Wenn die Blätter sich verfärben, das Licht wieder warm und weich leuchtet und die Tage kürzer werden ist es wieder Zeit für Herbstobst. Dazu gehören unter anderem auch Birnen.
Die Birne ist wie der Apfel ein Kernobst und gehört zur Familie der Rosengewächse. Man unterscheidet zwischen Sommer-, Herbst- und Winterbirnen sowie Tafel-, Most- und Kochbirnen. Tafelbirnen werden als Stückobst oder geschnitten in Salaten roh gegessen oder für die Zubereitung in der Küche verwendet. Mostbirnen sind für die Most- beziehungsweise Saftherstellung, Kochbirnen zum (Ein-)Kochen (Kompott, Gelee, Chutney und weiteres) geeignet. Birnen mit besonders saftig „schmelzendem“ Fruchtfleisch werden auch Butterbirnen genannt.
Je nach Sorte hat die Schale eine grüne, gelbe, braune oder rote Farbe. Das Fruchtfleisch ist knackig bis saftig-weich. Der Geschmack der unterschiedlichen Birnensorten reicht von leicht säuerlich über muskatartig bis süß.
Die Frucht stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Die ersten Kultursorten soll es bereits vor circa 3.000 Jahren in Griechenland gegeben haben.
Die Birne liefert Energie und macht nicht dick
Wegen des hohen Fruchtzuckergehalts sind Birnen ausgezeichnete natürliche Energiespender. Birnen enthalten mit nur ein bis drei Gramm pro Liter weniger Fruchtsäure als Äpfel (4 bis 15 Gramm Säure pro Liter), aber ebensoviel Zucker. Daher schmecken sie besonders süß und schonen die Zähne.
Birnen enthalten auf 100 Gramm gerade einmal circa 55 Kilokalorien, weswegen du sie während einer Diät oder als Mahlzeit zwischendurch unbedenklich essen kannst. Außerdem täuschen die Ballaststoffe dieser Frucht ein Sättigungsgefühl vor, das die zugreifende Hand bremst. Die Frucht ist reich an Vitaminen (A, B-Gruppe, C und E). Die Birne ist zudem Lieferant vieler wichtiger Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kupfer, Jod, Calcium, Magnesium, Phosphat und Zink.
Birnen – eine geschmackvolle Vorsorge gegen Krebs?
Wegen des niedrigen Säure- und Fettgehalts werden Birnen besonders bei Menschen mit Magenproblemen empfohlen. Eine übermäßige Menge an Gallensäure im Darm kann das Risiko erhöhen, an Darmkrebs oder anderen Darmproblemen zu erkranken. Die Ballaststoffe der Birnen reduzieren die Menge der Gallensäure im Darm, wodurch diese Risiken gesenkt werden sollen.
Das Erste Hilfe Mittel Birne gegen Verdauungsprobleme
Das Fruchtfleisch und die Ballaststoffe der Birnen spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung. Schon eine einzige Birne liefert uns 18 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an Ballaststoffen. Diese Ballaststoffe stimulieren die Sekretion der Magen- und Verdauungssäfte, folglich kann die Nahrung besser verdaut werden. Birnen helfen auch bei der Regulierung der Darmbewegungen und helfen, Verstopfungen zu vermeiden.
Inhaltsstoffe der Birne: das macht sie so gesund
Von den Mineralstoffen ist vor allem Kalium zu erwähnen. Kalium entwässert den Organismus, sodass sich allgemein Nieren- und Blasenbeschwerden durch den Verzehr von Birnen lindern lassen.
Das Kalium aus der Birne wirkt zusätzlich gefäßerweiternd und senkt dadurch den Bluthochdruck. Vitamine C und A sowie sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide Lutein und Zeaxanthin) helfen, schädliche Stoffe im Körper zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und durch die Erneuerung von Gewebe in verschiedenen Organen und Zellstrukturen die Wundheilung zu beschleunigen.
Allein durch den Verzehr einer einzigen Frucht kannst du sieben Prozent deines täglichen Bedarfs an Vitamin C decken. Vitamin C stimuliert die Bildung und Beweglichkeit der weißen Blutkörperchen und verbessert und reguliert die Durchblutung der roten Blutkörperchen. Darüber hinaus kann das Obst viel Folat (Vitamine B9, B11) bieten, welches bei der Blut- und Serotoninbildung, einem Glückshormon, beteiligt ist. Wie bei fast allen Früchten sitzen die Vitamine der Birne auch bei dieser Frucht unter der Schale. Daher ist es anzuraten, sie grundsätzlich mit Schale zu verzehren.
Länger gesund durch die richtigen Nährstoffe
Dank der organischen Bindung des Kupfer- und Eisengehaltes in Birnen werden sie besser von unserem Körper aufgenommen. Bei Eisenmangel wird zu wenig Hämoglobin produziert, was zu Anämie führen kann. Mit eisen- und kupferreichen Nahrungsmitteln kannst du unter anderem Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Muskelschwäche bekämpfen.
Die Inhaltsstoffe der Birne wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und knochenstärkend.
Vitamin A und die Pflanzenfarbstoffe Lutein und Zeaxanthin sind gut für Augen, Haut und Haar. Sie wirken einer vorzeitige Hautalterung sowie der Bildung von Falten und Altersflecken entgegen und beugen Haarausfall und Grauem Star vor.
Was machst du mit der Birne in der Küche?
Die Birne ist aufgrund ihres geringen Säuregehalts eine beliebte Obstsorte, in die man gerne zwischendurch hinein beißt. Das Kernobst bietet unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten in der Küche: Gerne wird sie für Kuchen und Torten verwendet – als Belag oder Zutat, roh oder eingekocht als Kompott.
Leckere Zubereitung mit Birnen
Birnen passen auch gut zu Pikantem wie Salat, Käse und Wild- oder Geflügelfleisch. Zum nur leicht säuerlichen Geschmack der Birne passen Gewürze wie Nelke, Zimt und Ingwer. In dünne Scheiben geschnitten kannst du sie gut mit Scheiben von Roter Bete oder Apfelsine zu einem köstlichen Abendessen kombinieren.
Birnen waren früher für Kinder der beste Schokoladenersatz, da sie mit einer leckeren Süße gekennzeichnet sind.
Birnen – Einkauf und richtige Lagerung
Birnen solltest du vorsichtig behandeln, da sie sehr druckempfindlich sind. Achte beim Einkauf auf Druckstellen und darauf, dass sie nicht gespritzt sind. Birnen darf man nicht zu reif kaufen. Auf Fingerdruck sollten sie nur ganz leicht nachgeben. Auch an der Farbe kann man die Reife bestimmen: Hellt eine Birne auf, ist sie bereits sehr reif. Reife Birnen sind besonders druckempfindlich und sollten im Kühlschrank gelagert werden. Wer eine große Menge kauft, sollte den größten Teil im Kühlschrank lagern und nur den Bedarf für die nächsten ein bis zwei Tage herausnehmen.
Birnen werden am besten in einem kühlen Keller (circa drei bis maximal sechs Grad Celsius) und bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert. Unreife, harte Birnen können zusammen mit reifen Äpfeln gelagert werden. Das Reifungsgas der Äpfel lässt die Birnen rascher reifen. Bestimmte Wintersorten werden überhaupt erst durch Lagerung verzehrfähig.