeit oder einer langen Auszeit wieder auf den richtigen Weg zu kommen?
Ich glaube, man ist immer auf dem richtigen Weg. Ganz besonders wenn man etwas wie “Stress” oder ein anderes unangenehmes Gefühl spürt. Ich glaube, dass man Wunden aus der Vergangenheit mit sich trägt, die durch unangenehme Erfahrungen im Jetzt getriggert werden. Ich verfolge solche Erfahrungen/Gefühle bis zum Kern und schenke ihnen Beachtung.
Ansonsten habe ich auch ein regelrechtes “Selbstfürsorge-Arsenal” immer parat, z.B. lange Spaziergänge, Fahrrad fahren statt die Bahn/das Auto zu nehmen, Tee trinken, in Ruhe essen, lesen, malen, Tagebuch führen, tanzen, ein Bad nehmen… was auch immer sich gerade richtig anfühlt, wird gemacht.
4. Was hilft dir dabei, dich zu erinnern, dass alles gut gehen wird?
Tagebuch führen. Und tatsächlich aufschreiben, wenn etwas gut gegangen ist. Sozusagen als Beweis am eigenen Leib.
5. Welche Angewohnheit versuchst du im Moment loszuwerden?
Ehrlich gesagt im Moment keine. Meine Angewohnheiten oder Muster zählen auch zu den Zeichen, die mir mein Körper oder meine Seele geben, um mich auf Dinge in mir aufmerksam zu machen. Je mehr ich versuche etwas loszuwerden, desto stärker wird es.
6. Auf der anderen Seite: In welcher Lebenslage und mit welcher Angewohnheit läuft es gerade so richtig gut?
Ich höre meine innere Stimme im Moment sehr deutlich und bin präsent in meinem Körper. Würde also sagen, meine Bedürfnisse sind mir im Moment sehr klar.
7. Was ist deine Definition für Erfolg?
Einklang. Erfolg ist für mich weniger eine Sache, sondern ein Gefühl der Selbstgenügsamkeit. Seine Schaffenskraft zu erleben und positiv nutzen zu können. Für sich selbst und für andere.
8. Wie bist du zu einem achtsamen/bewussten Leben gekommen?
Vermutlich durch eine Diskrepanz zwischen dem, was ich fühlen sollte und dem, was ich tatsächlich gefühlt habe – schon als Kind. Ich ging immer natürlicherweise in die Introspektive. Und je mehr ich durch Bücher, Filme oder Erfahrungen über die Zusammenhänge zwischen allem erfahren habe, desto bewusster ging ich mit meinen “Fähigkeiten” als Mensch um.
Deshalb ist es mir auch immer wichtig, dass jemand nicht einfach Lebensweisen von jemandem übernimmt, sondern sie versteht. Ich denke (hoffe) auf Verständnis folgt in der Regel Achtsamkeit, vorausgesetzt man möchte Gutes tun – und im Grunde möchte das jeder Mensch in seinem Kern.
9. Wer/ was inspiriert dich?
Die Natur. Sie ist so seltsam wild, unordentlich, wüst, und doch in perfektem Einklang – wenn man sie lässt. Tiere auch. Klingt kitschig, aber sie zeigen uns Menschen wie man im Hier und Jetzt lebt. Mich inspirieren Menschen mit Herz. Starke Frauen. Große Denker.
10. Was bedeutet bewusst.besser.leben für dich?
Ganzheitlich leben. Heißt die Vielschichtigkeit in allem anzuerkennen. Was Gesundheit angeht, die Ursache(n) zu heilen statt die Symptome zu minimieren. Und in Beziehungen (mit anderen und sich selbst) nicht nur auf der Oberfläche dümpeln oder verblendet zu bleiben. Mut zur Tiefe. Mut sich selbst zu begegnen.
Vielen Dank an Joanna für das schöne Interview!