Das Kleinblütige Weidenröschen ist eine Heilpflanze aus der Gattung der Weidenröschen und wird in der Volksmedizin vor allem bei Harnwegsinfekten eingesetzt. Es soll sogar bei Prostatavergrößerung helfen können.
Das Verbreitungsgebiet des Kleinblütigen Weidenröschen erstreckt sich auf der Nordhalbkugel von Europa, einschließlich Großbritannien und Mittelschweden bis nach Nordafrika und Westasien mit Indien.
Jenseits des Atlantiks ist es auf dem nordamerikanischen Kontinent bis nach Alaska verbreitet. Dem Kleinblütigen Weidenröschen begegnen wir wild wachsend bis in Höhen von 2500 m ü.NN. Bevorzugte Standorte sind Plätze mit ausreichender Feuchtigkeit. Es bevorzugt Sümpfe, Brachland, Feuchtgebiete, Feuchtwiesen und Stauhorizonte der Wälder, Waldgürtel und Böschungen.
Im Kleinblütigen Weidenröschen stecken Pflanzenstoffe mit vielfältiger Wirkung
Das Kleinblütige Weidenröschen verfügt über eine Reihe von Inhaltsstoffen, wobei die entscheidenden Flavonoide wie Kaempferol, Quercetin, Myricetin, Lektine und Sitosterin sind. Die moderate entzündungshemmende, anti-ödematöse und teilweise heilende Wirkung auf die Schleimhaut und die Blutgefäße aufweisen.
Quercetin ist ein Bioflavonoid, welches eine östrogenartige Wirkung auf die Prostata hat und somit ein Wachsen von Tumorzellen hemmt. Dieser Effekt wurde in verschiedenen Untersuchungen nachgewiesen.
Überwiegend in Deutschland wird β-Sitosterin, entweder als isolierte Substanz oder auch als Bestandteil entsprechender Pflanzenextrakte, zur symptomatischen Behandlung einer beginnenden gutartigen Vergößerung der Prostata eingesetzt.
Das Kleinblütigen Weidenröschen bei Erkrankungen der Niere, Blase oder Prostata
In der Volksmedizin wird das Kleinblütige Weidenröschen bei Problemen mit schmerzlichem Wasserlassen, häufigem Harndrang, kleinem Harnverlust verwendet; hilft aber auch zur Linderung schwerwiegender Inkontinenz.
Heilpraktiker greifen nach dem Kleinblütigen Weidenröschen bei Problemen mit Nierenerkrankungen, Entzündungen der Blase und Prostata und wie erwähnt bei einer beginnenden gutartigen Prostatavergrößerung.
Zur Heilung von Entzündungen der Harnleiter kombiniert man das Kraut gern mit anderen Kräutermischungen wie Bärentraube, Preiselbeeren, Goldrute, Vogelknöterich, Schachtelhalm oder Birke. Diese Kräutermischungen sollen auch die Flexibilität der Innenwand der Harnröhre erhöhen und gegen Ödeme helfen.
Extrakte des Kleinblütigen Weidenröschens haben in konzentrierter Form eine entzündungshemmende Wirkung auf bestimmte Bakterienstämme und werden so zum „Helfer in der Not“ bei einer Infektion der Harnwege.
Aufgüsse und äußerliche Anwendungen des Kleinblütigen Weidenröschens
Es wurde nachgewiesen, dass die Wirkstoffe des Kleinblütigen Weidenröschens antioxidative Wirkung aufweisen.
Die Volksmedizin empfiehlt Aufgüsse aus Kleinblütigem Weidenröschen bei der Blutreinigung, als eine ideale Ergänzung bei diätetischer Behandlung oder bei der kompletten Reinigung des Organismus (zum Beispiel im Frühling). Seine Wirkstoffe helfen ebenso, Frauenbeschwerden in den Wechseljahren (Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen) abzuschwächen.
Äußerlich angewendet kann ein Sud aus Kleinblütigem Weidenröschen den Prozess der Wundheilung bechleunigen. Aus der Volksmedizin ist bekannt, dass das Weidenröschen geeignet ist, gastrointestinale Störungen, rektale Blutungen, Menstruationsbeschwerden und Beschädigungen der Schleimhaut des Mundes zu lindern.
Empfohlene Zubereitungen mit Kleinblütigem Weidenröschen aus der Volksmedizin
Klassisch-moderne Kräuterbücher empfehlen etwa einen gehäuften Teelöffel (ungefähr 5 g) getrocknete Blüten des Weidenröschens mit 250 ml kochendem Wasser zu übergießen, ziehen zu lassen und sofort zu trinken. Die quantitativen Angaben variieren jedoch je nach Quelle.
In alten Chroniken wird empfohlen, bei schweren Beschwerden einen Teelöffel Weidenröschen für zwei Tassen mit heißem Wasser zu übergießen, 10 Minuten ziehen zu lassen und diesen Saft zwei mal täglich kalt zu trinken.
Eine weitere Quelle schlägt vor, für die Sudherstellung 5-10 g der getrockneten Heilpflanze zu nehmen, mit 200 ml kaltem Wasser zu übergießen und ca. 15 Minuten sieden zu lassen. Bei Verwendung der Wurzel kann die Siedezeit ausgedehnt werden. Nach dem Dekantieren lässt man noch einige Zeit ziehen und trinkt den Sud. In den Literaturquellen wird empfohlen, den Tee über einen längeren Zeitraum zweimal am Tag und am besten auf nüchternen Magen zu trinken.