Wir haben 10 Fragen an “Mindful Millenial” Jelena Lieberberg gestellt. Wie man als Yogalehrerin, Autorin, Heilpraktikerin und Mama ein bewusstes und achtsames Leben führt, hat sie uns im Interview verraten.
Jelena Lieberberg, arbeitet in Berlin als Yogalehrerin. Ihr “Kick Ass” Yogastil ist eine kraftvolle und berührende Vinyasa-Praxis. Diese lehrt sie auch auf Retreats und Workshops.
Mindful Millennials – 10 Fragen an Jelena Lieberberg
1. Deine Top 3 für mehr Achtsamkeit im Alltag?
Das Handy aus der Hand legen und sich den Himmel ansehen oder mal aus dem Fenster schauen und den aktuellen Moment wahrnehmen. Strukturiert durch den Tag gehen hilft mir, nicht planlos Zeit zu vergeuden, sondern effektiver zu arbeiten, um dann effektiver Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.
Nicht im selben Zimmer schlafen wie das Handy. Heutzutage sind wir keine Menschen mit zwei Händen, sondern meist haben wir nur eine Hand frei, da in der anderen das Telefon herum getragen wird. Auch wenn es schwer fällt, ist es am Abend umso wichtiger, diese Abhängigkeit zu durchbrechen und einen Schlussstrich unter dem Tag zu ziehen, anstatt unaufhörlich dem Input hinterher zu jagen.
2. Was musstest du verlernen, um an den Punkt zu kommen, an dem du jetzt bist?
Ich musste Erwachsen sein verlernen. Ich habe in einem Moment in meinem Leben in meinen 20ern lernen müssen, dass Erwachsen sein nicht gleichbedeutend damit ist, als phantasielose Spaßbremse zu leben.
3. Was machst du, um nach einer stressigen Zeit oder einer langen Auszeit wieder auf den richtigen Weg zu kommen?
Mir hilft es am Besten, mich dem zu widmen, was mich zu der Zeit richtig begeistert. Sich intensiv mit Dingen auseinander zu setzen, die einem am Herzen liegen, hilft wenn man mal den richtigen Kurs im Leben verloren hat. Genauso kann ein schöner Nachmittag mit dem Lieblingsverwandten helfen, wieder Hoffnung zu sehen.
4. Was hilft dir dabei dich zu erinnern, dass alles gut gehen wird?
Im Moment fällt mir auf, dass mir Bilder von früher dabei helfen, tief durchzuatmen. Wenn ich überlege, was ich meinem alten Selbst sagen würde, wenn ich die Möglichkeit hätte, wäre tatsächlich: Entspann dich, alles wird gut! Und genau das hilft mir dann auch im Jetzt.
5. Welche Angewohnheit versuchst du im Moment loszuwerden?
Die gute alte Prokrastination. Ich möchte gewissenhafter arbeiten statt maßlos Dinge abzuarbeiten ohne aufhören zu können, um mehr Freizeit mit meinen Freunden verbringen zu können.
6. Auf der anderen Seite: In welcher Lebenslage und mit welcher Angewohnheit läuft es gerade so richtig gut?
Seit längerem praktiziere ich täglich Yoga und freue mich darüber, Regelmäßigkeit zu erfahren.
7. Was ist deine Definition für Erfolg?
Erfolg ist für mich Zufriedenheit, mit sich im Reinen sein.
8. Wie bist du zu einem achtsamen/bewussten Leben gekommen?
Meine Kinder waren ein großer Beitrag zur Veränderung meines Lebens. Ich möchte jeden Augenblick mit ihnen mit allen Sinnen erfahren. Wenn man unachtsam und unbewusst lebt, bereut man das spätestens am Sterbebett. Jeder Moment zählt.
9. Wer/ was inspiriert dich?
Menschen, die im übertragenen Sinne jonglieren können: Familie, Selbstverwirklichung, manche Träume träumen und andere in die Realität umsetzen. Menschen, die für eine Sache einstehen und sie durchziehen, die aus ihren Fehlern lernen und ihr Wissen teilen, ohne damit zu prahlen.
10. Was bedeutet bewusst.besser.leben für dich?
Bewusster leben bedeutet, sein Essen genussvoll zu schmecken ohne hetzen zu müssen. Es bedeutet, jeden Schluck Wasser, den man trinkt, die Kehle herunterlaufen zu spüren. Es bedeutet Intimität zu genießen, sie zu schätzen und in der Lage zu sein, ganz Gefühl zu sein und den Kopf schweigen zu lassen.
Bewusst sein ist die Lust auf Neues auf Entdeckungen, gleichzeitig aber auch die Kunst, Prioritäten zu setzen und Gutes anzunehmen, so als gäbe es kein Morgen mehr.
Danke liebe Jelena, für das schöne Interview!