Thymian gehört als Gewürzklassiker als zentraler Bestandteil zu dem französischen Bouquet garni, mit dem Suppen, Fonds und Braten gewürzt werden. Provenzalische Kochrezepte kann man sich ohne Thymian kaum vorstellen. Und das aus gutem Grund.
Vom Mittelalter bis in die Gegenwart ist Thymian ein beliebtes Gewürz. Thymian kann man auch in unseren Breiten gut im Gewürzgarten oder auf dem Balkon anpflanzen. Er wächst als kleiner 30 bis 40 cm hoher Strauch an sonnigen Standorten; sein Verbreitungsgebiet sind die Länder rund ums Mittelmeer und Ostafrika.
Thymian ist seit der Antike bekannt. Die Ägypter benutzten Thymian zur Einbalsamierung ihrer Toten, weil die bakterizide und fungizide Wirkung als Erfahrungsschatz bekannt war. Thymian ist eine wichtige Honigpflanze und aus diesem Grund wurde er angeblich in Athen angebaut.
In unsere Breiten wurde Thymian im 11. Jahrhundert gebracht. Von Hildegard von Bingen sind Hinweise bekannt, dass Thymian als Medikament gegen Lepra, gegen Lähmungen und neurologischen Erkrankungen helfe.
Thymian als Heilpflanze
Die kleinen Blätter des Thymian lassen sich ziemlich leicht vom holzigen Stengel abreiben; Extrakte wirken antibakteriell und das lässt sich sowohl im direkten Kontakt beim Gurgeln und Spülen des Mundes nutzen als auch im innerlichen Gebrauch als Tee.
Als Heilpflanze ist der Thymian der reinste Tausendsassa. Es gibt kaum ein Einsatzgebiet, wo der Thymian nicht helfen könnte. Wenn du morgens eine Tasse Thymian-Tee statt Kaffee trinkt, spürst du bald seine heilende Wirkung: geistige Frische, ein gutes Gefühl im Magen, ein Morgen ohne Husten und ein allgemeines Gefühl der Zufriedenheit.
Seine größte Stärke liegt jedoch in seiner heilsamen Wirkung auf die Atmungsorgane.
Ätherische Öle aus Thymian bei Atemwegsinfekten
Wenn du die kleinen Blätter des Thymian in der Handfläche zerreibst, riechst du den Duft der ätherischen Öle. Durch diese werden auch die innere Sekretion und das Aushusten gefördert. Bei Entzündungen der Atemwege insbesondere bei der Behandlung von Keuchhusten werden die Wirkungen der ätherischen Öle genutzt, die wichtigsten sind Thymol und das Isomer Carvacol; dazu kommen noch einige andere verwandte Terpene.
Außer den ätherischen Ölen sind noch Gerbstoffe, organische Säuren, Bitterstoffe, Saponine und Flavonoide enthalten.
Als Medikament erhöht Thymian die Sekretion von Magensaft und regelt die Zusammensetzung der Darmflora bei innerer Anwendung. Äußerlich wird Thymian in Form von Umschlägen und als Bad für die Behandlung von Hauterkrankungen, Wunden, Geschwüren und dergleichen verwendet.
Ein erfrischendes Bad mit Thymian stimuliert die physiologischen Funktionen des Körpers.
Ätherische Öle aus Thymian haben eine positive Wirkung auf die Schleimhäute der Nasen- und Mundhöhle und werden bei Erkältungen zum Inhalieren benutzt. Thymian hilft auch gegen Blähungen oder Erbrechen. Die Gerbstoffe sind wirksam gegen Pilze, Bakterien und Parasiten.
Thymianöl ist Bestandteil vieler kosmetischer Zubereitungen, wie Mundspülungen, Zahnpasten und anderer Produkte. Das Öl wird wegen seiner stark antiseptischen Eigenschaften auch in der Zahnmedizin verwendet.
Teezubereitung aus Thymian als Tee und Badezusatz
Wegen des angenehmen Eigengeruchs der Heilpflanze wird für einige Teemischungen gern auf sie als Aroma zurückgegriffen. Die Tagesdosis sollte für Tee ein Teelöffel der getrockneten Blätter auf eine Tasse Wasser sein. Für eine halbvolle Wanne werden 200 g Heilpflanze empfohlen. Die Badewassertemperatur sollte für ein erfrischendes Bad 28 °C betragen; 10 Minuten sind für die Entspannung ausreichend.
Obwohl Thymian heilende Eigenschaften hat, kann er bei seinem überschüssigen Verbrauch zu gesundheitlichen Problemen führen. Eine übermäßige Dosis von Thymian bei der Verwendung als Tee kann eine Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose) verursachen.
evidero-Rezepte
Ofenkartoffeln mit Spargel und Feldsalat (vegan, glutenfrei)
Zutaten für 4 Personen
- 1,5 kg Kartoffeln
- 500 g grüner Spargel
- 150 g Kirschtomaten
- 4 Stängel Basilikum
- 100 g Feldsalat
- eine Handvoll Rosmarin
- eine Handvoll Thymian
- Salz und Pfeffer
- Olivenöl
- Balsamico Essig
Zubereitung
- Den Ofen auf 200°C vorheizen.
- Die Kartoffeln sorgfältig waschen und in Spalten schneiden. Auf einem Backblech mit Olivenöl, Rosmarin, Thymian, Salz und Pfeffer vermengen und für 30 Minuten im Ofen backen.
- Währenddessen den Spargel und die Kirschtomaten waschen. Etwa einen Zentimeter der Spargelenden entfernen und auf ein weiteres Backblech geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Wenn die Tomaten noch am Strunk sind, kann dieser mit in den Ofen gegeben werden. Das sorgt für zusätzliches Aroma, sollte allerdings nicht mitgegessen werden.
- Sobald die Kartoffeln 15 Minuten im Ofen waren, kann das zweite Blech in den Ofen.
- Derweil kann der Feldsalat gewaschen werden. Am besten benutzt du dafür eine Salatschleuder, dann bleiben die Blätter knackig.
- Zum Schluss kannst du das Spargel-Tomaten-Blech mit Basilikumblättern garnieren. Der Feldsalat kann auf den Tellern nach belieben mit Olivenöl und Balsamico Essig angemacht werden – so bleibt er längstmöglich knackig und frisch.
Kichererbsen Eintopf
- 1 Aubergine
- 1 Zucchini
- 3 Möhren
- 2 Handvoll Champignons
- 220 g gekochte Kichererbsen (Abtropfgewicht)
- 1 große Zwiebel
- 2 bis 3 Knoblauchzehen
- 800 g Tomaten, gestückelt (frisch oder aus dem Glas)
- 200 g Naturjoghurt
- 4 EL Olivenöl
- 100 ml Weißwein
- 2 TL Thymian
- 1 TL Paprikapulver, scharf
- Salz und Pfeffer
Zubereitung für 4 Personen
- Den Ofen zu Beginn auf 200°C vorheizen.
- Zucchini, Aubergine, Möhren und Champignons grob würfeln und mit den Kichererbsen in eine Ofenform geben. Mit Salz, Pfeffer und Olivenöl würzen und etwa 30 Minuten in den Ofen geben. Immer wieder umrühren, bei Bedarf mit etwas Wasser ablöschen.
- Währenddessen die Zwiebeln und den Knoblauch fein zerkleinern und in etwas Olivenöl anbraten. Am besten du nimmst dafür eine große Pfanne oder einen Topf, da das Gemüse ebenfalls Platz haben muss.
- Die Tomaten waschen, zerkleinern und in die Pfanne geben. Nach ein paar Minuten mit Weißwein ablöschen und auf kleiner Flamme köcheln lassen.
- Nach einer halben Stunde kann das Gemüse zu der Tomatenmischung in der Pfanne. Das Ganze würzen und gut vermengt weitere 10 Minuten köcheln lassen. Wenn der Eintopf zu fest wird, einfach noch etwas Flüssigkeit hinzugeben und nachwürzen.
- Mit Naturjoghurt anrichten.
Der Eintopf schmeckt gut zu Reis, Brot oder auch ganz ohne.
Thymian-Sirup
- 30 g frischer Thymian
- 5 EL Honig
- Saft einer Zitrone
- 250 ml Wasser
Zubereitung
- Den Thymian waschen und mit Wasser zum kochen bringen. Bei geschlossenem Topf 30 Minuten köcheln lassen. Den Sud anschließend durch einen Nussbeutel oder ein Mulltuch gießen.
- Die Zitrone pressen. Zitronensaft und Honig zum Thymian-Sud geben. Gut vermischen und in einem sterilen Glas aufbewahren.