Kennst du bunte Zebras? Für mich sind hochbegabte, hochsensible und hochsensitive Menschen wie bunte Zebras. An diesem Bild lässt sich leicht darstellen, wie das Leben für diese außergewöhnlichen Menschen innerhalb einer Herde von Haflingern sein mag.
Durch die Arbeit mit hochsensiblen, hochsensitiven und hochbegabten Menschen wurde mir klar, dass viele dieser außergewöhnlichen Menschen sich selbst als sehr verschieden von ihrem Umfeld wahrnehmen. Ihre Beziehung zu anderen Menschen ist geprägt von dem Gefühl, anders zu sein. Sie empfinden sich deshalb oftmals als nicht dazugehörig, ausgeschlossen, einsam und ganz einfach fremd. So entstand in ihnen das Bild einer Welt, die nicht die ihre ist.
Hochbegabte und Hochsensible fühlten sich wie ein Zebra in einer Herde von Haflingern
Haflinger sind außerordentlich liebenswerte, nützliche, soziale und freundliche Pferde. Sie leben gerne in Herden, fühlen sich wohl mit ihresgleichen und pflegen soziale Kontakte untereinander. Wie würde sich nun wohl unser Zebra, das normalerweise in der afrikanischen Steppe lebt, in einer Herde von Haflingern fühlen? Schwarz-weiß gestreift zu sein unter all den beigefarbenen Tieren – das allein würde schon genügen, um aufzufallen. Schließlich ist man ja ein Zebra und kein Haflinger. Doch was, wenn die Zebrastreifen nun auch noch bunt sind? Wie viel mehr Auffälligkeit würde das bedeuten?
Vergleichbar mit diesen bunten Zebras fühlen sich hochbegabte, hochsensible bzw. hochsensitive Menschen in ihrem Umfeld.
In der Arbeitswelt fallen Hochsensible besonders auf
Mit diesem Vergleich ist keineswegs eine Bewertung verbunden. Haflinger zu sein ist nicht gut oder schlecht. Die Welt der Haflinger ist einfach nur sehr anders als die Welt der bunten Zebras und hinzu kommt, dass es wesentlich mehr Haflinger gibt als bunte Zebras. Jetzt stell dir vor, wie die Welt wäre, wenn sie von bunten Zebras gestaltet werden würde. Ich möchte heute nur ein Beispiel herausnehmen:Die Arbeitswelt.
Begabungen und Sensibilität fördern bei Hochbegabten schon bei Kindern
Wie wäre es, wenn außergewöhnliche Menschen in ihrem Anderssein geschätzt und akzeptiert würden? Und wenn Begabungen nicht mehr bekämpft und Sensibilität gefördert würden? Schon im Kindergarten würden die kleinen bunten Wesen für ihre Empfindungen und Gedankenkräfte gelobt und anerkannt.
In der Schule erhalten sie in eigenen Gruppen besondere Förderung, in Ausbildungen und an Universitäten wären sie für gesellschaftliche, soziale, politische Themen verstärkt zuständig und die Arbeitgeber hätten spezielle Personalentwickler, die sich mit der Welt der bunten Menschen auskennen.
Trotz Anpassungsversuchen: Hochsensible wollen sein, wie sie sind
Eins der wichtigsten Themen für außergewöhnliche Menschen ist, ihren Platz in der Welt zu finden, an dem sie sie selbst sein können. Doch leider haben besonders die bunten Zebras im Laufe ihres Erziehungs- und Angleichungsprozesses den Zugang zu ihrer Einzigartigkeit verloren. Welches Umfeld könnte für die bunten Menschen geeignet sein, damit sie ihr Potenzial entfalten können? Nur wenige meiner Klienten haben einen Arbeitgeber, der ihr Buntsein fördert. Nur wenige Unternehmen sind so klug, dass sie ihren besonderen Mitarbeitern die Gewissheit schenken, dass sie mit ihren Gaben und ihren Ideen anerkannt und geschätzt werden.
Hochbegabung ist nicht gleich Hochleistung
Bunte Menschen wollen und müssen aber im beruflichen Umfeld frei sein und durchatmen können, sonst werden sie krank oder gehen in die innere Emigration. Sie brauchen die Möglichkeit, ihre Träume, Visionen leben und ausprobieren zu können. Empfindliche und andersartige Menschen werden in der heutigen Arbeitswelt oft gnadenlos untergebuttert, und dazu zählen auch viele Hochbegabte, denn Hochbegabung hat mit Hochleistung wenig zu tun.
Selbständig sein als hochbegabter oder hochsensibler Mensch?
All das führt dazu, dass viele bunte Zebras sich selbständig machen oder das gerne tun würden, wenn sie denn ihr volles Potenzial leben wollen. Dazu müssen sie ihr Potenzial aber nicht nur genau kennen, sondern es dann auch lieben, schätzen und einsetzen wollen. Doch aus Angst vor Ablehnung und Unverständnis trauen sich viele bunte Zebras nicht ihre Einzigartigkeit zum Blühen zu bringen.
Die Gabe als Aufgabe begreifen führt Hochsensible zum Glück
Aber wer dauerhaft zufrieden und glücklich sein will, wird nicht darum herum kommen, die eigenen Potentiale, Talente, Fähigkeiten und Kompetenzen zu nutzen. Eigentlich ist es ja logisch, dass man nur glücklich sein kann, wenn man das tut, was einem wirklich Freude bereitet. Die Lösung kann nur sein, diese Gaben als Aufgaben zu begreifen und sich mutig daran zu machen, sie voll auszuleben.
Wie kannst du als Hochbegabter und Hochsensibler dein Potenzial und deinen Lebenssinn entdecken?
Wenn du deine eigenen Motive, Qualitäten und Intentionen kennst und deinem glücklich machenden „Inneren Paradies“ auf die Spur kommst, kannst du Beruf und Privatleben zufrieden und fruchtbar gestalten.
Am besten machst du zunächst eine Potenzialanalyse und findest deine Stärken und Schwächen heraus, Damit wirst du wertvolle erste Hinweise auf deine Lebensvision bekommen. Wie? Ganz einfach: Sicher möchtest du in deinem visionären Leben keine Dinge tun, die du entweder nicht gut kannst und/oder die dir keinen Spaß machen.
übernehmen?
Du bist der Meister deines Lebens
Niemand sonst. Die Sinn- und Potenzialsuche ist für jeden Menschen etwas Elementares, für das sich jedermann genügend Zeit und Muße zugestehen sollte. Lass dir Zeit, setze dich nicht unter Druck, freue dich an der Entwicklung deines Selbst, höre auf deine innere Stimme. Wenn du in den Dialog mit dir und deinen Gaben trittst, lerne dieser inneren Stimme zu vertrauen. Die Kommunikation mit deiner Seele zu trainieren ist der Kernpunkt, denn sie kennt deine wirklichen Herzenswünsche und unterstützt uns auf unserem Weg. Deine Aufgabe ist es, dieses Unterstützen auch zuzulassen. So wird deine und unser aller Welt bunter und farbenfroh.